Nowak: "Tennis ist Bestandteil der FILA-DNA"

Von tennisnet
FILA-Marketingchef Konrad Nowak im exklusiven tennisnet-Interview
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Konrad Nowak, Marketingleiter von FILA, spricht im exklusiven Interview mit tennisnet über den Tennissport, die Nachwuchsförderung und die beiden ehemals von FILA ausgestatteten Boris Becker und Björn Borg.

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tennisnet: Seit wann engagiert sich FILA im Tennissport?

Nowak: Seit einer Ewigkeit! Mit Tennis verbinden wir Tradition und Erfolg. Tennis ist für FILA eines der wichtigsten Sportsegmente, welches wir bedienen und damit ein wesentlicher Bestandteil unserer Marken-DNA; daher engagieren wir uns vielfältig in diesem Bereich. Beispielsweise fungieren wir im Rahmen unserer Sponsoringaktivitäten als offizieller Ausstatter (der Ballkinder und Linienrichter) des Turniers "Porsche Grand Prix" in Stuttgart. Darüber hinaus haben wir eine Vielzahl erstklassiger Tennisspieler unter Vertrag, die unsere Marke repräsentieren. Begleitet werden die Sponsoringmaßnahmen durch eine ganzjährige Kommunikation mit zielgruppenadäquaten Touchpoints, um die Präsenz und Attraktivität von FILA im Tennissegment und innerhalb der Zielgruppe zu erhöhen.

Aktuell haben wir eine neue Produktlinie namens "FILA BE INDIVIDUAL" auf fila.de gelauncht. In Anlehnung an unsere Tennislegende Björn Borg, können nun alle Tennisfans in unserem Onlineshop ihr FILA-Tennisoutfit zusammenstellen und mit den Initialen ihrer Namen versehen lassen. Mit diesem individualisierten Tennis-Outfit bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihr ganz persönliches Statement zu setzen - egal ob auf oder neben dem Platz.

Wie fällt Ihr Fazit zur Be-Individual-Kollektion aus?

Nowak: Die Be-Individual-Kollektion trägt ein Stück weit dem Individualisierungs-Trend Rechnung. Wir haben erkannt, dass unsere Tenniszielgruppe sehr anspruchsvoll ist und sich gegenüber ihren Gegenspielern etwas abheben möchte. Dieser Nachfrage versuchen wir insofern zu begegnen, als das wir unseren Kunden die Möglichkeit geben, ihre Tenniskleidung mit ihren persönlichen Initialen einen Tick besonderer zu gestalten. Wir nutzen dieses Tool auch in erster Linie, um unser Online Shop-Angebot attraktiver zu gestalten. Es ist ein Angebot, welches zeitgemäß ist und sehr gut zur Marke passt. Schließlich hat FILA schon zu Borg-Zeiten, also in den 70ern, seine Tennishemden personalisiert. Insofern ist hier nicht nur der extrem gute Fit zur Zielgruppe gegeben, sondern auch eine enorme Glaubwürdigkeit verankert, mit der wir unser Sortiment gegenüber der Konkurrenz positionieren. Um Ihre Frage nun auch zu beantworten, wir sind zufrieden!

Wie genau sieht das Engagement im Profibereich derzeit aus?

Nowak: Wir schauen ständig nach neuen Möglichkeiten unser Sponsoring-Engagement auszuweiten, insbesondere im Profibereich. Ich glaube persönlich, dass Sponsorings und das damit verbundene Scouten bereits im Jugendalter stattfinden müssen. Wir schauen ständig nach neuen Talenten und versuchen junge, begabte Tennisspieler zu unterstützen und sie für die Marke FILA möglichst attraktiv zu begeistern; damit verjüngen wir unsere Marke ein stückweit und verankern diese in der nachfolgenden Generation. Des Weiteren unterstützen wir Tennis-Schulen, Akademien, gemeinnützige Tennis-Vereine und deren ehrenamtliche Mitarbeiter und hoffen damit, den Tennis-Sport nachhaltig zu supporten. Im Profibereich sind wir aktuell gut aufgestellt; wir haben eine Vielzahl von hochklassigen Tennisspielern unter Vertrag, womit wir eine kontinuierliche und nachhaltige Präsenz im Tennisumfeld und Sichtbarkeit im medialen Umfeld schaffen.

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Stichwort Jugend: Wie sieht es im FILA-Nachwuchs aus?

Nowak: Wie gerade schon angemerkt, unterstützen wir mehrere qualifizierte Tennisschulen in Deutschland sowie die Kim Clijsters Academy in Belgien. Durch das Engagement haben wir die Möglichkeit, die junge Generation der Tennisspieler an die Marke zu binden und sammeln gleichzeitig durch deren Feedback wichtige Informationen, um die Marke insbesondere bei den jüngeren Konsumenten attraktiv und up to date zu halten.

Welche Weiterentwicklungen sind geplant und wo möchten Sie in der nicht allzu fernen Zukunft hin?

Nowak: FILA befindet sich in einem stark konkurrierenden Markt mit großen Playern. Dessen sind wir uns bewusst und vor allem auch, dass eine Marke kontinuierlich weiterentwickelt werden und sich immer wieder neu erfinden muss, ohne dabei an Markenidentität zu verlieren.

Neben dem derzeitigen 90s-Hype, von dem wir aktuell partizipieren, reichern wir auch unsere Metropolenkampagne "Your Playground" Ende dieses Jahres mit neuem Footage an, um die vornehmlich jüngere Zielgruppe mit neuen Bildern anzusprechen. Wir konzentrieren uns neben "Tennis" weiter auf die Bereiche Multi-Sport und Fashion/Heritage und versuchen dadurch, unsere Markenreputation weiter auszubauen und dabei gleichzeitig mehr Internationalität zu schaffen.

