NHL

Red Wings schalten Anaheim aus

Von SPOX
Henrik Zetterberg erzielte die Führung für die Red Wings
© getty

Die Detroit Red Wings beenden Anaheims Saison. Die New York Rangers feiern Goalie Henrik Lundqvist und Toronto schreibt gegen die Bruins Geschichte.

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Anaheim Ducks - Detroit Red Wings 2:3 (1:2, 0:1, 1:0) - Serie: Detroit wins 4-3

Tore: 0:1 Zetterberg (2.), 1:1 Etem (14.), 1:2 Abdelkader (17./SH), 1:3 Filppula (34.), 2:3 Beauchemin (57./PP)

Die Sensation ist perfekt! Detroit hat die Ducks, immerhin das drittbeste Team der Regular Season, ausgeschaltet. In Spiel 6 wurde ausgerechnet Henrik Zetterberg allerdings fast zum tragischen Helden. Nach einem Tor und einem Assist bekam der Kapitän wenige Minuten vor dem Ende eine Strafe.

Anaheim nutzte die Chance und verkürzte auf 2:3. Die nächste Overtime drohte, nachdem vier der ersten sechs Partien erst in der Verlängerung entschieden wurde, doch die Wings retteten in der Folgezeit ihren knappen Vorsprung über die Zeit. "Wir hatten einen klasse Start. Das Ende war sicherlich heikel, aber wir haben genügend Leute in unseren Reihen, die schon häufig in solchen Situationen waren", so Zetterberg, der in den letzten zwei Partien dreimal einnetzte.

Neben dem Schweden konnten vor allem Valtteri Filppula (1 Tor, 1 Assist) und Goalie Jimmy Howard (31 Saves) überzeugen. Für die Red Wings wartet nach Anaheim nun gleich der nächste Kracher: In den Conference Semifinals wartet mit den Blackhawks der Presidents-Trophy-Sieger.

Bei den Ducks herrschte dagegen tiefe Trauer. Nicht nur, weil es durch das Aus doch nicht zum ersten kalifornischen Playoff-Duell mit den Kings kommt. Es könnte auch das letzte NHL-Spiel von Teemu Selanne gewesen sein.

"Die Enttäuschung ist groß. Wir hatten zweimal die Möglichkeit, die Serie zu beenden. Aber vielleicht lernen wir daraus", so der Finnish Flash, der mit stolzen 42 Jahren mal wieder mit seinem Rücktritt liebäugelt.

New York Rangers - Washington Capitals 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) - Serie: 3-3

Tor: 1:0 Brassard (30.)

So schnell kann sich das Blatt wenden. In Spiel 5 ließ Henrik Lundqvist seinem Frust noch freien Lauf und schleuderte seinen Schläger weg, als die Rangers nach Overtime den Kürzeren zogen. Zwei Tage später ließ er einen Schrei der Erleichterung los.

Der Grund ist simpel: New York rettete sich durch den 1:0-Sieg im heimischen Madison Square Garden in ein entscheidendes Spiel 7. Und der Rangers-Goalie hatte einen großen Anteil daran.

Lundqvist ließ die Capitals verzweifeln, verbuchte insgesamt 27 Saves und somit auch den siebten Playoff-Shutout seiner Karriere. "Wir haben Moral gezeigt und nie aufgegeben. So eine Partie haben wir jetzt gebraucht", so der große Held des Abends.

Der andere Matchwinner war Derick Brassard, der Mitte des zweiten Drittels das goldene Tor erzielte. Ebenfalls bemerkenswert aus Sicht der Gastgeber: Die Rangers blieben unglaublich diszipliniert und über die komplette Spielzeit ohne Penalties, erst nach dem Ende der Partie kam es zu zwei Strafen.

"Das könnte auch der Schlüssel zum Sieg im nächsten Spiel sein", so Lundqvist. Apropos Power Play: Das eigene Überzahlspiel bereitet den Rangers weiter große Probleme und war der Grund, warum die Caps so lange vom Sieg im Garden träumen konnten.

Selbst von einer 44-sekündigen 5-gegen-3-Situation im ersten Abschnitt konnte New York nicht profitieren. Die erschreckende Bilanz in der Serie gegen Washington spricht dementsprechend Bände: 2 von 26.

"Unser Penalty-Killing hält uns im Rennen, auch wenn es diesmal nicht gereicht hat. Wir sind enttäuscht, aber noch haben wir ja alle Möglichkeiten", so Caps-Goalie Braden Holtby, der 28 Saves auf dem Konto hatte. Spiel 7 findet in der Nacht von Montag auf Dienstag in Washington statt.

Toronto Maple Leafs - Boston Bruins 2:1 (0:0, 0:0, 2:1) - Serie: 3-3

Tore: 1:0 Phaneuf (42.), 2:0 Kessel (49.), 2:1 Lucic (60.)

Der Bann ist gebrochen! Die Maple Leafs haben zum ersten Mal seit 1959 mal wieder ein Playoff-Heimspiel gegen die Bruins gewonnen. Doch das könnte nicht der letzte Eintrag in die Geschichtsbücher gewesen sein.

Durch den Sieg in Spiel 6 kann die Truppe von Randy Carlyle die Serie nach einem 1-3-Rückstand tatsächlich noch für sich entscheiden. Das gelang den Leafs erst einmal in ihrer Franchise-Geschichte: in den Stanley Cup Finals 1942.

Aber so weit ist Toronto noch nicht, das betonte auch Coach Randy Carlyle nach der Partie: "Wir müssen jetzt zum Feind, das wird nicht einfach. Wir kennen die Leidenschaft der Fans in Boston. Dort wird uns ein anderes Team erwarten."

Ein erneut gut aufgelegter James Reimer (29 Saves) dürfte dabei nicht schaden. Während der Goalie seinen Kasten bis 26 Sekunden vor dem Schluss sauber hielt, sorgten Dion Phaneuf und Phil Kessel im letzten Abschnitt für die entscheidenden Tore.

Sehr zum Missfallen von Bostons Coach Claude Julien, der aus seinem Team offenbar nicht richtig schlau wird: "Wir sind ein Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde-Team. Man weiß nie, welches Gesicht wir zeigen. Hoffentlich sehen die Zuschauer in Spiel 7 wieder ein anderes Bruins-Team."

Zu allem Überfluss muss Boston auch noch länger in Toronto bleiben, weil es Probleme mit dem Flugzeug gab, das die Mannschaft nach Hause bringen sollte. Erst am Montag geht es zurück in die Beantown, wo es am selben Tag zum entscheidenden Duell kommen wird.

Der NHL-Playoff-Spielplan