NHL

Grubauer krönt Ovechkin Show

Von SPOX
Alex Ovechkin (2.v.r.) erzielte beim Sieg der Capitals gegen Tampa Bay gleich vier Treffer
© getty

Dem Superstar gelingen in Tampa vier Treffer, der Deutsche entscheidet jedoch das Spiel. Jarome Iginla feiert eine triumphale Rückkehr nach Calgary. Die Blackhawks gewinnen bei Patrick Sharps Lieblingsgegner. Die Rangers verlieren erneut daheim, dafür beenden die Islanders ausgerechnet in San Jose ihre Niederlagenserie.

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Das Spiel der Nacht:

Washington Capitals (17-12-2, 36 Pts) - Tamba Bay Lightning (17-10-3, 37 Pts) 6:5 SO BOXSCORE

Alex Ovechkin war absolut nicht zu stoppen. Nicht nur, dass der Superstar Washington mit insgesamt 4 Treffern beinahe im Alleingang in die Verlängerung rettete, 32 Sekunden vor der Schlusssirene sorgte er mit dem Ausgleich dafür, dass das Spiel auch tatsächlich weiterging.

Dabei hatten die Lightning durch Tore von Martin St. Louis, Nikita Kucherov und Nate Thompson bereits nach 11 Minuten mit 3:0 geführt. Im zweiten Drittel besorgte Tyler Johnson dann das zwischenzeitliche 4:2. Doch die Capitals gaben sich zu keiner Zeit auf, kamen immer wieder zurück. "Sogar nach ihrem vierten Tor dachte ich immer noch, dass wir es schaffen können", beschrieb Coach Adam Oates seine Gefühlslage. "Dann haben sie noch einmal getroffen und die Jungs haben immer noch an den Sieg geglaubt."

Vor allem Ovechkin, der die Überzahl zu nutzen wusste, als Washington kurz vor dem Ende Goalie Philipp Grubauer vom Eis nahm. So erhielt auch der Deutsche seine Chance, erneut zu glänzen. Im Shootout parierte Grubauer insgesamt drei Mal, so auch Ondreij Palats am Ende entscheidenden Versuch.

Die übrigen Spiele:

Buffalo Sabres (7-22-2, 16Pts - Ottawa Senators (12-14-6, 30 Pts) 2:1 SO BOXSCORE

20 Versuche waren nötig, ehe der Sieger endlich feststand. Beide Goalies zeigten im Shootout eine herausragende Performance, lange gelang ihnen jedoch nicht der entscheidende Save - bis Zemgus Girgensons die Sabres in Führung gebracht hatte. Im Anschluss skatete Erik Kondra Richtung Tor, scheiterte jedoch an Ryan Miller, der seiner ohnehin bereits starken Leistung damit die Krone aufsetzte.

Der Sabres-Goalie brachte es auf insgesamt 35 Saves und hatte damit großen Anteil, dass Ottawa nach Milan Michaleks früher Führung keinen weiteren Treffer mehr nachlegen konnte. "Er gibt immer alles und hat heute einige großartige Paraden gezeigt", kommentierte Christian Ehrhoff die Leistung seines Goalies. "Er war in jedem Spiel richtig gut." Mit seinem insgesamt 46. Shootout-Sieg ließ Miller zudem Henrik Lundqvist hinter sich und hat nun den alleinigen NHL-Rekord inne.

Dabei wäre es unter Umständen gar nicht so weit gekommen, hätte Schiedsrichter Tom Kowal Jamie McBains 2:1 für Buffalo im zweiten Drittel gegeben. Nach erneutem Betrachten der Szene entschieden die Offiziellen jedoch, den Treffer nicht anzuerkennen. Senators-Goalie Robin Lehner (35 Saves) hatte den Puck noch berührt, weshalb laut eines Statements der NHL eine verspätete Penalty in Kraft trat, noch bevor der Puck die Linie überquert hatte.

Columbus Blue Jackets (13-15-3, 29 Pts) - New Jersey Devils (12-14-6, 30 Pts) 5:4 BOXSCORE

Glücklich war Martin Brodeur am Ende wahrlich nicht. Zum einen, da sich Columbus bis 91 Sekunden vor dem Ende Zeit ließ, um den entscheidenden Treffer zu erzielen, zum anderen, da Nick Folignos Schlittschuh Ryan Johansens Schuss erst die entscheidende Wendung gab. Todd Richards sah im umstrittenen Treffer jedoch ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit.

"Wir waren auch schon oft auf der anderen Seite", so Columbus' Coach. "Manchmal haben wir das andere Team dominiert und am Ende doch verloren. Manchmal gleicht sich so etwas jedoch aus. Heute haben wir mit ein wenig Unterstützung der Hockey-Götter gewonnen."

Montreal Canadiens (19-10-3, 41 Pts) - Los Angeles Kings (20-7-4, 44 Pts) BOXSCORE

Das Heimspiel gegen L.A. wird den Canadiens definitiv in nicht allzu guter Erinnerung bleiben. Martin Jones wird in Zukunft dagegen nur allzu gern an die Partie zurückdenken. Als erstem Kings-Goalie überhaupt gelang ihm ein Shutout gegen Montreal - und das als Rookie. In seinem dritten Spiel überhaupt.

