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Offseason Quarterback Ranking: Die 32 Starting-Quarterbacks in der Analyse

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Tier 2: Quarterbacks, wegen denen Teams gewinnen können

Die Quarterbacks innerhalb dieses Tiers variieren mitunter von Woche zu Woche sehr stark. Kyler Murray etwa war für die ersten sechs Wochen der vergangenen Saison der beste Quarterback dieser Gruppe, ehe er im letzten Saison-Drittel dann weiter zurückfiel. Bei Matt Stafford könnte man die entgegengesetzte Kurve zeichnen.

Lamar Jackson trug ein ansonsten teilweise oftmals lebloses Ravens-Passing-Game über die ersten Wochen der Saison, dann ließ auch er deutlich nach. Bei Dak Prescott war nach der Verletzung ein überdeutlicher Drop-Off spürbar.

Es gibt in diesem Tier mehrere Kandidaten, insbesondere unter den jungen Quarterbacks, die mit mehr Konstanz auf höchstem Level die Saison im Elite-Tier abschließen könnten.

13. Derek Carr, Las Vegas Raiders

Carr sehe ich am ehesten zwischen diesen beiden Gruppen, aber eine starke Vorsaison unter wirklich schwierigen Umständen hat ihn für mich in dieses zweite Tier gesetzt. Insbesondere nach dem Verlust von Henry Ruggs war Carr gezwungen, das Team ohne die Aggressivität der ersten Wochen zu tragen - zumal auch Darren Waller verletzt fehlte. Carr ist ein guter Quarterback, der eine Offense auf solidem Level tragen kann, und der selbst unter erschwerten Bedingungen Top-10-Quarterback-Ausreißer gezeigt hat.

12. Dak Prescott, Dallas Cowboys

Prescott ist das Musterbeispiel für einen modernen Pocket-Passer. Er hat sich in einen Quarterback entwickelt, der Defenses mit seiner Spielintelligenz schlagen und aus der Pocket bestrafen kann, er macht wenige gravierende Fehler und er ist ein exzellenter Ballverteiler, während er gleichzeitig die Athletik mitbringt, um einzelne Plays zu kreieren. Aber: Bei Prescott war auch letztes Jahr klar zu beobachten, dass größere Leistungsschwankungen auftreten, je nachdem, wie sich die Umstände verbessern oder verschlechtern. Er ist, ähnlich wie Carr, ein High-End-Game-Manager mit einzelnen Ausreißern nach oben in die Quarterback-Elite.

11. Kyler Murray, Arizona Cardinals

Murray hat sich in jedem seiner drei NFL-Jahre gesteigert, und die erste Hälfte der vergangenen Saison war der Höhepunkt jener ersten drei Jahre. Murray war einer der zwei, drei besten Deep-Passer der vergangenen Saison, kein Quarterback war besser darin, Big Plays aufzulegen, als Murray. Er hat sich in der Mitte des Feldes stabilisiert, gegen den Blitz deutlich verbessert und kann nach wie vor Plays auf eine Art und Weise kreieren, wie es wenige Quarterbacks in der NFL können. Und: Murray ist einer der wenigen Quarterbacks, der in puncto Rushing-Potenzial in die Nähe von Jackson kommt. 1.759 Rushing-Yards und 20 Touchdowns stehen über die ersten drei NFL-Saisons auf seinem Konto, mit seiner Explosivität und Agilität als Runner kann er Plays retten. Die Kritikpunkte sind offensichtlich: Murray muss dieses High-End-Level auf die Saison gesehen noch konstanter abrufen, und er wird - spätestens jetzt mit seinem neuen Vertrag - umso stärker im Fokus stehen, wenn es gilt, auch ohne DeAndre Hopkins eine Top-Offense aufs Feld zu bringen und den nächsten Schritt als Leader zu machen.

10. Russell Wilson, Denver Broncos

Ich sehe Wilson klar innerhalb dieses Tiers, aber seine genaue Positionierung innerhalb dieser Gruppe? Das ist sehr offen für Diskussionen. Wilson spielte in der zweiten Saisonhälfte letztes Jahr überschaubar, aber das war eben auch nach der Fingerverletzung. Gleichzeitig fiel auf, dass Wilson noch stärker von den Big Plays abhängig war und die Mitte des Feldes kaum noch bediente. Sind das Trends oder Momentaufnahmen? Ist für Wilson der Herbst der Karriere gekommen, in dem er sich weniger auf seine physischen Talente verlassen kann und strikter aus der Pocket spielen und sich im Timing der Offense bewegen muss? Dann wäre die Quarterback-Elite außer Reichweite für ihn. Zwischen Top 5 und erweiterter Top 10 ist für Wilson eine große Bandbreite möglich.

