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NFL Starter Serie: Cowboys, Eagles, Football Team, Giants - die NFC East

Daniel Jones spielt 2021 um seine Zukunft bei den New York Giants.
© getty

Daniel Jones spielt 2021 bei den New York Giants schon um seine Zukunft, während die Dallas Cowboys ihren Superstar zurückbekommen. Derweil hoffen sie in Washington auf einen Platzhalter und die Philadelphia Eagles stehen vor einem hoffnungsfrohen Übergangsjahr.

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Gab es 2020 eine größere Enttäuschung basierend auf den Erwartungen von vor der Saison als die Dallas Cowboys? Wohl kaum. Die Cowboys blieben unterm Strich komplett unter ihren Möglichkeiten und das ließ sich nicht allein damit erklären, dass Dak Prescott früh mit einer schweren Verletzung ausfiel.

Knackpunkt war auch die vom Start weg desaströse Defense, die das Trainerteam um Mike McCarthy nie so recht in den Griff bekam. Entsprechend wurden gerade in diesem Mannschaftsteil teils gravierende Anpassungen vorgenommen.

Dallas Cowboys: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Dak PrescottLeft Tackle:Tyron Smith
Running Back:Ezekiel ElliottLeft Guard:Connor Williams
Wide Receiver:Amari CooperCenter:Tyler Biadasz
Wide Receiver:Michael GallupRight Guard:Zack Martin
Slot-Receiver:CeeDee LambRight Tackle:La'el Collins
Tight End:Blake Jarwin

Dallas Cowboys: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Demarcus LawrenceCornerback:Kelvin Joseph
Defensive Tackle:Carlos WatkinsCornerback:Trevon Diggs
Defensive Tackle:NevilleGallimoreSlot-Cornerback:Jourdan Lewis
Edge:Randy GregorySafety:Reggie Robinson II
Linebacker:Micah ParsonsSafety:Donovan Wilson
Linebacker:Jaylon Smith

