Kerber mit Zittersieg in Runde zwei

SID
Angie Kerber - kurz gewackelt, am Ende ein starkes Finish
© getty

Angelique Kerber hat ihre Titelverteidigung bei den Australian Open in Melbourne mit einem Dreisatz-Sieg gegen die Ukrainerin Lesia Tsurenko begonnen.

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Angelique Kerber hat 352 Tage nach ihrer Sternstunde Down under ihre Mission Titelverteidigung bei den Australian Open mit einem Zittersieg begonnen. Die Kielerin musste beim 6:2, 5:7, 6:2 gegen Lesia Tsurenko (Ukraine) über die gesamte Distanz gehen. In ihrer ersten Grand-Slam-Partie als Nummer eins hatte Kerber beim Stand von 5:4 im zweiten Satz bereits einen Matchball, vergab diesen aber und verlor danach den Faden. "Ich bin einfach nur glücklich, eine Runde weiter zu sein. Das ist das, was zählt", sagte sie.

Vieles erinnerte an Kerbers Erstrundenmatch vor einem Jahr, als sie gegen Misaki Doi (Japan) sogar einen Matchball abwehren musste. "Um ehrlich zu sein: Daran habe ich nach dem Verlust des zweiten Satzes auch gedacht", gab sie zu. Nach 2:04 Stunden verließ US-Open-Gewinnerin Kerber dann doch glücklich die Rod-Laver-Arena, in der sie am 30. Januar 2016 von der Top-Ten-Spielerin zum Champion geworden war.

Deutsches Duell in Runde 2

Zwei Tage vor ihrem 29. Geburtstag hatte Kerber im Melbourne Park leichte Anlaufschwierigkeiten. Die ersten sechs Punkte in der Night Session machte bei sommerlichen Temperaturen Außenseiterin Tsurenko. In der Folge agierte Kerber, die am Mittwoch auf Carina Witthöft (Hamburg) trifft, dann aggressiver und nutzte gleich ihren ersten Breakball zum 3:2. In der Box nickten Coach Torben Beltz und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner zufrieden.

Mit einem Aufschlagwinner holte sich die Favoritin nach 27 Minuten den ersten Satz und zeigte erleichtert die Faust. Doch eine 5:3-Führung und einen Matchball im Spiel darauf konnte Kerber, die in Anlehnung an die "australischen Elemente" Meer und Sonne ein türkis-orangenes Outfit trug, nicht nutzen. Tsurenko (WTA-Nr. 51) witterte ihre Chance und holte sich Satz zwei.

Danach haderte Kerber immer wieder mit sich und blickte hilflos in die Box. Die Vorentscheidung fiel, als ihr das Break zum 4:2 gelang und sie endlich wieder konzentriert wirkte.

Leichte Anspannung im Training

Strahlend und ins Publikum winkend hatte Kerber den Centre Court unter dem Applaus der Fans betreten. Durch den Gang der Champions war sie zuvor voll konzentriert und mit gesenktem Kopf hinter ihrer Gegnerin hergelaufen. Selbst ihr kurz vor dem Ausgang hängendes Siegerbild von 2016 würdigte "Angie" keines Blickes.

Bereits in den vergangenen Tagen war der Linkshänderin trotz guter Trainingsleistungen die Anspannung anzumerken. Die beiden frühen Niederlagen in Brisbane und Sydney sowie nur ein Sieg in drei Matches hatten Spuren hinterlassen. "Deshalb war es wichtig und gut", meinte Rittner, "dass sie wieder in der Rod-Laver-Arena und in einer Night Session starten konnte." So wie am 30. Januar 2016, als Kerber im Finale die seinerzeit übermächtig scheinende Serena Williams (USA) in drei Sätzen entzaubert hatte.

Damit kamen am ersten Turniertag fünf von sieben deutschen Profis weiter. Neben Kerber und Witthöft gewannen auch Julia Görges (Bad Oldesloe), Qualifikantin Mona Barthel (Bad Segeberg) und Mischa Zverev (Hamburg). Ausgeschieden sind dagegen Laura Siegemund (Metzingen) und Annika Beck (Bonn). Am Dienstag bestreiten weitere sieben DTB-Starter ihre Auftaktpartien.

Hier die Auslosungen und Ergebnisse der Australian Open: Einzel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Angelique Kerber im Steckbrief

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