"Swiss Miss" nicht beeindruckt

Im Jubeln hat Martina Hingis jahrelange Routine
© GEPA

Martina Hingis hat mit ihrer Einzel-Karriere längst abgeschlossen. In den diversen Doppel-Wettbewerben zählt die Schweizerin indes immer zu den Favoritinnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Martina Hingis macht sich ihr Leben als Tennisprofi nicht schwieriger als notwendig, warum auch? Die Schweizer Tennislegende sucht sich ihre sportlichen Lebensabschnittspartner nur noch aus einem Pool der absoluten Spitzenkräfte aus, im Moment spielt Hingis, an Position eins gesetzt, etwa mit Jamie Murray im gemischten Doppel in Wimbledon. Im regulärem Doppel spielt die 36-Jährige mit der Taiwanesin Yung-Jan Chan ebenfalls eine prominente Rolle, das Duo scheiterte aber im Viertelfinale an Kveta Peschke und Anna-Lena Grönefeld 4:6, 6:3, 4:6.

Die sportliche Karriere im Einzel ist längst Geschichte, exklusive Auftritte im Fed Cup für die Schweiz einmal ausgenommen. Es wird bei fünf Einzel-Grand-Slam-Titeln für Martina Hingis bleiben, mit der großen Leerstelle French Open. Dass die in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Hingis die Matches im Hauptfeld dennoch verfolgt, überrascht natürlich nicht. Auch nicht, dass die ehemalige Großmeisterin des Spielwitzes nicht besonders beeindruckt von der jetzigen Generation ist.

Frühe Lektionen

"Die Spielerinnen schlagen einfach nur härter und härter", erklärte Hingis gegenüber der Times. "Es gibt viele Spielerinnen, die mich nicht wirklich beeindrucken. Sie spielen ein oder zwei gute Matches, aber ich frage mich dann: Ok, gibt es etwas mehr in dieser Spielerin, das sie zu einem zukünftigen Champion machen könnte?"

Tatsächlich vermisst im aktuellen Tennissport niemand den Platz so wie Martina Hingis in ihrer besten Zeit. Die herausragende Qualität, ein Spiel zu lesen, sich mit Finesse gegen körperlich überlegene Gegnerinnen durchzusetzen, war aber natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass Hingis nicht über die Waffen einer Jelena Ostapenko verfügt hat. Die lettische Paris-Siegerin verkörpert das krasse Gegenteil von Hingis, und hat in Venus Williams im Viertelfinale noch einmal ihre Meisterin gefunden.

Niederlagen gegen Ikonen kommen indes in den besten Familien vor. Martina Hingis hat gleich bei ihrem ersten Auftritt in Wimbledon eine solche ausgefasst: mit 3:6 und 1:6 gegen Steffi Graf. "Ich erinnere mich an diesen Tag. Ich habe mir gedacht: Ich möchte eigentlich nicht nach Wimbledon kommen, nur um mein Preisgeld abzuholen."

Hier das Tableau im Mixed Doppel in Wimbledon

Artikel und Videos zum Thema