"Ich hasste Druck, vermisse ihn aber sehr"

Robin Söderling hat sein Glück trotz frühem Rücktritt gefunden
© getty

Der 32-jährige Schwede musste im Dezember 2015 seine Karriere wegen des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Mononukleose) endgültig beenden. Im Interview mit der ATP-Website spricht Robin Söderling über die schwere Entscheidung, zurückzutreten und sein Leben nach der aktiven Karriere.

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Lange Zeit war Robin Söderling der einzige Spieler, der Rafael Nadal in Roland Garros besiegen konnte. Seit 2015 teilt sich die ehemalige Nummer vier der Welt diese Errungenschaft mit Novak Djokovic. Im Gegensatz zum Serben hat Söderling allerdings nicht mehr die Chance, dem Sandplatzkönig erneut ein Bein in Paris zu stellen. Der zehnfache ATP-Titelträger musste krankheitsbedingt auf die Fortsetzung seiner Laufbahn verzichten.

Wie schwer ihm der Abschied vom Tennis fiel, brachte Söderling im Gespräch mit der ATP-Website zum Ausdruck. Zudem sprach der Skandinavier über seine Ballmarke RS-Tennis und gab Tipps, wie sich die Profis am besten auf das Leben nach der Karriere vorbereiten können.

Robin Söderling über ...

Die finale Entscheidung, zurückzutreten:

"Es war extrem schwierig für mich, da ich sehr jung war, als ich Schluss machen musste. Ich wollte immer über 30 hinaus gut spielen. Vor allem, weil die Spieler meiner Generation weiterhin sehr erfolgreich sind und immer noch Grand-Slam-Turniere gewinnen."

Den Wettkampfstress von damals:

"Diese Gefühle vermisse ich am meisten: den Centre Court eines großen Turniers zu betreten und ein Match zu gewinnen. Das sind Emotionen, die nicht ersetzbar sind. Als Topathlet spürst du die ganze Zeit Druck. Ich hasste es, damit umzugehen. Dennoch: Das sind die Dinge, die mir am meisten fehlen."

Sein neues Leben als Geschäftsmann:

"Als ich mich gesundheitlich wieder besser fühlte, überlegte ich, was ich nun machen will. Nachdem ich zwei Jahre Turnierdirektor bei den Stockholm Open war, traf ich die Entscheidung, in der Tenniswelt zu bleiben. So kam es zur Idee, einen eigenen Tennisball zu entwickeln. Erst war es nur ein Spaßprodukt für Freunde. Kurz darauf stellten wir bereits den offiziellen Turnierball für Stockholm und sind mittlerweile in 49 Ländern damit vertreten. Die Entwicklung ging rasant voran und ist mit viel Arbeit verbunden. Ich genieße es jeden Tag."

Ratschläge für das Leben nach dem Tennis:

"Es ist hilfreich, wenn ältere Spieler schon während der letzten Jahre auf der Tour für die Zeit danach planen. Mein Fehler war, dass ich nur Tennis gespielt habe. Ich dachte damals, dass ich für nichts anderes Zeit habe, was aber ein Trugschluss war. In der Karriere-Endphase sollte man also schon Vorbereitungen für das Leben danach treffen."

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