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NFL: Thesen zur Rückkehr von Tom Brady zu den New England Patriots: Brady ist auch nur ein Mensch

Von Jan Dafeld
Tom Brady spielte mit den Tampa Bay Buccaneers gegen die New England Patriots.
© getty
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2.: Das Problem der Patriots heißt nicht Mac Jones

Die ersten drei Heimspiele der neuen Saison allesamt verloren. Nur ein Sieg aus den ersten vier Spielen, dieser zudem über die Jets, dem vielleicht schlechtesten Team der NFL. Der Saisonstart der Patriots verlief sicher nicht nach den Vorstellungen von Head Coach Bill Belichick.

Die Bills haben sich in der AFC East nach nur vier Wochen schon wieder von der Konkurrenz abgesetzt, fünf weitere Teams aus der AFC West und der AFC North haben zudem bereits drei Siege auf dem Konto. Der Einzug in die Playoffs könnte für die Patriots also auch in diesem Jahr wieder zu einem schwierigen Unterfangen werden.

Dabei sind die Patriots sehr wahrscheinlich besser als ihre Bilanz aktuell den Anschein erwecken mag. Der Erfolg über die Jets war ein Pflichtsieg, die Pleite bei den Saints ein Reinfall. Die Spiele gegen die Dolphins und Buccaneers hätten mit etwas mehr Glück oder Mut jedoch ebenso gut an New England gehen können. Dass das Team in vier Wochen wieder eine ausgeglichene Bilanz aufweisen können wird, scheint somit nicht unvorstellbar. Im Oktober geht es für die Pats gegen die Texans, Cowboys, Jets und Chargers.

Belichicks Pass-Defense wirkt einmal mehr unangenehm. Der Pass-Rush ist solide, die Secondary gut und durch die Rückkehr von Star-Cornerback Stephon Gilmore könnte New England in zwei Wochen einen zusätzlichen Boost erhalten. Texans-QB Davis Mills könnte am kommenden Sonntag zudem das nächste Katastrophenspiel bevorstehen.

Der Schuh drückt vor allem offensiv. Bislang knackten die Patriots in dieser Spielzeit erst ein einziges Mal die 20-Punkte-Marke - und das gegen die Jets, als die eigene Defense vier Interceptions gegen Zach Wilson forcierte.

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New England Patriots: Laufspiel ist eine Katastrophe

Und dabei ist Mac Jones nicht mal eines der größten Probleme der Patriots-Offense. Ja, Jones macht noch Fehler, das war insbesondere gegen die Saints zu sehen, und nein, er ist noch nicht der schlafwandlerisch sichere Pocket-Passer, den manch einer beim Draft in ihm gesehen haben will. Doch angesichts der Umstände in der Offense spielt Jones weitestgehend so gut, wie man es von einem Rookie-Quarterback zu Beginn seiner Karriere eben erwarten kann.

Gegen die Bucs ließen die Patriots den 23-Jährigen 40-mal bei Early Downs passen, nur achtmal setzten sie auf das - zugegeben völlig ineffiziente - Run-Game. Jones erledigte seine Aufgabe dabei meist gut. Er wurde den Ball schnell los und fand offene Receiver. Probleme bekam der Rookie eher, wenn er in lange Third Downs geriet - so wie bei seiner Interception im ersten Viertel.

Noch lässt Jones zu häufig Big Plays liegen, der Patriots-Quarterback agiert praktisch ausschließlich im Kurzpassspiel. Hier wird er im Laufe der Saison aggressiver werden müssen. Mindestens genau so wichtig wäre jedoch, dass die Patriots ihm endlich mehr Hilfe an die Seite stellen können.

New Englands Laufspiel ist bislang eine Katastrophe. Gegen die Bucs liefen die Running Backs sechsmal für -4 Yards, gegen die Saints waren es elf Runs für 21 Yards. Jones wird die Offense so früh in seiner Karriere nicht alleine tragen können, zumal die Offensive Line gemessenen an den Erwartungen vor der Saison bislang auch eher enttäuschend auftritt.

Noch ist Jones in der NFL selbst sehr wohlwollend betrachtet allenfalls ein durchschnittlicher Starting Quarterback, viel mehr durfte man von ihm als Rookie allerdings auch noch nicht erwarten (siehe Trevor Lawrence, Zach Wilson, Justin Fields und Davis Mills). Nun ist es an der Zeit, dass er die Offense endlich nicht mehr allein schultern muss.

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