NHL

Penguins-Pleite trotz Crosby-Comeback

Von SPOX
Sidney Crosby (r.) feierte gegen die Islanders seine Rückkehr - ohne Happy End
© getty

Die Pittsburgh Penguins müssen sich trotz der Rückkehr von Sidney Crosby den Islanders geschlagen geben. Nach einem brutalen Hit in Spiel 1 antwortet Montreal gegen die Senators auf seine Weise und Chicago nimmt die Wild auseinander. Außerdem: Vancouvers bitterer Abend.

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Pittsburgh Penguins - New York Islanders 3:4 (3:1, 0:2, 0:1) - Serie: 1-1

Tore: 1:0 Malkin (1.), 2:0 Crosby (4./PP), 2:1 Moulson (8./PP), 3:1 Crosby (8./PP), 3:2 McDonald (26.), 3:3 Martin (31.), 3:4 Okposo (53.)

Verrückter Abend im CONSOL Energy Center! Sidney Crosby feierte sein lang ersehntes Comeback, erzielte im ersten Drittel zwei Tore - und dennoch gingen die Penguins als Verlierer vom Eis.

Statt 2-0 und einem möglichen Sweep ist die Serie vor der ersten Partie im Nassau Coliseum total offen. Dabei begann Spiel 2 für Pittsburgh wie gemalt. Nach 43 Sekunden brachte Evgeni Malkin die Pens in Führung, keine drei Minuten später legte Crosby nach.

Zwar brachte Matt Moulson die Islanders wieder heran, doch Crosby, der nach seinem Kieferbruch am 30. März einen zusätzlichen Plastikschutz am Kinn trug, schnürte nach 7:22 Minuten im ersten Abschnitt den Doppelpack.

Die Party für Sid the Kid, der euphorisch von den heimischen Zuschauern empfangen wurde, war in vollem Gange. Doch so einfach wollten sich die Islanders nicht geschlagen geben. Angestachelt von Kyle Okposo, der sich im zweiten Drittel mit Matt Niskanen einen blutigen Schlagabtausch lieferte, drehten die Islanders die Begegnung und setzten die Pens immer wieder mit ihren schnellen Breakaways unter Druck.

Dass es sieben Minuten vor dem Ende ausgerechnet Okposo selbst war, der den ersten Playoff-Sieg der Islanders seit sechs Jahren perfekt machte, passte dementsprechend perfekt ins Drehbuch. "Jetzt sind wir in den Playoffs angekommen. Sie wissen jetzt, was ihnen in den nächsten Partien blüht", so der Matchwinner nach dem ersten Postseason-Treffer seiner Karriere.

Und Crosby? Der Superstar betonte, dass die Pleite kein Weltuntergang sei, forderte aber auch: "Wir müssen aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse ziehen. So wollen wir nicht auftreten, wir haben viel Luft nach oben." Das dürfte auch Marc-Andre Fleury unterschreiben, der mit insgesamt 38 Saves alles andere als einen ruhigen Abend erlebte und zudem beim entscheidenden Gegentreffer unglücklich aussah, als der Puck von der Bande zurückkam und von ihm abgelenkt über die Linie trudelte.

Montreal Canadiens - Ottawa Senators 3:1 (0:0, 3:1, 0:0) - Serie: 1-1

Tore: 1:0 White (24.), 2:0 Gallagher (25.), 2:1 Michalek (29.), 3:1 Ryder (39.)

Nach dem brutalen Open-Ice-Hit gegen Lars Eller antworteten die Habs auf ihre Weise. Gerade Carey Price schien durch den Ausfall des Dänen zusätzlich motiviert zu sein.

Montreals Goalie ließ die Senators reihenweise verzweifeln und hatte mit seinen 29 Saves einen großen Anteil am 3:1-Erfolg der Gastgeber. Die kritischen Stimmen an seiner Leistung in Spiel 1, als er zwei einfache Schüsse passieren lassen hatte, waren auf einmal wie weggewischt.

"Wir sind in den Playoffs, da darf man sich nicht mit alten Sachen beschäftigen. Ich habe versucht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist mir ganz gut gelungen", so Price, der nach einer Kollision mit Teamkollege Jarred Tinordi sogar kleine Teile seiner Schneidezähne verlor.