Cowboys-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Die beste Nachricht vorweg: Dak Prescott ist zurück und zeigte bereits im Vorjahr teils spektakuläre Leistungen, die die Cowboys bis zu seinem Ausfall stets im Spiel gehalten hatten. Prescott zeigte spätestens da, wie wichtig er für den Erfolg dieser Offense und dieses Teams insgesamt ist.
  • Bemerkenswert ist aufgrund der Vorsaison, dass anders als im Vorjahr mit Andy Dalton in dieser Spielzeit kein etablierter Backup mehr im Team ist. Es heißt ganz klar: Prescott oder nix, denn weder Cooper Rush oder Garrett Gilbert, geschweige denn Ben DiNucci dürften irgendwen in Dallas optimistisch stimmen, sollte Prescott erneut etwas passieren.
  • Keine Stärke war im Vorjahr auch die Offensive Line, die von zahlreichen Ausfällen geplagt war. Die Unit spielte zwar immer noch solide, aber keineswegs so dominant wie in den Jahren zuvor - weder im Pass Blocking noch im Run Blocking. Konkret machte Tyron Smith aufgrund einer Nackenoperation nur zwei Spiele, Collins verpasste die komplette Saison mit einer Hüftverletzung und als Center musste Backup Joe Looney notgedrungen ran, weil Star-Center Travis Frederick zuvor zurückgetreten war. Insofern bekommt die Line nun zumindest auf den Tackle-Positionen klare Upgrades. Was Center angeht, muss sich der letztjährige Viertrundenpick Biadasz als Vollzeit-Starter freilich erst noch beweisen.
  • Die Offense der Cowboys setzt unter Offensive Coordinator Kellen Moore überwiegend auf 11-Personnel - und zwar in 71 Prozent aller Offensiv-Snaps. Die Alternative ist 12-Personnel in 21 Prozent der Snaps. Will heißen: Sie haben ihre Grundformation, aus der sie nahezu alle ihre Plays laufen.
  • Was die Play-Auswahl betrifft, setzten sie 2020 in 57 Prozent der Snaps in early Downs auf den Pass, selbst mit Andy Dalton als Quarterback. Damit lagen die Cowboys in dieser Hinsicht im gesunden Mittelfeld, obgleich das Bild etwas verzerrt, da sie meist in Rückstand gerieten, gerade früh in der Saison. Es ist war davon auszugehen, dass Moore seinen modernen Ansatz beibehält, aber es ist ihm auch zu raten, dass er die Aggressivität im Passspiel noch ein wenig erhöht, denn in Sachen EPA/Play lagen die Cowboys offensiv trotz der Vielzahl an Pässen nur auf Rang 28 in early Downs (-0,057). Ursächlich dafür war die schwache Laufleistung - bei Läufen in early Downs produzierten sie -0,191 EPA/Play - nur die Houston Texans waren noch schlechter (-0,241).
  • Natürlich litt Elliott auch unter dem schwachen O-Line-Play. Er kam im Schnitt lediglich auf 1,9 Rushing Yards vor dem ersten Gegnerkontakt - sein schwächster Wert in den vergangenen drei Spielzeiten. Dennoch stellt sich die Frage, ob seine Einsatzzeit nicht zugunsten von Tony Pollard reduziert werden sollte, denn dieser scheint ein besserer Receiver aus dem Backfield zu sein, obgleich bei den Cowboys generell noch zu wenig aus der Running-Back-Position in dieser Hinsicht gemacht wird. Eigentlich werden jene nur für Screens ins Passspiel eingebunden, ein variabler Ansatz könnte auch Prescott noch gehörig helfen.
  • Was das Receiving Corps angeht, bleibt alles beim Alten: Cooper und Gallup außen, Lamb im Slot. Gerade Lamb sollte nach seiner soliden Rookie-Saison noch mehr ins Angriffsspiel eingebunden werden und noch mehr Zeit auf dem Platz bekommen - 2020 stand er nur bei 64 Prozent der Snaps auf dem Feld.
  • Ein Problem des Vorjahres bleibt jedoch bestehen: Die Kadertiefe hinter den drei Startern ist weiterhin dünn. Cedrick Wilson war in limitierter Rolle ein kleiner Lichtblick, aber sonst sticht keiner heraus, der im Notfall bedenkenlos in prominenterer Rolle einspringen kann.
  • Auf Tight End wiederum kündigt sich ein Zweikampf um die Starter-Rolle an, denn Blake Jarwin kommt nach seinem Kreuzbandriss im letzten September zurück, während Dalton Schultz in dessen Abwesenheit solide Leistungen zeigte und das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigte.
  • In der Defense gibt es nicht wahnsinnig viel Positives zu berichten. Sie war 2020 in jeglicher Hinsicht schwach. Die Cowboys stoppten weder den Run noch den Pass. Und Druck auf den Quarterback erzeugte sie auch nicht sonderlich effizient.
  • Entsprechend wurde die Offseason genutzt, um nachzubessern. Im Draft wurde dieses Mal der Fokus auf diesen Bereich gelegt. In Runde 1 kam mit Micah Parsons ein Linebacker, der das Zeug dazu hat, die Nachfolge von Sean Lee als Herzstück dieser Defense anzutreten. Er wird sofort starten und mit seiner Range und Speed dabei helfen, wieder mehr Stabilität in die Front 7 zu bringen. Auch als Blitzer und Teilzeit-Edge-Rusher eine Option.
  • Seine Ankunft setzt zugleich auch Leighton Vander Esch gehörig unter Druck. Verletzungsbedingt verpasste er sehr viel Spielzeit und seine Option für ein fünftes Jahr wurde nicht gezogen, sodass er schon in der kommenden Saison um seine Zukunft spielt.
  • Eine weitere Depth-Option ist Safety/Linebacker-Hybrid Keanu Neal, den der neue Defensive Coordinator Dan Quinn aus Atlanta mitgebracht hat. Er kennt die Philosophie von Quinn bestens, was ihm gerade zu Beginn zugutekommen könnte. Wird wohl hauptsächlich gegen den Run aufs Feld kommen.
  • In Runde 2 des Drafts wurde Cornerback Kelvin Joseph gezogen, der mangels echter Alternativen wohl auch direkt zum Starter wird. Auf der anderen Seite geht Trevon Diggs in seine zweite Saison. Auch wenn ihn das Gesamtbild der Defense runterzog, war er im Grunde noch einer der besseren Rookie-Cornerbacks der Vorsaison. Darauf lässt sich aufbauen.
  • Spannend wird sein, wie Quinn letztlich Randy Gregory einsetzen wird. Er könnte die LEO-Rolle spielen, die Quinn gerade zu seinen Seahawks-Zeiten prominent machte: Ein Edge-Rusher, der auf der Weakside in Eins-gegen-Eins-Duelle geht. Generell deutete Quinn bereits an, multiple Fronts zu spielen, was den Cowboys im Vorjahr noch nicht gelang.
  • In jedem Fall gibt es einige bewegliche Parts in dieser Defense. Neal ist da das beste Beispiel. Doch generell stellt sich die Frage, ob Quinn weiter an seiner Cover-3-Grundidee festhalten oder doch eher mit zwei tiefen Safeties agieren wird. All das wird im Training Camp zu beobachten sein, zumal die Cowboys einmal mehr auf dieser Position gespart haben.
  • Bemerkenswert ist jedoch die Kadertiefe - durch Drittrundenpicks wurde in allen Ebenen frischer Wind reingebracht. In der D-Line kam mit Osa Odighizuwa ein neuer Defensive Tackle dazu, auf Edge wurde Chauncey Golston geholt und mit Nahshon Wright gibt es auch noch einen neuen Cornerback.
  • Die Offense wird mit Prescott zu alter Stärke finden, sodass es letztlich an der Defense ist, zumindest so viel zu tun, damit die Offense nicht in jeder Woche Monsterzahlen auflegen muss.