"Ich habe vielleicht nicht erwartet, einen solchen Start hinzulegen, will hier aber natürlich nicht aufhören", erklärte Jones. "Ich muss weiter an mit arbeiten. Außerdem haben wir ein hartes Programm vor uns, spielen gegen einige starke Teams."

Bleibt Jones im Tor, haben die Kings sicherlich keine schlechten Chancen, an die letzten Erfolge anzuknüpfen. Der Goalie gewann seine drei Spiel allesamt, kassierte dabei im Schnitt lediglich 0,65 Tore und parierte 97,3 Prozent der Schüsse. In Montreal gelangen Jones 31 Saves.

Florida Panthers (10-17-5, 25 Pts) - Detroit Red Wings (15-9-8, 38 Pts) 3:2 SO BOXSCORE

Nach sieben Minuten im zweiten Drittel deutete einiges auf einen Auswärtssieg der Red Wings hin. Pavel Datsyuk hatte soeben das 2:0 erzielt und Detroit damit eine durchaus komfortable Führung verschafft. Zumal die Panthers lange große Probleme vor dem Tor offenbarten. Erst im Schlussabschnitt überwand Sean Bergenheim erstmals Red-Wings Goalie Tim Thomas.

Nick Bjugstad schickte das Spiel schließlich in die Verlängerung, die Entscheidung musste jedoch im Shootout fallen. Dort erwies sich Brad Boyes' als entscheidender Faktor für Florida. Mit seinem 35. Shootout-Goal sicherte Boyes den Sieg, sein vierter in fünf Shootouts der Saison. "Das war ein wichtiger Sieg. Es ist gut, dass ich meinen Beitrag leisten konnte", so der Matchwinner.

New York Rangers (15-16-1, 31 Pts) - Nashville Predators (14-14-3, 31 Pts) 1:4 BOXSCORE

Eine Serie von neun Heimspielen in Folge sollte den Rangers eigentlich helfen, endlich in die Spur zu finden. Nach drei Partien im Madison Square Garden ist eine Overtime-Pleite allerdings schon die positivste Nachricht. Nashville genügten dagegen die regulären 60 Minuten, um nach fünf Niederlagen in Serie endlich wieder als Sieger vom Eis zu gehen.

Rick Nash hatte die Rangers im zweiten Drittel noch einmal auf 1:2 herangebracht, Matt Hendricks und Paul Gaustad entschieden das Spiel im Schlussabschnitt jedoch endgültig zugunsten der Predators. Noch bitterer wird die Pleite aus Rangers-Sicht angesichts von Ryan Callahan Knieverletzung. Der Kapitän verletzte sich im ersten Drittel am linken Knie und wird voraussichtlich sechs Wochen ausfallen.

"Jetzt muss jeder noch ein bisschen mehr geben", sagte Defenseman Dan Girardi nach dem Spiel. "Er gibt dem Team sehr viel, sehr viele verschiedene Eigenschaften."

Winnipeg Jets (14-14-4, 32 Pts) - St. Louis Blues (20-6-3, 43 Pts) 1:2 BOXSCORE

Drei ihrer letzten vier Spiele hatten die Blues verloren und sahen sich im ersten Drittel dann auch noch einem Sturmlauf der Jets ausgesetzt. 8 Schüsse gab Winnipeg Richtung Brian Elliot ab, der Goalie war jedoch nicht zu überwinden. So fand St. Louis immer besser ins Spiel und ging durch Alexander Steen im zweiten Drittel schließlich in Führung.

"Je länger das Spiel dauerte, desto selbstbewusster wurden wir. Wir haben dann angefangen, um den Puck zu kämpfen", erklärte Blues-Coach Ken Hitchcock. "Ich glaube, die schlechten Erinnerungen an letzte Woche sind immer mehr verflogen, sodass wir unseren Glauben wiedergefunden haben."

Dennoch hätte das Spiel nach Bryan Littles Ausgleich auch gut und gerne in die Verlängerung gehen können. Drei Minuten vor dem Ende nutzte Kevin Shattenkirk jedoch ein Power-Play und brachte St. Louis damit den so wichtigen Sieg.

Dallas Stars (14-10-5, 33 Pts) - Chicago Blackhawks (22-6-5, 49 Pts) 2:6 BOXSCORE

Patrick Sharp pflegt eine einseitige Liebesbeziehung zu den Stars. Mit zwei Toren im American Airlines Center baute er seine Bilanz auf insgesamt vier Treffer und vier Assists aus. Allein in dieser Saison. Während seiner letzten acht Spiele gegen Dallas gelangen Sharp 8 Tore und 7 Assists. Überbewerten will er seine Bilanz jedoch nicht.

