NHL

7 Buden! Capitals stürmen den Garden

Von SPOX
Die Washington Capitals ließen beim Gastspiel in New York keine Fragen offen
© getty

Die Washington Capitals haben den Madison Square Garden gestürmt, während Jaromir Jagr weiter an seinem Vermächtnis arbeiten durfte. Die Blackhawks aus Chicago konnten sich nach großem Kampf über ein Happy End freuen und Dennis Seidenbergs Boston Bruins knabbern sich Richtung Spitze der Eastern Conference.

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New York Rangers (19-12-4, 42 Pts) - Washington Capitals (24-6-2, 50 Pts) 3:7 BOXSCORE

Die Zuschauer im Madison Square Garden dürften in all den Jahren schon so einiges erlebt haben, allerdings wohl nur selten so ein Wechselbad der Gefühle, wie an diesem Sonntag der Fall war. Im Duell mit den Capitals drehten J.T. Miller, Chris Kreider und Dan Boyle innerhalb von 4:21 Minuten den Führungstreffer der Gäste aus Washington durch Justin Williams in ein komfortables 3:1 zu Gunsten der Rangers. Die 15:7 Schussversuche nach Ende der ersten 20 Minuten unterstrichen zusätzlich die starke Leistung der Hausherren.

Was dann jedoch folgte, dürfte in der mit 18.006 Fans ausverkauften Halle nahezu jeden geschockt haben. Das Team von Coach Alain Vigneault brach nicht nur ein, sondern wurde in Durchgang zwei von den Gästen praktisch vom eigenen Eis gefegt. Von 17 Schüssen fanden vier ihr Ziel. Evgeny Kuznetsov, T.J. Oshie, Alex Ovechkin und Justin Williams machten aus einem 1:3 ein 5:3 aus Sicht der Capitals.

"Wir haben in den entscheidenden Momenten einfach richtig gut gespielt", resümierte Williams nach der Partie. "Wir hatten eigentlich eine gute Antwort auf ihren ersten Treffer, das war es dann aber auch", verstand New Yorks Ryan McDonagh im Gegenzug die Welt nicht mehr. Bei den Rangers überwog jedenfalls der Frust.

Für Goalie Henrik Lundqvist war nach 40 Minuten und fünf Gegentreffern bei 19 Saves vorzeitig Schluss. "Ich muss auf mich selbst schauen", sagte der 33-Jährige im Anschluss: "Ich muss besser spielen, das weiß ich." Seinem Ersatzmann Magnus Hellberg erging es allerdings im letzten Drittel kaum besser. Jason Chimera und Marcus Johansson schenkten dem Team aus dem Big Apple nochmals zwei Treffer ein, vier weitere Versuche konnte Hellberg bei seinem NHL-Debüt immerhin abwehren.

Am fünften Sieg der Capitals in Serie, bei denen Goalie Braden Holtby auf 33 Saves kam, konnten die Hausherren zu keiner Zeit mehr rütteln. In der Metropolitan Division liegt Washington nun acht Punkte vor den Rangers auf Rang eins, ligaweit teilt man sich mit 50 Zählern die Spitzenposition mit den Dallas Stars.

Chicago Blackhawks (20-11-4, 44 Pts) - San Jose Sharks (16-15-2, 34 Pts) 4:3 OT BOXSCORE

Etwas mehr als 62 Minuten mussten die Fans der Blackhawks zittern, ehe Jonathan Toews das United Center erbeben ließ. Zusammen mit Patrick Kane, der in der regulären Spielzeit bereits selbst getroffen hatte, hatte der Center Chicagos zuvor eine 2-gegen-1-Situation in der Overtime eiskalt ausgenutzt und zum entscheidenden 4:3 für die Hausherren gescort.

"Ich habe keine Ahnung, ob sie müde waren", sagte Toews im Anschluss: "Wir haben jedenfalls einen guten Job gemacht und unsere Beine frisch gehalten." Nach einem verrückten ersten Drittel, in dem zunächst Artem Anisimov für Chicago traf, Joonas Donskoi und Tommy Wingels die Partie jedoch zu Gunsten der Gäste drehen konnten, gehörte der Schlusspunkt Kane, der nach Vorlage von Duncan Kieth zum zwischenzeitlichen 2:2 traf.

