NHL

Kane lässt Chicago träumen

SID
Blackhawks-Stürmer Patrick Kane lässt Bostons Goalie Tuukka Rask keine Chance
© getty

Die Wiederholung des Stanley-Cup-Triumphs 2010 ist greifbar: Im United Center schoss Patrick Kane die Chicago Blackhawks zu einem 3:1, in der Best-of-Seven-Serie führt man 3-2. Die Boston Bruins stehen mit dem Rücken zur Wand und bangen überdies um einen Key-Player.

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Chicago Blackhawks - Boston Bruins 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) - Serie: 3:2

Tore: 1:0 Kane (18.), 2:0 Kane (26.), 2:1 Chara (44.), 3:1 Bolland (60./EN)

Schon drei Jahre zuvor machte Patrick Kane den Unterschied. Mit 28 Scorerpunkten spielte er eine überragende Postseason, führte die Blackhawks zum Titel. In Spiel fünf gegen Boston war es abermals der 24-Jährige, der per Doppelpack zum Helden avancierte.

"Dafür trainiert man das Jahr, das treibt dich im Sommer an. Wir müssen jetzt die Chance ergreifen", sagte Kane, der nunmehr neun Tore und zehn Assists beisteuerte. Erstmals ließ er die Fans nach 17:27 Minuten in kollektiven Freudentaumel verfallen.

Einen Schuss Johnny Oduyas fälschte DEB-Crack Dennis Seidenberg, dessen Stock dabei zu Bruch ging, unglücklich ab. Kane reagierte mit seinen schnellen Händen perfekt, schob den Puck am völlig perplexen Tuukka Rask vorbei. Der finnische Goalie entschärfte insgesamt 29 Schüsse, war jedoch auch beim zweiten Treffer chancenlos.

Bryan Bickell fuhr nach einem Doppelpass mit Jonathan Toews hinter das Bruins-Tor. Im Slot lauerte Kane, der sträflich allein gelassen vollendete. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Gäste bereits ohne verletzten Patrice Bergeron auskommen. Offensiv wie defensiv wurde der Zwei-Wege-Angreifer schmerzlich vermisst.

Über den Hintergrund und den Zeitpunkt der Verletzung herrschte zunächst noch Rätselraten. Head Coach Claude Julien erklärte in der Analyse: "Ich habe kein Update. Er wird im Krankenhaus zuerst richtig durchgecheckt." In Abwesenheit Bergerons kam der Champion von 2011 zu Beginn des letzten Drittels nochmal heran.

Bei 16:20 Minuten auf der Uhr hämmerte Zdeno Chara, der bei allen drei Gegentoren auf dem Eis stand, einen One-Timer aus halbrechter Position an Corey Crawford vorbei. Das Zuspiel leistete David Krejci. Mehr als der Ehrentreffer gelang Boston nicht. 14 Sekunden vor der Sirene besorgte Dave Bolland mit einem Empty-Netter die Entscheidung.

"Eine starke Performance", resümierte Corey Crawford. Der vielerorts gescholtene Torhüter entschärfte 24 Versuche und hielt in der Schlussphase den Erfolg fest. "Wir verteidigten stark, blockten Schüsse, das schnelle Offensivspiel funktionierte." Und das obwohl Jonathan Toews in den abschließenden 20 Minuten fehlte.

Der 25-jährige Center zog sich eine Oberkörper-Blessur zu, als er im zweiten Abschnitt einen Check von Johnny Boychuk nahm. Letzterer habe Medienberichten zufolge möglicherweise Sanktionen der NHL zu befürchten. "Ich wollte ihn sauber treffen", so der Abwehrmann. Toews' Einsatz in Boston ist fraglich - wie jener Bergerons.

Spiel sechs steigt in der Nacht auf Dienstag. Für Chicago ein gutes Omen. 2010 eroberte man den Cup ebenfalls im sechsten Aufeinandertreffen mit den Philadelphia Flyers. Ebenfalls auswärts. Die Bruins verfallen trotz Do-or-die-Situation nicht in Panik. Juliens Kampfansage: "So leicht sind wir nicht zu bezwingen." Nachzufragen bei den Toronto Maple Leafs.

Der Finals-Spielplan