"Wir hatten hier einigen Erfolg, aber es ist immer noch schwer, hier zu spielen und die Stars sind ein harter Gegner", so Sharp. "Ich denke, wir waren vor dem Tor sehr effektiv. Wir hatten nicht zu viele Großchancen, die, die wir hatten, haben wir dann allerdings genutzt."

Tatsächlich eröffneten die Blackhawks den Torreigen bereits nach 2 Minuten. Eine halbe Stunde später war das Spiel bereits endgültig entschieden, nachdem Sharp Chicago im zweiten Drittel mit 5:0 in Führung gebracht hatte.

Colorado Avalanche (20-9-0, 40 Pts) - Phoenix Coyotes (17-8-5, 39 Pts) 1:3 BOXSCORE

Ein Treffer mehr, und Antoine Vermette hätte sein 700. NHL-Spiel standesgemäß mit einem Hattrick gefeiert. Am Ende wird der Routinier angesichts von Phoenix' zweitem Sieg aus den letzten fünf Spielen aber auch so zufrieden sein. Zumal er während verrückter sieben Minuten allein mehr Tore erzielte als die Gastgeber insgesamt.

Im zweiten Drittel brachte Vermette die Coyotes in Führung und besorgte sieben Minuten und zweit Tore später schließlich das vorentscheidende 3:1. Colorado bekommt nach seinem guten Start nun immer mehr Probleme. Die Niederlage gegen Phoenix war bereits die dritte aus den letzten vier Spielen. "Wir müssen einfach bessere Wege finden, Tore zu schießen", erklärte Coach Patrick Roy. "Vielleicht benötigen wir auch ein paar schmutzige Tore, bis das Selbstvertrauen zurück ist."

Calgary Flames (11-15-4, 26 Pts) - Boston Bruins (21-8-2, 44 Pts) 1:2 BOXSCORE

Am Ende war Jarome Iginla einfach glücklich. Nicht nur, dass seine Bruins soeben den nächsten Sieg eingefahren hatten, die Fans in Calgary hatten dem ehemaligen Flames-Kapitän dazu einen äußerst warmherzigen Empfang bereitet. "Ganz ehrlich: Ein Teil von dir freut sich auf die Rückkehr, ein anderer will es einfach nur hinter sich bringen", so Iginla. "Das Gefühl, es einfach hinter mich bringen zu wollen, hatte ich allerdings nicht wirklich. Ich habe es wirklich genossen."

Wie sehr das auch für die ersten beiden Drittel gilt, ist nicht ganz klar. Dort bot Boston nämlich einen seine schwächeren Vorstellungen und lag nach Jiri Hudlers Treffer mit 0:1 zurück. Am Ende genügten jedoch 98 Sekunden, um alles noch einmal zu korrigieren. Gut sechs Minuten vor dem Ende nutzte David Krejci ein Power Play zum Ausgleich, ehe Reilly Smith kurz darauf für den Sieg sorgte.

Edmonton Oilers (11-18-3, 25 Pts) - Carolina Hurricanes (13-13-6, 32 Pts) 5:4 OT BOXSCORE

4:1 hatten die Oilers zwischenzeitlich bereits geführt. Eigentlich genug für einen Heimsieg. Jordan und Erik Staal sowie Jeff Skinner sorgten jedoch tatsächlich noch dafür, dass die Partie am Ende in die Verlängerung ging. Theoretisch war das Momentum nun aufseiten der Hurricanes, in der Praxis brachte Jordan Eberle Edmonton bereits nach knapp zwei Overtime-Minuten allerdings den Sieg.

"Natürlich würde ich gern jede Nacht gewinnen - wie ist mir egal", sagte Coach Dallas Eakins. "Wir haben zwei Punkte. Hätten wir das 4:1 gerne nach Hause gebracht? Natürlich. Wichtig sind jedoch, dass wir die zwei Punkte geholt haben."

San Jose Sharks (19-6-6, 44 Pts) - New York Islanders (9-18-5, 23 Pts) 2:3 SO BOXSCORE

Nach zehn Niederlagen in Folge benötigten die Islanders mal wieder einen Sieg - egal wie. Dass das ausgerechnet in San Jose gelingen würde, war zwar nicht allzu wahrscheinlich, gelang am Ende aber doch. Kyle Okposo sei Dank. Gut eine Minute vor dem Ende erzielte der Right Wing zunächst den Ausgleich und beendete die Partie schließlich mit seinem Treffer im Shootout.

"Das fühlt sich sehr gut an", sagte Kapitän John Tavares, der an beiden Islanders-Treffern beteiligt war. "Das gibt uns wieder ein wenig Selbstvertrauen. Ausruhen können wir uns deshalb allerdings nicht. Sie haben extrem gut angefangen und Poulin hat uns großartig im Spiel gehalten, bis wir das Momentum schließlich ein wenig kippen konnten."

Ohne seinen Goalie wäre New York wohl tatsächlich auch bei den Sharks untergegangen. Insgesamt 46 Saves, 18 davon im ersten Viertel, verhinderten jedoch, dass San Jose mehr gelang als die beiden Treffer von Patrick Malrleau und Joe Pavelski.

Der NHL-Spielplan im Überblick