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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 3 in der NFL

SPOX-Redakteur blickt in seiner Kolumne zurück auf Woche 3 in der NFL.
© getty
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Müssen wir uns um die Chiefs Sorgen machen?

Die Story der ersten beiden Chiefs-Spiele lässt sich - oberflächlich betrachtet - relativ schnell zusammenfassen. Die Defense kann am Boden so gut wie nichts stoppen, während die Offense kaum zu stoppen ist, und man schon ein besonders explosives Spiel der eigenen Offense sowie einige außergewöhnliche Plays der eigenen Defense braucht, um einen Shootout gegen KC gewinnen zu können.

Während in Woche 1 noch auffällig war, wie wenig Spielraum für Fehler der Gegner hat - Cleveland spielte lange eine nahezu perfekte Partie, ehe am Ende einige kritische Fehler kamen und Kansas City dann mit mehreren Big Plays die Partie drehte -, fiel gegen Baltimore umgekehrt auf, wie wenig Spielraum für Fehler die Chiefs-Offense hat: Gegen Baltimore war die Offense lange nicht zu stoppen, zwei kritische Turnover sorgten dafür, dass KC "nur" 35 Punkte machte - und das Spiel verlor.

Was steht dann jetzt nach der Pleite gegen die Chargers, welche Kansas City ans Ende der eigenen Division befördert, mit jetzt zwei Niederlagen gegen AFC-Teams, eine davon innerhalb der eigenen Division - und den Chiefs erstmals seit 2015 eine negative Bilanz gibt?

Trotz Turnover: Chiefs bewegen den Ball gut

Die Fehler stehen im Mittelpunkt. Gegen die Chargers eröffnete Kansas City das Spiel mit drei offensiven Turnovern nacheinander, und es war tatsächlich die Defense, welche die Chiefs in Schlagdistanz hielt: Vier der ersten sechs Chargers-Drives endeten in Punts, keiner dieser vier Drives brachte mehr als 23 Yards Raumgewinn ein.

Die Chiefs auf der anderen Seite bewegten den Ball vergleichsweise mühelos, bei allen drei Turnover-Drives zum Start des Spiels erzielte Kansas City je mindestens 36 Yards Raumgewinn; und nach der Pause war die Offense dann ohne die Fehler dominant, legte drei lange Touchdown-Drives in Serie auf.

Bis dann, mit der Möglichkeit, spät die Partie zu gewinnen, Mahomes eine richtig hässliche Interception warf: Ein Overthrow, als er bei einem langen Third Down zu viel wollte. Diese Sorglosigkeit mit dem Ball weil er ein Play machen will, das war auch gegen Baltimore bereits zumindest beider Interception ein Thema. Und der erhoffte Effekt, dass Mahomes hinter der neuen Line wieder disziplinierter und konstanter im Timing der Offense und aus der Pocket spielen würde, ist bisher nur bedingt eingetreten.

Die Chiefs haben weniger Spielraum dieses Jahr

Wahr mit den Chiefs ist auch, dass das Phänomen keineswegs neu ist. Kansas City hatte zuletzt immer wieder eine wacklige Defense und machte offensiv simple Fehler, nur um sich dann im Laufe der Saison in beiden Bereichen zu stabilisieren.

Deshalb bin ich auch an diesem Punkt nicht sonderlich besorgt um KC. Dafür ist die Offense immer noch viel zu gut, auch wenn ich schon der Meinung bin, dass es auffällt, dass Kansas City ein guter Outside-Receiver fehlt. Könnte hier ein Trade für Houstons Brandin Cooks eine Option darstellen? Das sollte auf jeden Fall auf dem Tisch für die Chiefs sein.

Aber die komplett neu zusammengestellte Line dürfte sich Laufe der Saison besser einspielen, die Defense zeigte bereits gegen die Chargers einige positive Tendenzen.

Die Warnung würde ich eher aus einer anderen Richtung formulieren. Die Division ist deutlich stärker als in den vergangenen Jahren, und das führt uns auch zurück zum Anfang dieses Abschnitts: Die Chiefs haben als Team weniger Spielraum für Fehler und weniger Zeit, um sich zu finden. Ansonsten könnte es ein böses Erwachen innerhalb der eigenen Division geben.