San Joses Joe Pavelski und Chicagos Shaw sorgten dann in den Durchgängen zwei und drei dafür, dass die Zuschauer eine Extraschicht zu sehen bekamen - mit dem besseren Ende für das Team von Coach Joel Quenneville. "Wir müssen einfach nach der Führung auch das nächste Tor machen", sagte Pavelski. "Natürlich ist die Niederlage bitter für uns", resümierte auch Sharks-Coach Peter DeBoer: "Dennoch hat sich jeder von meinen Spielern heute voll reingehauen."

Die Blackhawks haben derweil das nächste Ziel bereits vor Augen. Am Dienstag steht der Showdown im Duell mit den Stars in Dallas an. "Das wird sicher ein spannendes Spiel", warf Chicagos Andrew Shaw einen Blick voraus: "Sie sind ein Team mit einer unglaublichen Energie, mit unheimlich viel Geschwindigkeit und großartigen Fähigkeiten."

Florida Panthers (18-12-4, 40 Pts)- Vancouver Canucks (12-14-9, 33 Pts) 5:4 SO BOXSCORE

Jaromir Jagr! Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Beim Duell der Panthers mit den Canucks sicherte sich der 43-Jährige den nächsten Meilenstein seiner Karriere. Im BB&T Center waren 19:48 Minuten gespielt, da überwand Jagr Canucks-Goalie Ryan Miller und sorgte somit nicht nur für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich, sondern bejubelte gleichzeitig auch seinen 732. Treffer. In der ewigen Bestenliste überholte er Marcel Dionne und liegt nun auf Rang vier.

"Das Tor ist natürlich klasse, viel wichtiger war heute jedoch der Sieg", spielte Jagr seinen Meilenstein herunter, wusste aber auch: "Es ist etwas Besonderes. Ich habe mit vielen großen Spielern gespielt, das hat es natürlich leichter für mich gemacht. Ich habe in Pittsburgh mit überragenden Teamkollegen angefangen und werde hier in Florida mit überragenden Mitspielern aufhören."

Für die Panthers, für die neben Jagr auch Shawn Thornton, Vincent Trocheck, Aaron Ekblad trafen, war der 5:4-Sieg nach Penaltyschießen bereits der vierte Erfolg in Serie, von den letzten 13 Partien verließ Florida zehn Mal das Eis als Sieger. Den entscheidenden Penalty verwandelte dabei Aleksander Barkov gegen Jacob Markstrom, der Ryan Miller (38 Saves) aufgrund von Krämpfen ersetzt hatte.

"Wir mussten diesen Wechsel vornehmen", sagte Canucks-Coach Willie Desjardins, der zuvor in der regulären Spielzeit Treffer von Jannik Hansen, Sven Baertschi, Derek Dorsett und Daniel Sedin bejubeln durfte, nach dem Shootout: "Wir können es uns nicht leisten, dass Miller sich eventuell sogar verletzt."

Boston Bruins (19-9-4, 42 Pts) - New Jersey Devils (16-13-5, 37 Pts) 2:1 SO BOXSCORE

Langsam aber sicher arbeiten sich die Bruins in der Eastern Conference nach oben. Das Team von Dennis Seidenberg, der gegen die Devils 19:51 Minuten auf dem Eis stand, musste gegen New Jersey zwar ordentlich kämpfen, am Ende gab es allerdings ein Happy End für die Zuschauer im TD Garden.

"Wir haben der Liga gezeigt, dass wir mithalten können", sagte Ryan Spooner, der als einziger Akteur im Penaltyschießen erfolgreich war, nach der Partie. Zuvor hatten während der regulären 60 Minuten Loui Eriksson für Boston und Andy Greene für New Jersey getroffen. "Ob ich glücklich bin?", fragte Bruins-Coach Claude Julien: "Aber natürlich. Ich denke, dass meine Spieler wirklich alles geben und spielen, wie sie sollen. Natürlich ist Zufriedenheit ein gefährliches Wort im Hockey, deshalb nutze ich es auch nicht sehr oft."

"Wir hatten unsere Chancen", sagte Devils-Center Travis Zajac: "Es ist hart, den zweiten Punkt heute nicht zu bekommen. Aber dennoch sind wir sehr zufrieden mit unserem Einsatz." Die nächste Chance auf zwei Zähler bietet sich dem Team aus New Jersey bereits am Dienstag im Duell mit den Detroit Red Wings.

Tampa Bay Lightning (17-14-3, 37 Pts) - Ottawa Senators (17-12-5, 39 Pts) 5:2 BOXSCORE

Detroit Red Wings (17-9-7, 41 Pts) - Calgary Flames (15-16-2, 32 Pts) 4:2 BOXSCORE

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