Shot-Clock bei den Australian Open 2018

Von Lukas Zahrer
Die Shot-Clock, die bereits bei den ATP Next Gen Finals zum Einsatz kam, wird bei den Australian Open 2018 verwendet
© getty

Nach der Änderung der Setzlisten bei Grand-Slam-Turnieren kommt auf die ATP-Profis eine Reihe weiterer Neuerungen zu. Unter anderem wird bereits bei den kommenden Australian Open eine Shot-Clock eingeführt, die Spielern 25 Sekunden Zeit zur Vorbereitung auf den nächsten Punkt vorschreibt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In einem Meeting zwischen Verantwortlichen der vier Grand Slams (Grand Slam Board, GSB) vergangene Woche in London wurde beschlossen, dass die Shot-Clock bereits Anfang nächsten Jahres eingeführt wird.

Bislang gab es zwar ebenfalls eine Zeitregel, doch lag es stets im Ermessen des Schiedsrichters, Spielverzögerungen zu ahnden. Bei den Grand Slams, die von der ITF ausgetragen werden, waren trotz der längeren Distanz offiziell nur 20 Sekunden zwischen zwei Punkten erlaubt. Mit Einführung der Service-Uhr wurde die Zeit auf die bei den anderen Turnieren der ATP üblichen 25 Sekunden angepasst.

Der Countdown zwischen Punkten wurde bereits bei den ATP-Next-Gen-Finals sowie bei den US Open, etwa im Junioren-Bewerb, erfolgreich getestet. "Ich mag die Shot Clock", sagte etwa der Sieger der inoffiziellen U21-WM, Hyeon Chung, merkte aber an: "Manchmal bekomme ich ein Warning vom Schiedsrichter, da ich meine Brille putzen muss. Dies bedeutet, dass ich bei längeren Matches eigentlich ständig mit einer Verwarnung rechnen muss.

Beim erstmaligen Auslaufen der Shot-Clock wird der jeweilige Spieler verwarnt. Sollte der selbe Spieler später erneut länger als 25 Sekunden benötigen, verliert er seinen ersten Aufschlag. Bei wiederholten Zeitüberschreitungen werden dem Gegner Punkte zugesprochen.

Strafen für zu langes Aufwärmen

Um die Matches für Fernsehstationen besser planbar zu machen, hat sich das GSB außerdem dazu entschlossen, Spieler für zu langes Aufwärmen zu sanktionieren. Profis könnten Strafen bis zu 20.000 Dollar aufgebrummt bekommen, falls sie nicht exakt sieben Minuten nach Betreten des Platzes zum Matchbeginn bereit sind.

Auch beim Thema Verletzungen und den daraus resultierenden Rückzügen von Matches gibt es Neuerungen. Sollte ein Spieler nach Donnerstag, 12 Uhr, vor Beginn eines Grand Slams für seine Auftaktpartie verletzt absagen, bekommt dieser nun die Hälfte des Preisgeldes einer Erstrundenniederlage. Die andere Hälfte geht an den Lucky Loser, der für den Verletzten einspringt.

Damit will das GSB verhindern, dass verletzte Spieler in der ersten Runde nur deshalb Antreten, um das Preisgeld "abzuholen". Außerdem werden die Strafen für unzureichenden Einsatz während eines Matches erhöht. Sollte ein Spieler "unter seinem professionellen Standard" performen, wie das GSB verkündete, könnte er eine Strafe in der Höhe eines Erstrunden-Preisgeldes bekommen.

Das Best-of-Five-Format bei Grand Slams war nicht Thema der Besprechungen. ATP-Boss Chris Kermode hatte sich bei den Finals in London dazu geäußert, und glaubt in naher Zukunft nicht an eine Verkürzung der Matches bei den vier größten Turnieren des Jahres.

Artikel und Videos zum Thema