NHL

Brodeur unterschreibt in St. Louis

SID
Martin Brodeur legt mit 42 Jahren die Kufen nochmal an
© getty

Seine spektakulärsten Paraden sind ebenso legendär wie Martin Brodeur selbst, die wichtigen Rekorde in der nordamerikanischen Profiliga NHL sind mit seinem Namen versehen. Nun nimmt einer der berühmtesten Eishockey-Torhüter der Gegenwart mit 42 Jahren noch einmal einen Anlauf auf den Stanley Cup. Der kanadische Doppel-Olympiasieger erhielt von den ambitionierten St. Louis Blues einen Vertrag bis zum Saisonende. "Es beginnt ein neues Kapitel. Ich bin schon richtig aufgeregt", sagte Brodeur.

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Obwohl sich Brodeur seit Sommer auf Klubsuche befand, hat er noch keine Sekunde ans Aufhören gedacht. Die in den letzten Jahren recht erfolglosen New Jersey Devils hatte Brodeur nach 21 Spielzeiten (1992 bis 2014) verlassen, weil er mit ihnen den großen Wurf nicht mehr für möglich hielt. Danach ließ er sich bewusst viel Zeit und hätte sogar das Aussetzen einer kompletten Saison in Kauf genommen: "Ich habe auf eine wirklich große Gelegenheit gewartet, und die haben mir die Blues jetzt geboten."

Brodeur einmal nicht im Rot, Schwarz und Weiß der Devils spielen zu sehen, war lange undenkbar. Er war nicht nur das Gesicht der Franchise aus Newark, er war deren Herz und Seele und 1995, 2000 und 2003 der große Rückhalt bei drei Stanley-Cup-Triumphen. Doch schon zum Ende der letzten Saison trug er sich mit Abwanderungsgedanken. "Das ist für mich eine große Veränderung", sagte Brodeur jetzt: "Ich habe mit der Familie und mit Freunden gesprochen, alles abgewogen und festgestellt: es ist die richtige Entscheidung."

Brodeur ersetzt verletzten Stamm-Goalie

Behalten hat Brodeur immerhin seine Nummer 30, das bestickte Blues-Trikot liegt schon bereit, und wohl in der Nacht zum Freitag (MEZ) bei den Nashville Predators wird er für das Team aus Missouri erstmals im Tor stehen. "Er kann Pucks im Schlaf abwehren", sagte Blues-Headcoach Ken Hitchcock, "die Frage war nur: Hat Marty noch die Energie? Als wir das erkannt haben, wussten wir, dass er uns helfen kann." Vor allem erst einmal dabei, Stammgoalie Brian Elliott zu ersetzen, der noch wochenlang wegen einer Knieverletzung ausfällt.

Brodeur hat in seiner Karriere etliche Bestmarken aufgestellt. Seit März 2009 hält er den Rekord für die meisten Siege in der NHL-Geschichte, inzwischen steht er bei 688. Nahezu unerreichbare 124 Mal hat Brodeur zu Null gespielt, viermal erhielt er die Vezina Trophy als bester Goalie der Saison.

1259 Spiele stehen zudem in seiner beeindruckenden Bilanz, dazu die olympischen Goldmedaillen von 2002 und 2010. Und überdies gelang Brodeur dreimal das seltene Kunststück, selbst ein Tor zu erzielen. "Ich habe mir nichts mehr zu beweisen", sagte er: "Ich wollte einfach zurück."

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