Aus Vertriebssicht betrachtet, konzentrieren wir uns insbesondere im Tennis-Segment weiterhin primär auf den Sportfachhandel und beliefern nicht den Mass Market bzw. die sogenannten Hypermarkets.

Was ist für Sie das Besondere am Tennissport und warum engagieren Sie sich hier gern?

Nowak: Mit Tennis verbinden wir eine lange Tradition und viele Erfolge; mit den vielleicht sogar weltbesten Tennisspielern Björn Borg und Boris Becker. Das ist unsere Vergangenheit, auf die wir bauen und deshalb ist und bleibt Tennis mit das wichtigste Sportsegment.

Sie sind bei den beiden Stuttgarter Turnieren, in der Porsche-Arena und am Weissenhof, als Sponsor aktiv. Was sind die Ziele und Hoffnungen bei dieser Zusammenarbeit und warum diese beiden Turniere?

Nowak: Der Porsche Grand Prix ist ein ausgezeichnetes Turnier! Die Top 10 der WTA-Rangliste sind dort vertreten. Zudem ist das Turnier bei den Spielerinnen sehr angesehen und wurde mehrmals zum beliebtesten Turnier auf der WTA-Tour gewählt.

Bedingt durch die Tatsache, dass die Wimbledon Championships seit 2015 eine Woche später ausgetragen werden, nutzen die Spieler den Mercedes Cup als letzte Vorbereitung auf Wimbledon. Das sichert dem Turnier ein sehr attraktives Teilnehmerfeld mit erstklassigen Spielern; es hat mittlerweile ein Grand-Slam-Niveau erreicht, so dass es uns umso mehr freut, dieses Turnier sponsern und damit auch ein Teil dieses Events sein zu dürfen.

Gibt es Bestrebungen im internationalen Markt noch stärker Fuß zu fassen? Wie sehen diese aus?

Nowak: Wir sind eine globale Sport-/Lifestyle-Marke mit einer über 100 jährigen Tradition. Mit der ungebrochenen Verbindung zum Tennis-Sport engagieren wir uns mit unseren Aktivitäten vielfältig; selbstverständlich auch international. Natürlich bringen internationale Märkte unterschiedliche Marktgegebenheiten bzw. unterschiedliche Konsumenten mit individuellen Sport-Vorlieben mit sich. Die damit in Verbindung stehende variierende Nachfrage versuchen wir möglichst passgenau mit unseren Produkten zu bedienen. Das Tennissegment ist aber ein Bestandteil der strategischen Sortimentspolitik und ist somit immer gesetzt und immer mit der Intention verbunden das beste Produkt am Markt anzubieten.

BE INDIVIDUAL.DEIN STYLE. DEINE INITIALEN. DEIN PRODUKT.

Welche Spieler stehen bei FILA derzeit unter Vertrag und warum passen diese gut zu Ihrer Marke?

Nowak: John Isner, Karolina Pliskova, Jelena Jankovic, Andreas Seppi, nur um einige Namen zu nennen.

Wir versuchen möglichst unterschiedliche Tennis-Profis unter Vertrag zu nehmen, damit Sie mit Ihrer individuellen Persönlichkeit und Spielweise der Marke FILA Ausdruck verleihen. Für uns ist wichtig, dass die Tennis-Profis Lust auf die Marke haben und mit uns diese stetig weiterentwickeln.

Björn Borg und Boris Becker haben die FILA-Geschichte geprägt. Welcher der beiden hatte einen größeren Stellenwert für Ihr Unternehmen?

Nowak: Boris gewann insgesamt 49 Turniere im Einzel - darunter sechs Grand-Slam-Turniere, davon dreimal Wimbledon. Er führte zwölf Wochen die Weltrangliste an und ist bis heute jüngster Wimbledon-Sieger in der Geschichte des Turniers. Und Björn Borg war ein prägendes Vorbild, besonders für die sportlich interessierte Jugend und weit über den Tennis-Sport hinaus. Er hat im Alter von 17 Jahren und 11 Monaten bei den "Italian Open" seinen ersten Profititel geholt; im selben Jahr kamen sechs weitere Titel hinzu, darunter auch der Titel bei den French Open, den Borg als bis dahin jüngster Spieler gewann.

Er gewann Wimbledon fünf mal in Folge und schaffte 1980 das dritte Double von French Open und Wimbledon in Folge, was noch immer zu den größten Leistungen der Tennisgeschichte gehört. Borg löste einen wahren Tennisboom aus. Viele, die mit Tennis bis dahin nichts anzufangen wussten, interessierten sich plötzlich für diesen Sport; unzählige Kinder begannen Tennis zu spielen bzw. wollten es erlernen, nur um ihm nachzueifern. Insofern scheint es durchaus berechtigt, wenn in der Tenniswelt - in Anlehnung an die Beatlemania - von einer "Borgmania" gesprochen wurde. Björn Borg gebührt der große Verdienst, aus der Nischensportart Tennis ein Breitensport gemacht zu haben.

Beide waren und sind absolute Ausnahmetaltente! Wenn ich mich für einen entscheiden müsste, dann würde ich wahrscheinlich zu Björn Borg tendieren. Wir sind aber glücklich über die Tatsache, dass beide unsere Marke auf Ihre ganz persönliche Art und Weise geprägt haben.

Glauben Sie, dass andere Spieler nochmal einen solchen Stellenwert einnehmen können oder sind das Ausnahmegeschichten?

Nowak: Das kann man nicht voraussehen! Beide waren meines Erachtens nach ihrer Zeit deutlich voraus. Von daher: Ausnahmespieler und damit Ausnahmegeschichten.

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