NHL

Goc spürt Ovechkins Olympia-Frust

Von SPOX
Alex Ovechkin (r.) schied bei den Olympischen Spielen mit Russland bereits im Viertelfinale aus
© getty

Nach den Enttäuschungen von Sotschi führt Alex Ovechkin die Washington Capitals zum Sieg gegen Marcel Goc' Florida Panthers. Den Blackhawks gelingt auch bei den New York Rangers kein Treffer. San Jose schießt die Flyers ab, Detroit Ottawa. Sidney Crosbys Pittsburgh Penguins verlieren zuhause gegen die Montreal Canadiens.

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Das Spiel der Nacht:

Florida Panthers (22-30-7, 51 Pts) - Washington Capitals (28-23-9, 65 Pts) 4:5 (BOXSCORE)

Glücklich ist Alex Ovechkin sicherlich nicht nach Washington zurückgekehrt. Immerhin enttäuschte er gemeinsam mit der Sbornaja durch das Olympische Viertelfinalaus gegen Finnland eine ganze Nation. Offenbar gelingt es dem Russen aber ziemlich gut, seinen Frust zu kanalisieren. Nicht nur, dass er gegen Florida gleich zwei Treffer der Capitals vorbereitete, knapp vier Minuten vor dem Ende gelang Ovechkin zudem das entscheidende Tor zum 5:4.

"Es ist immer wichtig zu treffen, denn am nächsten Tag und im nächsten Spiel fühlst du dich dann einfach gut", gab er zu. Nicht weniger spektakulär als Ovechkins Siegtreffer war Tim Thomas' herausragender Save nur 16 Sekunden zuvor: Als Mike Green im Break auf ihn zusteuerte, kam der Goalie ins Straucheln, fiel nach hinten und hielt auf gut Glück einfach den Handschuh nach oben. Well done! Thomas fing Greens Schuss sicher.

"Ich bin irgendwie in einer Rille hängen geblieben", so der Goalie. "Aber daraus ist dann ein richtig schönes Highlight geworden. Auf der anderen Seite musste ich den Save auch machen, ansonsten hätte ich wie der letzte Idiot ausgesehen."

Die übrigen Spiele:

New Jersey Devils (25-22-13, 63 Pts) - Columbus Blue Jackets (29-25-5, 63 Pts) 5:2 (BOXSCORE)

Vor der Olympia-Pause hatten die Devils unglaubliche Probleme, sich regelmäßig aufs Scoreboard zu bringen. Was so eine kleine Auszeit nicht alles bewirken kann - gerade, wenn man noch in die Playoffs möchte. Gegen Columbus traf New Jersey bereits im ersten Drittel gleich drei Mal und als die Blue Jackets im zweiten noch einmal auf 2:3 verkürzten, legten Adam Henrique und Patrik Elias einfach nach. Coach Pete DeBoer dürfte zufrieden gewesen sein.

"Das ist ja keine Raketenwissenschaft", erklärte er. "Vor der Olympia-Pause haben wir nicht genug getroffen. Wir haben ein oder zwei Tore gemacht und verloren. Das reicht einfach nicht, um ein Hockey-Spiel zu gewinnen." Jaromir Jagr hatte während seiner 19 Jahre in der NHL dagegen relativ wenig Probleme, die Scheibe über die Linie zu drücken. Beleg: Gegen die Blue Jackets gelang dem 42-Jährigen sein 699. Karriere-Treffer.

New York Islanders (23-30-8, 54 Pts) - Toronto Maple Leafs (32-33-7) 5:4 OT (BOXSCORE)

Angesichts von sieben Niederlagen aus den letzten acht Spielen vor der Olympia-Pause mussten die Islanders etwas unternehmen. Und das taten sie dann auch. Mit Anders Lee, Ryan Strome und Mike Halmo zogen sie gleich drei Spieler aus ihrem AHL-Team Bridgeport Sound Tigers hoch. Speziell in Lees Fall eine durchaus produktive Maßnahme: Gleich zwei Mal besorgte der Center im Schlussdrittel den Ausgleich - zunächst nach Dion Phaneufs 3:2, noch wichtiger aber, kurz vor Schluss, als Joffrey Lupul Toronto erneut in Führung gebracht hatte.

Damit setzte er den Schlusspunkt hinter ein völlig verrücktes letztes Drittel. Gut acht Minuten genügten beiden Teams, um fünf Treffer zu erzielen. Und da man gerade so schön dabei war, ließen sich die Islanders auch in der Overtime nicht allzu lange Zeit. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als Lubomir Visnokovsky das Spiel zugunsten New Yorks entschied.

"Du kannst in dieser Liga nicht gewinnen, wenn du Tore so einfach herschenkst", ärgerte sich Maple-Leafs-Coach Randy Carlyle entsprechend. "Sie haben versucht, zu fighten und wir haben versucht, sie spielerisch zu schlagen. Sie haben den besseren Job gemacht."

