Splitter: Dominic Thiem als Croquet-Spezialist - Simona Halep allein zu Hause

Von Ulrike Weinrich
Dominic Thiem, Wimbledon
© getty

Die 132. Auflage von Wimbledon, kurz und ultimativ "The Championship" genannt, hat noch nicht begonnen. Und trotzdem gibt es schon jede Menge bunter Splitter vom heiligen Rasen.

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Von Ulrike Weinrich aus Wimbledon

+ Dominic Thiem ließ sich nicht zweimal bitten. Mit klassischer blauer Schieberkappe gab der Österreicher auf unbekanntem grünem Terrain eine phantastische Figur ab. Allerdings nicht nur beim zweimaligen Training am Sonntag im Aorangi Park (einmal auch mit Roger Federer), sondern bei einer Croquet-Einlage auf der Terrasse in Sichtweite des berühmtesten Centre Courts des Tennis-Universums.

Thiem schaffte es auf Anhieb, den Ball mit dem typischen Hammerschläger und in vorgegebener Reihenfolge durch die U-förmigen Metalltore zu bugsieren. Dabei war der Weltranglistensiebte erfolgreicher als zum Beispiel sein britischer Kollege Andy Murray oder Sandplatzkönig Rafael Nadal aus Spanien, dem in Spielerkreisen der beste Touch nachgesagt wird.

Thiem spielt übrigens am Dienstag gegen Altmeister Marcos Baghdatis aus Zypern. "Er ist kein einfacher Gegner und war schonmal die Nummer acht der Welt. Auf Rasen kann er dafür sorgen, dass sich sein Gegner unwohl fühlt", sagte Domi-Coach Günter Bresnik über Baghdatis, die Nummer 84 im ATP-Ranking. Spielt Thiem am zweiten Turniertag so zielstrebig Tennis wie Croquet, kann sich Baghdatis warm anziehen.

+ Apropos Croquet: Andrea Petkovic nahm an einem von der hochseriösen Tageszeitung The Times veranstalteten Photoshooting am Rande der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstages des All England Lawn Tennis und Croquet Clubs teil. Zusammen mit Grigor Dimitrov, Fabio Fognini und Stefanos Tsitsipas posierte die Darmstädterin in stilechter Kleidung - und man musste wieder einmal neidlos anerkennen: Die "Petko" kann eben alles tragen! Sogar lange Röcke!

+ Roger Federer: Überall verehrt und geliebt. Offenbar auch bei einigen Journalistinnen aus Asien. Die nette Dame leitete ihre "Frage" bei der PK mit dem "Maestro" folgendermaßen ein: "Sie werden im Laufe der Jahre immer attraktiver..." Federer, im feinen Zwirn erschienen, schmunzelte und entgegnete: "Jetzt fühle ich mich großartig". P.S.: Unrecht hat die Medienvertreterin mit ihrer Feststellung ja nicht...!

+ Simona Halep indes muss sich bei ihrer All Access Hour, der Pressekonferenz der Topspieler vor Turnierbeginn vorgekommen sein wie im falschen Film. Strahlend saß die Branchenführerin am Wochenende auf dem Podium und beantwortete alle Fragen. Die englischen zumindest. Denn als der Moderator aufforderte, in Haleps Muttersprache zu wechseln, stellte sich heraus, dass kein rumänischer Journalist anwesend war. Die French-Open-Gewinnerin, die jüngst unter Achillessehnenproblemen litt, nahm es mit Humor: "Ich habe Roland Garros gewonnen. Jetzt nehmen sie keine Notiz mehr von mir..."

+ Und nochmal Andy Murray: Weil Wimbledon einfach "sein" Grand Slam ist. Sir Andy also, Turnier-Champion von 2013 und 2016, nahm am Samstag fast pünktlich bei der Pressekonferenz Platz, obwohl zeitgleich die Endphase des Achtelfinals der Fußball-WM zwischen Frankreich und Argentinien (4:2) lief.

Immer wieder wurde die Fragestunde im "Main Interview Room" von lauten Rufen aus dem nahen Pressezentrum unterbrochen. "Ich kann nicht glauben, dass ich hier sitze und dieses Spiel nicht anschaue", sagte Murray schmunzelnd.

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