Zverev nach Wimbledon-Aus: "Als ob mir jemand den Stecker herausgezogen hat"

Von Ulrike Weinrich
Alexander Zverev, Wimbledon
© getty

Alexander Zverev hat in der dritten Runde von Wimbledon eine bittere Fünfsatzniederlage kassiert. Beim 6:7 (2), 6:4, 7:5, 3:6, 0:6 gegen den Letten Ernests Gulbis ging dem Weltranglistendritten am Ende die Luft aus - schuld daran waren die Auswirkungen eines Magen-Darm-Virus. Abstand wolle er jetzt in seiner Wahlheimat Monte Carlo finden, sagte Zverev auf der Pressekonferenz. Hier die Aufzeichnung:

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Frage: "Alexander Zverev, bereits am Freitag haben Sie erzählt, dass sie sich wegen eines Magen-Darm-Virus nicht gut gefühlt haben. War das auch heute ein Grund dafür, dass Ihnen im fünften Satz die Kraft ausging?"

Alexander Zverev: "Wegen der Beschwerden hatte ich 24 Stunden nichts gegessen. Das hatte wahrscheinlich damit zu tun. Ich habe schon in Paris und in anderen Matches bewiesen, dass ich normalerweise auch in Fünfsatzspielen nicht müde werde. Heute war es aber so. Ich habe mich gefühlt, als ob mir Mitte des vierten Satzes jemand den Stecker herausgezogen hat. Danach gab es kein zurück mehr für mich."

"Frage der Zeit, bis meine Grand-Slam-Bilanz besser wird"

Frage: Sie sind wegen Ihres Zustandes heute also an Ihre körperlichen Grenzen gestoßen?"

Alexander Zverev: "Ja, ich denke schon. Ernests hat aber auch gut gespielt, da gibt es gar keinen Zweifel. Seine Siege in der Qualifikation und im Hauptfeld haben ihm Selbstvertrauen gegeben. Er hat hier jetzt sechs Matches in Serie gewonnen. Ich dachte auch gar nicht, dass ich so schlecht spiele. Aber ich wurde dann einfach sehr schlapp. So etwas passiert, das ist der Sport."

Frage: "Bei den French Open hat Sie beim verlorenen Viertelfinale gegen Dominic Thiem eine Verletzung beeinträchtigt, jetzt waren Sie durch einen Virus geschwächt. Fühlt sich da eine Niederlage anders an, als wenn man unter normalen Umständen verliert?"

Alexander Zverev: "In Paris hat es weh getan, weil ich fand, dass ich über die ganze Sandplatzsaison einer der beiden besten Spieler auf der Welt war auf den ganzen Turnieren - zusammen mit Rafael Nadal. Und ich habe auch das Gefühl gehabt, dass ich besser und besser werde mit jedem Match. Dann auf einmal kam die Verletzung. Aber ich werde wohl noch 15 Mal Paris spielen und 15 Mal Wimbledon. Ich mache mir auch keine Sorgen, denn ich habe gezeigt, dass ich auch über fünf Sätze spielen kann. Ich glaube, es ist einfach eine Frage der Zeit, bis meine Grand-Slam-Bilanz auch besser wird."

"Das Jahr war bis jetzt in Ordnung"

Frage: "Wie werden Sie jetzt die nächsten Tage verbringen?"

Alexander Zverev: "Ich werde auf einem Boot in Monte Carlo sein. Erst mal ein paar Tage kein Tennis spielen. Morgen und übermorgen bin ich am Wasser."

Frage: "Wie fällt Ihre Bilanz der ersten Saisonhälfte aus?"

Alexander Zverev: "Ich bin die Nummer drei in der Welt - und auch im Race. Ich habe wieder ein Masters gewonnen und die Finals bei zwei anderen Masters-Finals gespielt. Außerdem habe ich mein erstes Viertelfinale bei einem Grand Slam erreicht. Das Jahr war bis jetzt in Ordnung, aber es geht ja noch weiter."

aufgezeichnet in der Pressekonferenz

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