Dritte Runde, drittes Hotel

Dominic Thiem soll Jared Donaldson bewegen
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Die zweite Woche in Wimbledon steht zur Disposition. Dominic Thiem und Sebastian Ofner gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dritte Runde.

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Je nach Blickwinkel ist Jared Donaldson nur ein Platz schlechter klassiert als Dominic Thiem. Selbstredend nicht in der regulären Weltrangliste, dort trennen Österreichs Nummer eins und seinen samstäglichen Gegner beinahe 60 Ränge. Im "Race to Milan" darf sich Donaldson dennoch auch als Top-Ten-Mann fühlen, der Einzug in die dritte Runde von Wimbledon wird diesen Status noch untermauern.

Es wird die zweite Begegnung werden, die Premiere gab es in Madrid, unter völlig anderen Umständen als an der Church Road. Thiem setzte sich auf Sand glatt mit 6:3 und 6:4 durch, profitierte von vielen Eigenfehlern von Donaldson. "Schwieriger Gegner." Günter Bresnik ordnet beinahe jeden Kontrahenten seines Schützlings in diese Kategorie ein, hat aber natürlich wie immer einige Gründe dafür parat: "Sehr guter Aufschlag, gute Rückhand."

Besser bewegen

Der Schlüssel werde sein, den 20-jährigen aus Rhode Island zu bewegen. So wie es Dominic Thiem auch mit Gilles Simon gemacht hat, vor allem in den Sätzen drei und vier. Der Franzose hat andere Qualitäten als Donaldson, vor allem die sicheren Returns haben dem Lichtenwörther zu Beginn die Nerven geraubt. Am Ende schloss Bresniks Schützling aber an seine sehr dominante Leistung gegen Vasek Pospisil an, der Coach war´s zufrieden. Donaldson ist in der zweiten Runde von Paolo Lorenzi bewegt worden, hat mit dem Italiener zwei denkwürdige Tiebreaks fabriziert: einen zu Null gewonnen, einen ebenso verloren.

Thiem hat am Freitag mit Sebastian Ofner trainiert, nicht das erste Mal, diese Möglichkeit besteht zwischen den Turnieren in der Regel ja auch in der Südstadt. Ofner ist mittlerweile im dritten Hotel angekommen, die Länge seines Aufenthalts in London war nicht vorherzusehen. Der Sieg gegen Jack Sock ebenso wenig, vor allem, nachdem der favorisierte Amerikaner einen 0:2-Satzrückstand ausgeglichen hatte.

Alle im Rennen

"Ich habe mich wieder auf meine Stärken besinnen müssen", erklärte Ofner am Freitag. Körperlich sei er ausgezeichnet, die Belastung wäre im Match auf Court 6 eher auf der mentalen Seite gelegen. Gegen Ende der Partie waren sie wieder da, die Stärken: Vorhand und Aufschlag. "Vor allem das Percentage ist besser geworden", sagt Ofner. Sock hatte als Rückschläger am Ende keine Antworten mehr.

Beim kommenden Gegner, Alexander Zverev, ist vom Gegenteil auszugehen. der Deutsche ist schon in jungen Jahren ein Meister des Returns. "Ich habe ihn gestern das erste Mal live gesehen", so Ofner weiter. Der sich seinem Kontrahenten dennoch nicht anpassen wird - er müsse sein Spiel durchziehen. Und das in einem Outfit, das sich aus Komponenten verschiedener Ausrüster zusammen setzt. "Anfragen hat es schon gegeben, aber ich lasse mir noch Zeit". Ratschläge nimmt er gerne entgegen, von Günter Bresnik sowieso.

Zverev und Ofner stehen im Übrigen mit Jared Donaldson in Konkurrenz: Der gebürtige Hamburger führt das Rennen nach Mailand überlegen an, der 21-Jährige aus Bruck/Mur wird seinen 32. Platz deutlich verbessern.

Hier die Auslosung für die Herren in Wimbledon

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