NHL

He shoots, he scooooooores! Die NHL is back!

Von Christoph Köckeis
Bühne frei für Alex Ovechkin: Der Capitals-Superstar ist bei den Traumtoren gleich doppelt vertreten
© Getty
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5. Maxim Afinogenov (Buffalo Sabres) - Spin-O-Rama (Saison 2003/2004)

Die Gefahr war fast gebannt. Bis Afinogenov den Tampa Bay Lightning eine akrobatische Lehrstunde erteilte. Durch die Beine klaute er sich das verlorene Spielgerät, setzte zur Drehung an. Es bedurfte viel Geschick, um das Gleichgewicht zu bewahren.

Im Stile eines Eiskunstläufers ließ er sowohl Verteidiger als auch Torhüter aussteigen. "Solche Dinge sind selten, sie geschehen aus dem Zufall. Ich glaube nicht, dass Max es wiederholen kann", so Rick Jeanneret, Journalist aus Buffalo.

Für "TSN"-Reporter Matthew Barnaby war es ein Tor der "Marke" Afinogenov: "Torjäger wie er haben diese Gabe, Unmögliches möglich zu machen."

 

4. Mario Lemieux (Pittsburgh Penguins) - "Super Mario" (1991 Stanley Cup Final)

766 Mal knipste Lemieux, entsprechend bot seine einzigartige Laufbahn manch Highlight. Der Treffer in den Stanley-Cup-Finals 1991 ragt jedoch heraus. Im zweiten Showdown mit den Minnesota North Stars setzte er zum Alleingang in die Ewigkeit an.

Aus Pittsburghs Zone stürmte der Kanadier los. "Ich habe ihm viel Platz gegeben", resümierte Shawn Chambers. Zwischen zwei Mann skatete Lemieux hindurch, lockte den Goalie und überlistete diesen per Haken.

Eine Szene, die in keinem Appetizer fehlen darf. Zu Chambers' Leidwesen: "Wann immer sie es zeigen, bekomme ich eine SMS."

 

3. Denis Savard (Chicago Blackhawks) - DER Shorthander (Saison 1987/1988)

Für Steve Larmer, Teamkollege bei den Blackhawks, war es schlicht "das Großartigste, was ich jemals von ihm zu sehen bekam." Einen Passversuch von Edmonton-Forward Glenn Anderson stoppte Savard. Anfangs schien es, als würde er - wie üblich in Unterzahl - auf Zeit spielen.

"Es war keine Top-Speed-Situation. Im Penalty Killing möchte man den Puck möglichst lange halten", erklärte das kanadische Idol. Mit geschickten Täuschungen ließ er Anderson doppelt aussteigen. Ein dritter Oilers-Crack wurde vernascht, der letzte per Five-Hole blamiert.

"16.000 Zuschauer standen kopf", sinnierte Larmer. Es war der wohl schönste Shorthander aller Zeiten.

 

2. Rick Nash (Columbus Blue Jackets) - Die Nash-Trance (Saison 2007/2008)

Noch heute, fünf Jahre später, wird der Kanadier nach seinem epischen Sololauf in Phoenix gefragt. "Das war definitiv mein Highlight. Was die wenigsten wissen: Ich verschuldete zuvor mit einer Strafe den Ausgleich." Ehe er Sekunden vor der Schlusssirene durchstartete.

Michael Peca leitete den Konter ein, bediente Nash. Der sah sich mit Keith Ballard und Derek Morris konfrontiert. "Ich ließ beide mit der gleichen Inside-Outside-Bewegung stehen." Bei höchstem Tempo klebte die Scheibe förmlich auf der Schaufel.

Peca weiß: "Er agierte wie in Trance, hörte die Rufe nicht. Ich hatte den besten Platz, um dieses Tor zu genießen."

 

1. Alex Ovechkin (Washington Capitals) - THE GOAL (Saison 2005/2006)

16. Januar 2006: Mit offenem Mund starrten Phoenix' Spieler in das Netz. Ihr Head Coach, "The Great One" Gretzky, schüttelte ungläubig den Kopf. Gemeinsam blickten sie auf den Video-Würfel, warteten gespannt auf die Wiederholung. Auf der Gegenseite ließ sich der Schütze feiern.

"Die erste Reaktion war: Wow, was habe ich zustande gebracht", betonte Ovechkin. Im Zweikampf mit Paul Mara landete er auf dem Rücken. Nicht zuletzt deshalb wähnte sich der Coyotes-Abwehrhüne in Sicherheit: "Ich dachte, ich hätte es gut gelöst. Plötzlich sah ich den Puck im Tor."

Ovechkin behielt den Überblick, schob kopfüber mit beeindruckender Körperbeherrschung ein. Und ohne sich die Schulter auszukugeln. Gretzky adelte den "Rookie" damals: "Ich haben selten eine schönere Aktion gesehen." Er muss es wissen.

 

Der NHL-Spielplan im Überblick