NFL

Winston-Debüt mit Höhen und Tiefen

Von Jan Höfling
Jameis Winston zahlt bei seinem Debüt ordentlich Lehrgeld
© getty

Beim Heimsieg der Minnesota Vikings feiert Tampa Bays First-Pick Jameis Winston sein Debüt - und zahlt ordentlich Lehrgeld. Die Quarterback-Frage bei den Houston Texans ist auch nach dem Sieg über San Francisco weiterhin offen, während es beim Spiel der Arizona Cardinals zu einer emotionalen Rückkehr kommt.

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Minnesota Vikings (2-0) - Tampa Bay Buccaneers (0-1) 26:16 (9:3, 14:6, 3:7, 0:0)

Das Hauptaugenmerk dürfte beim Gastspiel der Buccaneers in Minnesota wenig überraschend auf dem Debüt von Jameis Winston (9/19, 131 YDS, INT) gelegen haben. Der Rookie-Quarterback, der beim Draft von Tampa an eins gezogen wurde, erlebte zum Preseason-Auftakt so seine Höhen und Tiefen - und zahlte ordentlich Lehrgeld. "Es ist erst Preseason und deshalb war die Intensität noch lange nicht auf dem höchsten Level", sagte Winston auf der Pressekonferenz im Anschluss: "Natürlich war ich nervös, aber das war nur der Fall, weil ich unbedingt das Richtige machen wollte."

Winston absolvierte zuvor die gesamte erste Hälfte und verbuchte bei neun Completions 131 Yards Raumgewinn. Allerdings musste der 21-Jährige auch eine Interception durch Vikings-Safety Antone Exum, drei schwache Pässe, die im Nirgendwo landeten, zwei misslungene Snaps, die zu einem Verlust von insgesamt 19 Yards führten, und zwei Sacks wegstecken. Im Gegenzug gab es allerdings auch eine 40-Yard-Completion auf Vincent Jackson (1 REC, 40 YDS). Nach dem durchwachsenen Debüt des Rookies übernahm Mike Glennon (9/17, 98 YDS), konnte jedoch ebenfalls nicht wirklich überzeugen.

Bei Minnesota kam Quarterback Teddy Bridgewarter (7/8, 86 YDS) nur auf einen kurzen Einsatz, ehe Shaun Hill übernahm und acht seiner neun Bälle an den Mitspieler brachte. Am Ende standen für Hill 104 Yards sowie zwei Touchdown-Pässe auf Cordarrelle Patterson und Adam Thielen zu Buche. Auch Taylor Heinicke (12/16, 103 YDS) zeigte eine insgesamt ordentliche Vorstellung.

Houston Texans (1-0) - San Francisco 49ers (0-1) 23:10 (8:0, 0:10, 9:0, 6:0)

Der Kampf um den Quarterback-Platz als Starter dürfte bei den Texans auch nach dem Sieg zum Auftakt gegen die Gäste aus San Francisco offen sein. Brian Hoyer (2/4, 67 YDS, TD), der in der Offseason als Starter aus Cleveland kam, machte aus seinen Möglichkeiten das Beste und konnte mit einem 58-Yard-Touchdown-Pass auf Cecil Shorts III sowie der anschließenden 2-Point-Conversion auf DeAndre Hopkins direkt in der ersten Serie überzeugen. Danach war der Arbeitstag des 29-Jährigen allerdings auch schon wieder beendet. J.J. Watt, Vince Wilfork und Johnathan Joseph schlüpften gar nicht erst in ihre Spielkleidung.

Im Anschluss übernahm Ryan Mallett (10/11, 90 YDS), der im nächsten Spiel von Beginn an auf dem Feld stehen wird, das Ruder bei Houston und brachte direkt seine ersten acht Pässe an den Mann. Trotz der hohen Genauigkeit konnten die Texans bei allen vier Serien unter Mallett jedoch nicht punkten. "Ich habe mich gut gefühlt", gab sich der 27-Jährige dennoch zufrieden: "Wir haben den Ball gut bewegt und wussten immer, was wir tun. Nächste Woche müssen wir uns trotzdem weiter steigern." Auch Texans-Coach Bill O'Brien erwartet weiter ein spannendes Duell: "Sie haben konstant gespielt, die Calls haben ebenfalls gepasst." Mit neun Carries und 59 Yards überzeugte derweil auch Running Back Alfred Blue auf Seiten der Hausherren.

Einen Tag zum Vergessen erlebte hingegen 49ers-Quarterback Colin Kaepernick, der nur eine Serie auf dem Feld stand und sein Team mit einer Completion aus drei Versuchen nicht nach vorne führen konnte. Nach einem Raumgewinn von lediglich 14 Yards folgten ein Punt und das Ende des Arbeitstages für Kaepernick. Backup Blaine Gabbert (8/11, 86 YDS, TD) machte seine Sache anständig. Für ein Schmunzeln beim neuen Coach Jim Tomsula sorgte Jarryd Hayne, der im März verpflichtet wurde und insgesamt auf 120 Yards kam, mit einem 53-Yard-Run zu Beginn des zweiten Viertels. Am Ende standen für Hayne fünf Carries für 63 Yards, ein Kickoff-Return für 33 und zwei Punt-Returns für 24 zu Buche.

Arizona Cardinals (0-1) - Kansas City Chiefs (1-0) 19:34 (10:0, 0:17, 0:14, 9:3)

Bereits im Trainingscamp sorgten Carson Palmer und Tyrann Mathieu bei Arizonas Head Coach Bruce Arians für zufriedene Blicke. Beim Duell mit den Chiefs unterstrichen beide den Eindruck des Sommers. Palmer (4/4, 77 YDS), der zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss im November des vergangenen Jahres unter Wettbewerbsbedingungen auf dem Platz stand, brachte alle seine vier Pässe an den Mann und führte die Offense der Cardinals mit einem 80-Yard-Drive zum ersten Touchdown der Partie durch Andre Ellington.

"Es hat sich großartig angefühlt, endlich wieder auf dem Platz zu stehen", so Palmer: "Und dazu auch noch vor unseren grandiosen Fans. Es hat lange gedauert, ich habe mich auf diesen Tag gefreut." Free Safety Mathieu legte nach und fing beim ersten Ballbesitz der Gäste einen Pass von Quarterback Alex Smith (6/10, 42 YDS, INT) ab. "Glücklicherweise kam der Pass etwas ungenau, ich musste mich nicht mal wirklich anstrengen", analysierte Mathieu seine Interception.

Bei den Chiefs, bei denen Eric Berry unter "Welcome Back"-Rufen neun Monate nach einer Krebs-Diagnose seine Rückkehr feierte, zeigte vor allem Backup-Quarterback Chase Daniel eine starke Leistung. Mit einer Passquote von 17 aus 29 war bei der Genauigkeit zwar Luft nach oben, 189 Yards und drei Touchdown-Pässe sprechen jedoch eine deutliche Sprache, wenngleich auch die Defense der Cards im zweiten und dritten Viertel in Preseason-Besetzung auf dem Feld stand. "Chase hat einen sehr guten Job gemacht", lobte auch Chiefs-Coach Andy Reid nach der Darbietung des 28-Jährigen: "Unsere erste offensive Garde muss deutlich schärfer auftreten, alle anderen haben jedoch wirklich gute Arbeit geleistet."

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