Laura Robson - Fluch der frühen Siege

Laura Robson, ein Zuschauerliebling in Wimbledon
© getty

Laura Robson galt als der kommende Star Großbritanniens - bis sie sich 2013 verletzte. Seitdem versucht sie, auf der ITF-Tour wieder Fuß zu fassen. Auf einem Weg, den sie im ersten Anlauf vielleicht zu schnell meisterte.

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Der schönste Sieg: Er kann manchmal Segen und Fluch zugleich sein. Laura Robson spielte sich mit ihrem Wimbledon-Juniorinnen-Triumph im Jahr 2008 zur großen Hoffnungsträgerin Großbritanniens. Eine zweifelhafte Auszeichnung: Robson wurde ihr teilweise gerecht, sie schaffte es in die Top 30 der Welt, besiegte noch als Teenagerin Größen wie Kim Clijsters, Na Li, Petra Kvitova oder Venus Williams - und verletzte sich.

Ihre Handgelenksprobleme, die 2013 begannen, warfen die Britin immer wieder zurück. 2014 spielte sie gerade mal zwei Matches, 2015 war nach sieben Turnieren wieder Schluss bis zum Frühjahr 2016. Auf dem Comeback-Weg wählte Robson schnell - vielleicht zu schnell - den Weg über die limitierten Turnierstarts via Protected Ranking, direkt bei großen Turnieren also. Die Erfolge blieben aus, und Robson musste erstmals so richtig den harten Weg gehen, über die ITF-Tour. Zwei Turniersiegen standen viele frühe Niederlagen entgegen, aktuell liegt sie auf Rang 188 der Welt.

Ein Grund hierfür: Der Fluch zu schneller guter Ergebnisse auf WTA-Level. Der harte Weg nach oben, den andere Spielerinnen gehen mussten, blieb Robson mehr oder wengier erspart, sie stand mit 19 Jahren bereits auf ihrem besten Ranglistenplatz 27.

"Bin bereiter, ein Spiel auszukämpfen"

"Es war ja nicht mein Fehler, aber ich habe bei einigen WTA-Turnieren gut gespielt und das Ranking geht so natürlich schnell nach oben. Es war jetzt also eine neue Erfahrung, nacheinander auf diesem Level zu spielen. Ich glaube, dass ich dadurch bereiter bin, ein Spiel auszukämpfen, um mich zu verbessern", sagte Robson nun der Daily Mail. Robson hat den harten Weg mittlerweile angenommen und weiß ihn zu schätzen, ebenso die Erlebnisse, die mit ihm kommen. Unter anderem im Vorjahr in Pennsylvania, wo sie bei einer Gastfamilie auf einer Farm gelebt habe. "Alle Nachbarn waren Amish, meine Familie nicht. Es war interessant: Die Mutter ging einfach nach nebenan, um Getreide zu holen, das der Mann selbst herbeigeschafft hatte."

Nach Wimbledon, wo Robson eine Wikdcard fürs Hauptfeld erhalten hat, will sie zunächst wieder auf ITF-Level spielen, sagt sie. Dabei hat sie durchaus Chancen, bei ihrem Heimturnier ein paar Punkte auf dem Weg zurück in die Top 100 gutzumachen: In Runde eins trifft Robson am Montag auf die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia. Siegt sie, könnte in Runde zwei jedoch ein harter Brocken warten: die an zwei gesetzte Simona Halep.

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