New York Rangers (33-24-3, 69 Pts) - Chicago Blackhawks (35-12-14, 84 Pts) 2:1 (BOXSCORE)

Ein wenig geärgert wird sich Cam Talbot wohl schon haben. Immerhin fehlten dem Goalie lächerliche zwölf Sekunden für einen Shutout gegen den amtierenden Champion. Trotz eines 0:2-Rückstandes hatten die Blackhawks allerdings nicht vor, das Spiel abzuhaken, ehe nicht die Schlusssirene ertönt war, und so gelang Peter Regin immerhin noch der Anschlusstreffer.

Die Rangers mussten sogar noch einmal zittern. Am Ende reichte es jedoch. Auch dank Talbot. Eigentlich vertrat der Goalie lediglich Henrik Lundqvist, der nach dem Olympischen Finale mit Schweden noch eine Pause erhielt, war gerade im zweiten Drittel jedoch von immensem Wert für die Rangers. Dort führten sie nach Derick Bassards 1:0 knapp, Chicago drückte, scheiterte jedoch mit jedem einzelnen seiner acht Schüsse an Talbot.

"Unser Goalie hat heute den Unterschied gemacht", lobte Coach Alain Vigneault. "Cam hat in den entscheidenden Moment extrem gut gehalten. Gerade am Ende." Insgesamt gelangen dem Goalie 31 Saves. Nur einer mehr, und die beste Offense der Liga wäre nach dem 0:2 in Phoenix vor der Olympia-Pause zum zweiten Mal in Folge ohne eigenen Treffer geblieben.

Philadelphia Flyers (30-24-6, 66 Pts) - San Jose Sharks (38-16-6, 82 Pts) 3:7 (BOXSCORE)

Das erste Drittel diente den Sharks offenbar als Weckruf. 1:2 lagen sie hinten, nachdem Andrej Meszaros und Brayden Schenn Raffi Torres' Führungstreffer gekontert hatten. Zudem hatte Philadelphia insgesamt zehn Schüsse Richtung Alex Stalock abgegeben, San Jose Flyers-Goalie Steve Mason wurde nur vier Mal geprüft.

Manchmal genügen jedoch die kleinen Dinge. "Wir haben endlich angefangen, aufs Tor zu schießen", erkläre Logan Couture, der bei der Rückkehr nach seiner Verletzungspause direkt doppelt traf. "Das haben wir im ersten Drittel nicht gemacht. Wir waren in ihrer Hälfte, haben aber nicht aufs Tor geschossen. Das müssen wir jedoch machen. So spielen wir eigentlich auch. Viele unserer Tore erzielen wir nach Rebounds und genau so scorst du in dieser Liga."

Tatsächlich konnten sich die Sharks in Sachen Scoring nach dem schwachen ersten Drittel relativ wenig vorwerfen lassen. Allein fünf Tore erzielten sie im zweiten Abschnitt, drei davon Joe Pavelski. Da half es am Ende wenig, dass die Flyers insgesamt häufiger den Abschluss gesucht hatten (30:29 Schüsse).

Pittsburgh Penguins (40-15-5, 84 Pts) - Montreal Canadiens (33-21-7, 73 Pts) 5:6 SO (BOXSCORE)

Eigentlich steht Peter Budaj nicht allzu häufig im Mittelpunkt. Schließlich ist er lediglich Backup von Olympiasieger Carey Price. Der reiste allerdings verletzt aus Sotschi ab und fehlte den Canadiens in Pittsburgh erneut. Auftritt: Budaj. Nachdem er sich während der regulären Spielzeit noch fünf Mal hatte geschlagen geben müsse, baute sich der Goalie im Shootout zur unüberwindbaren Mauer auf.

James Neal versuchte sich, Evgeni Malkin trat an, sogar Sidney Crosby, der sein Scoringkonto mit einem Treffer und einem Assist zuvor weiter ausgebaut hatte, gab sich die Ehre - zu schlagen war Budaj allerdings nicht. So genügte David Desharnais' Treffer den Canadiens zum Sieg.

"Im zweiten und dritten Drittel hat er sich zurückgekämpft und war im Shootout dann herausragend", lobte Montreals Coach Michel Therrien seinen Goalie. Wie lang Budaj noch zwischen den Pfosten stehen wird, ist indes noch nicht klar. Price soll am Freitag erneut untersucht werden.

Ottawa Senators (26-23-11, 63 Pts) - Detroit Red Wings (28-20-12, 68 Pts) 1:6 (BOXSCORE)

Ottawa hätte ein Statement setzen können. Schließlich ging es mit Detroit gegen einen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den letzten Wildcard-Platz der Eastern Conference. Und dann auch noch zuhause. Ein Vorteil? Mitnichten! Schließlich haben die Red Wings seit Mittwoch Johan Franzen zurück - und der spielt nun mal besonders gern in Ottawa. Seine fünf Tore von 2011 erreichte der Schwede diesmal zwar nicht, drei Treffer lesen sich allerdings auch nicht schlecht. Zumal er selbige binnen der ersten knapp 24 Minuten erzielte.

