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NFL: Die größten Talente für den Draft 2022

Von Johannes Ninow
Sam Howell gilt als vorläufiger Favorit auf den ersten Pick im NFL Draft 2022.
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NFL Draft 2022 - Tight End: Wydermyer oder nichts

Jalen Wydermyer (Texas A&M) könnte eine ähnlich dominante Saison 2021 haben wie Kyle Pitts in 2020. Das wird natürlich auch davon abhängen, wer Kellen Mond als Quarterback der Aggies ersetzt. Jimbo Fischers Offense ist wie gemacht für einen Tight End mit seinen Qualitäten, schon 2020 führte er A&M in Catches und Touchdowns (zusammen mit Ainias Smith) an.

In seinem dritten Jahr dürfte Wydermyer nochmal einen Schritt nach vorne machen und super dominant sein. Vielleicht werden seine Zahlen nicht ganz an die von Pitts heranreichen, er dürfte aber einen ähnlich großen Effekt auf das Spiel haben und dementsprechend eine gute Draftnote erhalten.

Neben Wydermyer gibt es keine glasklare Nummer 2, zumindest was die NFL-Aussichten angeht. Iowas Charlie Kolar, BYUs Isaac Rex oder UCLAs Greg Dulcich sind allesamt produktive Tight Ends im College, an ihren NFL-Aussichten gibt es aber Zweifel.

Noch ein Geheimtipp: Will Mallory von den Miami Hurricanes. Mit einem Tight End von "The U" kann man eh kaum falsch abbiegen und Mallory könnte eine Monster-Saison bevorstehen. Körperlich und athletisch ist er der prototypische NFL-Tight-End, bisher hat nur die nötige Produktion gefehlt.

Das lag zum einen daran, dass Mallory hinter Brevin Jordan im Depth Chart saß, zum anderen aber auch an vielen kleineren Verletzungen. Als klarer Starter könnte Mallory in der Tight-End-freundlichen Offense der Canes, inklusive eines routinierten Quarterbacks in D'Eriq King, explodieren und ein Liebling aller Scouts nach Combine und Pro Day werden.

NFL Draft 2022 - Offensive Line: Der beste Tackle-Jahrgang seit Jahren?

Der Draft 2022 könnte eine Vielzahl an starken Tackles in der ersten Runde sehen. Evan Neal (Alabama), Rasheed Walker (Penn State), Charles Cross (Miss. State), Zion Nelson (Miami) und Cade Mays (Tennessee) haben alle mit einer stabilen Saison 2021 eine sehr gute Chance, Erstrundenpicks zu sein.

Der erste Guard, der 2022 gedraftet wird, wird wahrscheinlich Kenyon Green sein, der Anker von Texas A&Ms überragender O-Line. Als Freshman startete er direkt für die Aggies und behauptete sich in der physischen SEC voller zukünftiger NFL-Verteidiger. In Jahr drei wird er mit Abstand der beste Guard im College Football sein.

NFL Draft 2022 - Defensive Line: Kayvon Thibodeaux und Zach Harrison führen starken Jahrgang an

Nach einem ungewöhnlich schwachen Jahrgang 2021 wird die D-Line-Gruppe im Draft 2022 für deutlich mehr Furore sorgen. Kann sich kein Quarterback so richtig als Top-Pick absetzen, könnte nach Myles Garrett 2017 wieder ein Verteidiger als erstes gedraftet werden. Mit Thibodeaux (Oregon) und Harrison (Ohio State) werden zwei Edge-Rusher dabei sein, die O-Lines kommende Saison terrorisieren werden.

Thibodeaux dürfte der beste Verteidiger im College Football sein. Harrison könnte ähnliche Zahlen abliefern wie einst Chase Young für Ohio State und Youngs Erfolg in der NFL könnte Harrison nochmal einen Draftplatz höher schieben als Young (2) 2020.

