College Football Playoff: Michigan Wolverines vs. Georgia Bulldogs: Defensiv-Festspiele
College Football Playoff: Michigan vs. Georgia - Samstag, 1.30 Uhr live auf DAZN
Es fällt schwer, sich an ein Duell mit zwei so starken Defensiven zu erinnern. Georgias Defense ist von Rush bis Secondary mit den besten Defenses aller Zeit im College Football zu vergleichen. Fast jeder Starter und viele Backups werden in Zukunft sonntags für Furore sorgen.
Der wahrscheinlich beste Pro von allen wird aber ein Michigan-Verteidiger sein: Aiden Hutchinson. Zumindest wird er am höchsten gedraftet werden. Der Senior hat derzeit beste Aussichten, sogar an Nummer 1 zu gehen. So dominant war seine Saison bisher, vor allem im so wichtigen Duell mit Erzrivale Ohio State (3 Sacks). Nun hat Hutchinson nochmal die Chance, auf der größten Bühne abzuliefern. Kann er auch dem Playoff-Halbfinale seinen Stempel aufdrücken, könnte ihm der erste Darftpick nicht mehr zu nehmen sein.
Viel wird davon abhängen, wie viele Chancen Hutchinson oder sein Rush-Partner David Ojabo (11 Sacks) auf der anderen Seite überhaupt bekommen werden. Denn Georgias Offense will mit dem Passspiel so wenig wie möglich zu tun haben. Zum einen liegt das an den Begrenzungen von Quarterback Stetson Bennett, zum anderen aber auch an der Stärke und Masse an qualitativ hochwertigen Running Backs.
Ähnlich wie 2017, als Georgia mit seinem RB-Duo Nick Chubb und Sony Michel gnadenlos jeden bis ins Championship Game überrannte, ist auch in dieser Saison wieder das Laufspiel das Prunkstück von Georgias Offense. Zamir White, James Cook, Kendall Milton, und Kenny McIntosh (der auch als Returner gefährlich ist) können mit jedem Rush die Endzone finden, insgesamt 28 Touchdowns hat Georgia schon erlaufen.
Michigan vs. Georgia: Was tun bei Rückstand?
Problematisch wird es, wenn die Defense mal nicht den Gegner unter 7 Punkte in der ersten Halbzeit hält oder man gar in Rückstand gerät. Wie das dann aussieht, sah man im SEC Championship Game gegen Alabama. Zwar sahen Bennetts Zahlen (über 300 YDS, 3 TD) oberflächlich gesehen mehr als in Ordnung aus, zwei Interceptions (eine in der Red Zone, die andere ein Pick Six) und ein Turnover on Downs zum Start in die zweite Halbzeit machten alle Bulldog-Hoffnungen auf einen Sieg zunichte.
Ein kleiner Lichtschimmer für Georgias Pass-Offense müsste jedoch die Rückkehr von Star-Receiver George Pickens sein. Im Frühling hatte er sich noch das Kreuzband gerissen, stand im letzten regulären Saisonspiel gegen Georgia Tech aber schon wieder auf dem Feld. Noch ist er sicher nicht bei 100 Prozent - gegen G-Tech und Bama reichte es gerade mal zu 3 Catches für 46 Yardss. Aber die knapp vier Wochen Pause dürften ihm ein paar Prozente mehr in Richtung Topform gebracht haben.
Für die Analyse von Michigans Offense könnte ich einfach die letzten paar Absätze kopieren. Nur die Namen müsste man austauschen. Denn auch die Wolverines wollen offensiv nur das eine: Laufen, Laufen Laufen. Michigan hat zwar nur einen wirklich dominanten Running Back, aber es kann ja auch immer nur einer den Ball haben. Hassan Haskins ist ein richtiges Workhorse für Jim Harbaughs Team. Er alleine hat schon 20 Touchdowns erlaufen, insgesamt steht Michigan bei 39 Rushing TDs. Das Spiel gegen Ohio State entschied Haskins mit 169 YDs und 5 Touchdowns quasi im Alleingang.
Bei Michigan stellt sich aber ebenfalls die Frage, wie man mit einem Rückstand umgeht und man mehr aufs Passspiel setzen muss. Cade McNamara ist zwar talentierter als Bennett, hat dafür aber deutlich schlechtere Waffen um sich herum. Beim Receiving Corps sticht keiner hervor, immerhin hat McNamara in Tight Ende Luke Schoonmaker ein zuverlässiges Ziel in der Mitte des Feldes.
Es treffen also zwei Teams aufeinander, die ähnlicher kaum sein könnten. Defense auf höchstem Niveau und Laufspiel vom Feinsten. Das Spiel entscheiden wird, welcher Quarterback den einen Pass dann am Ende spielen kann.
Tipp: Michigan gewinnt ein low-scoring Game in den finalen fünf Minuten.