"Ich spiele gerne hier", sagte Franzen nach dem Spiel. "Auf der anderen Seite steht Erik Karlsson, der mit mir in derselben Kleinstadt aufgewachsen ist. Deshalb macht es immer Spaß, gegen ihn zu spielen. Das ist jedes Mal etwas Besonderes. Ich bin nur glücklich, ihn vom Scoreboard abgehalten zu haben." Das gelang Detroit kollektiv relativ gut. Ottawas einzigen Treffer erzielte Bobby Ryan. Da führten die Red Wings allerdings bereits mit 5:0.

Nashville Predators (26-24-10, 62 Pts) - Tampa Bay Lightning (33-21-5, 71 Pts) 3:2 (BOXSCORE)

Vielleicht hatten die Lightning mit dem Spiel bereits ein wenig abgeschlossen. Immerhin führten sie nach Martin St. Louis' Doppelschlag schnell mit 2:0. Zudem hatten die Predators bis tief ins zweite Drittel nicht ein einziges Tor gemacht. Matt Cullen leitete jedoch die Wende ein, ehe Patric Hornqvist im Schlussabschnitt das entscheidende 3:2 markierte.

Wie genau er das angestellte hatte, wusste der Schwede allerdings selbst nicht. "Die Scheibe hat irgendwie das Ende meines Stocks getroffen. Ich weiß nicht, ob ich beim Rebound einen Schubser bekommen habe", sagte Hornqvist. "Es war dann aber schön zu sehen, dass der Puck endlich über die Linie rutschte."

Winnipeg Jets (29-26-6, 64 Pts) - Phoenix Coyotes (27-21-11, 65 Pts) 3:2 SO (BOXSCORE)

Wirklich glücklich waren die Coyotes am Ende nicht. Auf der einen Seite hatten sie natürlich verloren, auf der anderen gab es bei Winnipegs Ausgleich durch Blake Wheeler etwas auszusetzen. Kurz bevor Michael Stone den Schuss des Jets ins eigene Netz abgefälschte, fühlte sich Coyotes-Goalie Mike Smith behindert. Interference? Die Pfeife der Refs blieb stumm.

Am Ende ging es in den Shootout, wo Olli Jokinen schließlich für die Entscheidung sorgte. "Das war für beide Teams kein einfaches Spiel", sagte Jets-Goalie Ondrej Pavelec, dem insgesamt 34 Saves gelangen. "Es war das erste Spiel nach der Olympia-Pause und wir wussten nicht so recht, was wir erwarten sollten."

Dallas Stars (28-21-10, 66 Pts) - Carolina Hurricanes (26-24-9, 61 Pts) 4:1 (BOXSCORE)

Jamie Benn möchte unbedingt in Playoffs. Kein Wunder, hat er mit Kanada bei den Olympischen Spielen doch gerade den süßen Geschmack des Erfolgs getestet. Dem Goldmedaillengewinner gelangen zwei Assists und ein Treffer. Auch deshalb führten die Stars schnell mit 3:0, gewannen am Ende souverän und belegen nun Rang acht im Westen.

Zwei ihrere Treffer erzielten die Stars dabei in Unterzahl. "Je mehr Penalties zu killst, desto wohler fühlst du dich in solchen Situationen", erklärte Benn. "Ich hatte zuletzt einiges an Zeit, das zu lernen und heute noch mehr. Deshalb fühle ich mich auch wohl. Wir haben heute einen guten Job gemacht."

Calgary Flames (22-30-7, 51 Pts) - Los Angeles Kings (33-22-6, 72 Pts) 0:2 (BOXSCORE)

Über mangelnde Beschäftigung konnte sich Jonathan Quick wahrlich nicht beschweren. Speziell in den ersten 40 Minuten. Da versuchten die Flames nämlich alles, Dustin Browns frühes 1:0 irgendwie auszugleichen. Immer wieder feuerten sie in Richtung Quick (23:13 Torschüsse in den ersten beiden Dritteln), scheiterten aber ebenso regelmäßig am glänzenden Kings-Goalie (25 Saves).

"Der beste Mann heute war Jonathan", musste auch Robyn Regehr eingestehen. "Er war richtig gut. Er hat genau die Saves gemacht, die wir von ihm gebraucht haben." So stand für Quick am Ende der 29. Karriere-Shutout und der dritte in dieser Saison.

Edmonton Oilers (20-34-7, 47 Pts) - Minnesota Wild (32-21-7, 71 Pts) 0:3 (BOXSCORE)

Zuhause spielt es sich immer noch am Besten, richtig? Falsch! Bereits zum fünften Mal blieben die Oilers in eigener Halle ohne Treffer, auswärts kassierten sie nur drei Shutouts. "So wollten wir nach der Pause nicht zurückkommen", ärgerte sich Forward Taylor Hall. "Es sah so aus, als hätten wir einiges an Rost angesetzt. Ob das jetzt an der Pause lag oder an etwas anderem, ist egal. Sie hatten ja dieselbe Pause und wir haben einfach nicht gut gespielt."

Da ein Shutout aber immer zwei Seiten hat, war Minnesota schon wesentlich zufriedener mit der Partie. Speziell Goalie Darcy Kuemper (21 Saves), der zum zweiten Mal in seiner Karriere ohne Gegentreffer blieb.

Der NHL-Spielplan im Überblick