Doch das konnte die Canadiens genauso wenig stoppen wie die Ausfälle von Brian Gionta und Max Pacioretty, die wie Eller passen mussten. Fourth-Liner Ryan White, Rookie Brendan Gallagher und Routinier Michael Ryder sprangen in die Bresche und erzielten im zweiten Drittel die entscheiden Tore für den 1-1-Ausgleich in der Serie.

Chicago Blackhawks - Minnesota Wild 5:2 (1:0, 1:1, 3:1) - Serie: 2-0

Tore: 1:0 Frolik (9.), 2:0 Frolik (21./SH), 2:1 Setoguchi (38.), 3:1 Sharp (44.), 4:1 Sharp (55.), 4:2 Scandella (57.), 5:2 Bickell (60.)

Beeindruckend, einfach beeindruckend! Nachdem Chicagos Motor nach einer sagenhaften Regular Season in Spiel 1 noch stotterte, machten es die Blackhawks im zweiten Duell mit Minnesota deutlicher.

Angeführt von Patrick Sharp und Michael Frolik, die jeweils zweimal trafen, fuhren die Mannen aus der Windy City den nächsten Erfolg ein. Zudem war Corey Crawford (26 Saves) zur Stelle, als er im zweiten Drittel bei einem Wild-Powerplay gebraucht wurde.

"Wir sind zufrieden, wissen aber auch, dass es noch besser geht. Außerdem sind wir noch nicht durch. In Minny ist es immer schwer zu spielen", drückte Doppelpacker Frolik nach der Begegnung auf die Euphoriebremse.

Richtig viel spricht momentan allerdings nicht für Minnesota, das ließ selbst Wild-Coach Mike Yeo durchblicken: "Sie haben noch mal eine Schippe draufgelegt, dagegen kamen wir nicht an."

Vancouver Canucks - San Jose Sharks 2:3 OT (0:1, 0:0, 2:1, 0:1) - Serie: 0-2

Tore: 0:1 Thornton (14.), 1:1 Kesler (41./PP), 2:1 Kesler (48.), 2:2 Marleau (60.), 2:3 Torres (66./OT)

Bitterer Abend für die Canucks! Bis kurz vor Schluss sah alles nach einem Erfolg und dem Ausgleich in der Serie aus. Am Ende stand Vancouver allerdings mit leeren Händen da - und musste sich das auch selbst zuschreiben.

Die Gastgeber hatten die große Chance, mit einem Empty-Net-Goal den Sack zuzumachen. Jannik Hansens Schuss verfehlte das Gehäuse allerdings. Danach kam es, wie es kommen musste. Patrick Marleau schickte die Partie 56 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung. Dort wurde Raffi Torres zum großen Helden der Partie und beförderte die Canucks ins Tal der Tränen.

"Wir geben nie auf, das zeichnet uns aus. Sie haben uns alles abverlangt, aber wir haben stark dagegen gehalten", so Torres, der mit einem 2-0-Vorsprung im Gepäck die Heimreise antreten darf.

Die Vorzeichen für die Sharks stehen also nicht schlecht, denn in der heimischen Arena ist San Jose in dieser Saison bärenstark. Die Bilanz in der Regular Season (17-2-5) spricht Bände.

Auch Vancouver könnte allerdings froh sein, die Rodgers Arena zu verlassen, immerhin gingen mittlerweile die letzten sechs Playoff-Heimpartien verloren. Außerdem schöpfte Ryan Kesler, der die Partie im dritten Drittel kurzzeitig zu Gunsten der Canucks drehte, durchaus Hoffnung aus der Niederlage: "Wir haben heute hervorragend gespielt. Am Ende hat uns einfach ein wenig das Glück gefehlt."

Sein Trainer Alain Vigneault gab sich nicht ganz so optimistisch: "Natürlich sind wir enttäuscht. Wir waren ganz nah dran und kassieren trotzdem die nächste Pleite. Das darf uns nicht passieren."

Der NHL-Playoff-Spielplan