9. Matthew Stafford, Los Angeles Rams

Staffords vergangene Saison war ein wilder Ritt, und zur genau richtigen Zeit lief er heiß: Man kann gut argumentieren, dass sein bester 4-Spiele-Stretch für die Rams die vier Playoff-Spiele waren. Stafford ist für dieses Tier auch eine spannende Diskussion, einerseits war er eben nicht in der Lage, die Lions zu Postseason-Runs zu führen - auf der anderen Seite ist unbestreitbar, dass sich für die Rams-Offense mit ihm Möglichkeiten boten, die signifikant über dem lagen, was mit Jared Goff möglich war. Deshalb gehört er definitiv in diese Gruppe; die Rams letztes Jahr haben wegen ihm Spiele gewonnen, ihre Offense wurde wegen ihm auf eine Art und Weise geöffnet, die es McVay erlaubte, sein Scheme weiterzuentwickeln und an die defensiven Trends anzupassen. Stafford profitierte von exzellenten Umständen in L.A. und wurde phasenweise dadurch mitgeschleppt, sein Armtalent und seine Qualitäten als Passer aber waren elementar auf dem Weg zum Super-Bowl-Triumph.

8. Lamar Jackson, Baltimore Ravens

Jackson ist eine nicht ganz einfache Evaluation für ein solches Ranking, schließlich ist er auch in gewisser Weise einzigartig. Rein als Passer gehört er nicht in die Top 10, gleichzeitig hat er auch hier in der Vorsaison phasenweise gezeigt, dass er eine strauchelnde Offense mit seinem Arm über mehrere Wochen retten konnte. Seine Qualitäten als Runner sind dagegen unbestreitbar, hier ist er der gefährlichste Quarterback in der NFL. Und: Jacksons Athletik und was er als Runner anrichten kann, öffnet Räume, wie es kein anderer Quarterback leisten kann. Ein einzigartiges Komplettpaket.

7. Deshaun Watson, Cleveland Browns

Das letzte Mal, als wir Deshaun Watson auf einem NFL-Feld gesehen haben, war 2020, als er einer der besten Quarterbacks in der NFL war, für ein Texans-Team, das ansonsten wenig zu bieten hatte. Watson hat 2019 und 2020 ohne Frage gezeigt, dass er eine Offense tragen kann - trotzdem ist er unbestreitbar die große Wildcard in dieser Liste. Inwieweit sehen wir ihn in der kommenden Saison überhaupt? Wann wird die Suspendierung verkündet? Wie funktioniert er in einer gänzlich neuen Offense, und das nachdem er ein Jahr lang nicht gespielt hat?

6. Joe Burrow, Cincinnati Bengals

Burrows Sprung im zweiten Jahr war beachtlich, insbesondere im vertikalen Passspiel wirkte die Ankunft von Ja'Marr Chase wahre Wunder. Burrow ist ein guter Pocket-Passer, er ist gut darin, durch die Pocket zu navigieren, auch wenn er unter Druck bisweilen noch zu viele negative Plays selbst verantwortet. Wenn er sich hier noch weiter steigern kann, wird er es auch ausgleichen können, wenn er im Downfield Passing Game wieder ein paar Prozentpunkte verliert. Unter dem Strich steht aber: Cincinnatis Offense explodierte letztes Jahr, als Zac Taylor die Schlüssel in die Hand von Burrow und den Playmakern legte.

5. Justin Herbert, Los Angeles Chargers

Wenn ich auf einen Quarterback tippen müsste, der nach der kommenden Saison ein Tier nach oben klettert, dann wäre es Herbert. Das enorme physische Talent, gepaart mit der Accuracy, der Spielintelligenz und der Geduld, um die Kurzpass-Timing-Offense umzusetzen, welche die Chargers spielen zu wollen scheinen, gibt Herbert ein Gesamtpaket, das man auch jetzt schon im obersten Tier einsortieren könnte. Im Endeffekt will ich es noch für ein Jahr von ihm sehen, mit weiterhin einigen Zweifeln im Hinterkopf, ob die Chargers schematisch wirklich die ideale Offense für Herberts Talente spielen.