Das Duell, das es niemals geben wird?

Rafael Nadal und Roger Federer
© getty

Zum insgesamt sechsten Mal ist ein US-Open-Duell zwischen Roger Federer und Rafael Nadal kurz vor dem Zustandekommen geplatzt. In diesem Jahr hätte es eine wahrlich historische Begegnung werden können.

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Manche Dinge sollen wohl einfach nicht sein: Roger Federer gegen Rafael Nadal ist vermutlich das elektrisierendste Duell, das es im Tennissport bislang gegeben hat. Die beiden Superstars haben 37-mal gegeneinander gespielt, in fast allen wichtigen Städten der Tenniswelt, sei es in Wimbledon, Paris, Melbourne, Indian Wells, Miami, Rom, Madrid, Monte Carlo, Cincinnati oder bei der WM in Shanghai oder London.

Nur eines fehlt in der Rivalität zwischen Federer und Nadal: ein Duell bei den US Open, im Arthur Ashe Stadium, dem größten Tennisstadion der Welt. Es ist wie verhext. Bei den diesjährigen US Open stand "Fedal" mal wieder kurz bevor, zum insgesamt sechsten Mal in der Turniergeschichte fehlte nur ein Sieg zum Aufeinandertreffen.

Del Potro zum zweiten Mal als Spielverderber

In diesem Jahr wäre es ein wahrlich historisches Duell zwischen den beiden geworden. Denn Federer und Nadal hätten nicht nur um den Einzug ins US-Open-Finale gespielt, sondern auch um die Nummer eins der Welt. Der Sieger hätte die Führung im ATP-Ranking behalten bzw. im Fall von Federer übernommen. Zudem hätte dieses Duell höchstwahrscheinlich auch den US-Open-Sieger sowie den Weltranglisten-Ersten zum Jahresende bestimmt. Juan Martin del Potro zerschoss den Traum vom erstmaligen "Fedal"-Duell bei den US Open mit dem Viersatzsieg gegen Federer.

Der Schweizer hätte im Tiebreak des dritten Satzes mit insgesamt vier Satzbällen die Weichen in Richtung Traumhalbfinale stellen können. Doch del Potro machte wie schon im Jahr 2009 einen Strich durch diese Rechnung. Vor acht Jahren besiegte "Delpo" im zweiten Halbfinale Nadal glasklar mit 6:2, 6:2, 6:2 und holte anschließend im Finale gegen Federer den US-Open-Titel. 2008 gab es die erste große Chance auf ein US-Open-Duell zwischen Federer und Nadal. Nachdem der Schweizer im ersten Halbfinale gegen Novak Djokovic gewonnen hatte, unterlag jedoch der Spanier gegen Andy Murray.

Djokovics Alles-oder-Nichts-Return verhindert Finalduell

Die allergrößten Chancen gab es in den Jahren 2010 und 2011. Federer war in beiden Jahren ganz kurz vor dem Einzug ins Finale, verlor jedoch beide Male gegen Djokovic nach Vergabe von zwei Matchbällen. Besonders bitter war es 2011, als Federer bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle hatte und ein Alles-oder-Nichts-Return von Djokovic das Spiel kippte. Statt Federer gegen Nadal hieß das Finale zweimal Djokovic gegen Nadal. 2013 glaubte der gesamte Tenniskosmos an ein Viertelfinalduell zwischen den beiden Langzeitrivalen. Doch Federer, mit Rückenschmerzen gehandicapt, verlor im Achtelfinale erstmals gegen Tommy Robredo in drei Sätzen, und zum allerersten Mal im Louis Armstrong Stadium, nachdem der Schweizer Breakchancen am Fließband vergeben hatte.

In diesem Jahr fehlte erneut nur ein Sieg, dieses Mal waren es zwei Sätze, für den großen US-Open-Showdown zwischen Federer und Nadal. Ob es ein Aufeinandertreffen im Finale gegeben hätte, wenn die beiden in unterschiedliche Hälften gelost worden wären bzw. Federer nach der Absage von Murray in die untere Hälfte platziert worden wäre, ist Spekulation. Das diesjährige US-Open-Duell hätte die große Krönung in der "Fedal"-Rivalität werden können, stattdessen sieht es stark danach aus, dass es eine unvollendete Geschichte wird. Viele Chancen wird es nicht mehr geben, vielleicht nur noch in den nächsten zwei Jahren. Für ein Finalduell bei den US Open, welches die Saga vollenden würde, bräuchte es insgesamt zwölf Siege. Der Glaube daran ist nach diesen US Open sehr stark gesunken, denn Federer ist bei seinem nächsten Start in New York 37 Jahre alt.

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