NFL

Starter Serie: Broncos, Chargers, Chiefs, Raiders - die AFC West

Gelingt Patrick Mahomes und den Chiefs in der kommenden Saison der nächste Super-Bowl-Einzug?
© getty

Die AFC West hat vor der kommenden Saison mehrere Storylines zu bieten: Ist der Hype um die Los Angeles Chargers berechtigt? Wer gewinnt das Quarterback-Duell in Denver - und warum? Wie gefestigt tritt die Defense der Raiders auf? Und kann Kansas City mit neuer Offensive Line noch dominanter auftreten?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Alles in Denver steht im Zeichen der Quarterback-Frage. Die Broncos haben sich über die letzten Jahre einen exzellenten Kader zusammengebaut, der durchaus Playoff-Ambitionen vertreten kann - abgesehen eben von der Quarterback-Position. Hier verzichtete Denver in dieser Offseason auch auf ein klares Upgrade und entschied sich stattdessen mit Bridgewater eher für eine Absicherung.

Kann Drew Lock im dritten Jahr den großen Fortschritt zeigen? Dann sind die Broncos ein gefährliches Team, denn parallel dazu könnte Denver eine Top-3-Defense aufbieten. Das Potenzial dafür ist vorhanden. Entpuppt sich Lock aber als Reinfall, droht ein verschenktes Jahr mit anschließend teurer Quarterback-Suche.

Denver Broncos: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Drew LockLeft Tackle:Garrett Bolles
Running Back:Javonte WilliamsLeft Guard:Dalton Risner
Wide Receiver:Courtland SuttonCenter:Quinn Meinerz
Wide Receiver:Tim PatrickRight Guard:Graham Glasgow
Slot-Receiver:Jerry JeudyRight Tackle:Bobby Massie
Tight End:Noah Fant

Denver Broncos: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Bradley ChubbCornerback:Kyle Fuller
Defensive Tackle:Shelby HarrisCornerback:Ronald Darby
Defensive Tackle:Dre'Mont JonesSlot-Cornerback:Bryce Callahan
Edge:Von MillerSafety:Justin Simmons
Linebacker:Josey JewellSafety:Kareem Jackson
Linebacker:Alexander Johnson

Broncos-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Wie geht das interne Quarterback-Duell aus? Betrachtet man beide Kandidaten ganz nüchtern, liegt zumindest eine Theorie auf der Hand: Wir wissen an diesem Punkt, was Bridgewater ist - ein solider Game Manager, mit gutem Floor, aber wenig Ceiling. Damit ist er nicht die Art Quarterback, an die man die Geschicke seiner Franchise langfristig knüpfen will.
  • Lock mag das auch nie werden, aber zumindest gibt es hier noch die Hoffnung, dass er das werden könnte. Das alleine dürfte ihn vorerst in die Pole Position rücken, oder anders formuliert: Die Broncos wollen wissen, ob Lock den großen Schritt machen kann, das ist eine der zentralen Aufgaben dieser Saison. Bridgewater wäre dann nur die Absicherung, falls zur Saisonmitte klar ist, dass Lock nicht die Antwort ist und man eine Alternative braucht.
  • Jerry Jeudy sah unter allen Rookie-Receivern in der vergangenen Saison die zweitmeisten Targets (110), fing aber nicht einmal 50 Prozent davon. Zum Vergleich: Kein anderer Rookie-Receiver mit mindestens 50 Targets fing weniger als 55 Prozent davon. Das lag einerseits an schlechtem Quarterback-Play, aber auch an Jeudys zwölf (!) Drops. Hier sollte er sich deutlich stabilisieren, und zudem davon profitieren, dass er noch mehr als nur 33 Prozent seiner Snaps im Slot spielen kann, während Sutton die Aufmerksamkeit von ihm lenkt.
  • Generell hat Denver letztes Jahr die Offense mehr in Locks Richtung verschoben; heißt: mehr Spread-Formationen, mehr Shotgun und Pistol, weniger enge Aufstellungen. Mit 66 Prozent 11-Personnel (1 RB, 1 TE, 3 WR) und 22 Prozent 12-Personnel war Denver auch sehr im Liga-Schnitt was die offensive Zusammensetzung angeht. Sutton übernimmt dabei wieder seinen Platz als X-Receiver, was Jeudy mehr zum beweglichen Matchup-Spieler macht. Tim Patrick könnte den zweiten Outside-Spot besetzen, alternativ stünde K.J. Hamler im Slot als Option bereit.
  • In der Offensive Line ist die linke Seite mit Bolles und Risner die klare Stärke. Rechts ist Glasgow solide, Right Tackle war letztes Jahr nach dem Opt-Out von Ja'Wuan James bereits ein Unruheherd, infolge von dessen Entlassung dürfte jetzt Neuzugang Bobby Massie hier starten. Interessant ist noch die Center-Position: Lloyd Cushenberry hatte eine mehr als wacklige Rookie-Saison, durchaus denkbar, dass Rookie und Pre-Draft-Sensation Quinn Meinerz diesen Startplatz für sich erobert.
  • Interessant ist noch der Blick ins Backfield, wo die Broncos eine zumindest kuriose Entscheidung getroffen haben: Man trennte sich von Phillip Lindsay, um dann im Draft für Javonte Williams hoch zu traden. Williams ist ein spektakulärer Runner, der insbesondere mit seiner Physis besticht - doch gibt er nicht wirklich ein alternatives Element zu dem was Melvin Gordon mitbringt, er ist in erster Linie ein anderer Typ Runner, der allerdings im Passspiel mit einigen Fragezeichen in die NFL kommt. Eine Receiving-Option aus dem Backfield sucht man weiter vergebens.
  • Die Defense hat in der Secondary eine Generalüberholung erhalten. Cornerback war im Vorjahr immer wieder problematisch, hier hat Denver aus einer Schwäche eine klare Stärke gemacht: Ronald Darby wurde zunächst in der Free Agency geholt, allein er hätte schon für Stabilisation gesorgt. Dann aber fiel Vic Fangio Kyle Fuller in den Schoß, der unter ihm bereits in Chicago ein Nummer-1-Corner war. Und als ob das nicht reichen würde, investierte Denver noch seinen Erstrunden-Draft-Pick in Patrick Surtain.
  • In Bryce Callahan haben die Broncos allerdings auch einen der besten Slot-Cornerbacks in der NFL aktuell, und somit liegt der Schluss nahe, dass Surtain und Darby den zweiten Outside-Corner-Spot unter sich ausmachen. Fuller dürfte gesetzt sein. Denver verfügt außerdem über eines der besten Safety-Duos in der NFL, was in Fangios Defense ein enorm wichtiger Aspekt ist und die Cornerbacks zusätzlich entlasten wird.
  • In der Front kehrt Superstar Von Miller zurück - es wird spannend sein zu sehen, wie sein Impact ausfällt. Die vergangene Saison verpasste er verletzt, davor schien er abzubauen. Die gute Nachricht aber ist, dass sich Bradley Chubb in Millers Abwesenheit als ein veritabler Nummer-1-Rusher etabliert hat. Auch Shelby Harris und Dre'Mont Jones daneben präsentierten sich im Pass-Rush mehr als beachtlich, Harris zu halten war ein wichtiger Schritt für die Front.