Defensive Tackles gibt es auch einige, die man sich merken sollte. Ganz oben auf der Liste ist DeMarcon Leal (Texas A&M). Er frisst Guards regelmäßig auf, ist stark gegen den Lauf und hat einige nette Pass-Rush-Moves. Auch Tyler Davis (Clemson) und Perrion Winfrey (Oklahoma) dürften in der ersten Runde gedraftet werden, nachdem in diesem Jahr kein einziger D-Tackle in der ersten Runde wegging.

NFL Draft 2022 - Linebacker: Harris, Jackson und Miller (fast) sichere Erstrundenpicks

Auf der Linebacker-Position haben drei Spieler sehr gute Karten Richtung Runde 1. Christian Harris (Alabama) könnte sogar ein Top-10-Pick sein. Gleich als Freshman schaffte er den Sprung zum Starter für Alabamas Defense, was sehr selten ist. Er ist eine Tackling-Maschine und stark in Coverage. Er ist ohne Frage der Anführer von Alabamas Defense, die nächste Saison noch ein bisschen besser sein könnte als letztes Jahr.

Vielleicht noch ein wenig mehr Upside hat Drake Jackson (USC). Er könnte auch als Edge-Rusher gedraftet werden, so elitär sind seine Pass-Rushing Skills. Er erinnert stark an Micah Parsons, der an 12 zu den Cowboys ging. Er könnte wie Thibodeaux jedoch etwas unter dem schwachen Ansehen der Pac-12 leiden, spätestens nach der Combine aber nochmal merklich die Darftboards hochspringen, weil er ein Über-Athlet ist.

Ein bisschen was zu beweisen hat Ventrell Miller (Florida) nach einer etwas schwächeren Saison 2020. Auch deshalb entschied er sich, noch eine Saison länger im College zu bleiben, um seinen Draftstock noch etwas zu stärken. Als Senior dürfte er Floridas bester Verteidiger sein. Kann sich die schwache Defense der Gators in der kommenden Saison erholen, dürfte Miller ein Platz spät in der ersten Runde sicher sein.

NFL Draft 2022 - Defensive Backs: Beste Safety-Gruppe seit Jahren?

Kein einziger Safety wurde in der ersten Runde 2021 gedraftet. Das wird sich 2022 ziemlich sicher ändern: Kyle Hamilton (Notre Dame) könnte ein Top-5-Pick sein, seit langem war kein Safety so NFL-ready wie Hamilton. Auch Jordan Battle (Alabama) und Bubba Bolden (Miami) könnten Erstrundenpicks werden. Beide zeigten in den letzten beiden Jahren zum Teil überragende Leistungen, nur die Konstanz war noch nicht da. Kommt die noch hinzu, werden beide nächste Saison groß aufspielen.

Cornerback: Stingley ein echter Shutdown Corner

Auf der Cornerback-Position gibt es eine klare Nummer 1: Derek Stingley (LSU). Als Freshman war er der Shutdown Corner in LSUs Meisterteam, vergangene Saison litt er unter einem nicht existenten Pass Rush bei der Tigers. In der kommenden Saison dürfte LSU wieder stärker sein und sich Stingley als bester Cornerback der Draft 2022 festigen.

Nach Stingley gibt es eine merkliche Lücke. 2022 könnte weniger Cornerbacks in der ersten Runde sehen als gewöhnlich. Kaiir Elam (Florida), Sevyn Banks (Ohio State) und Josh Jobe (Alabama) haben alle die Chance, an Tag eins gedraftet zu werden, dazu brauchen sie aber überzeugende Leistungen 2021, sonst droht das Abrutschen in die zweite Runde.

Derion Kendrick: Übertalentiert, aber viele rote Flaggen

Vom Talent her wäre Derion Kendrick ebenfalls ein Mann für die erste Runde. Er wollte ein Jahr bei Clemson dranhängen, um seinen Draftwert zu beweisen. Nur wurde er vor Kurzem aus dem Kader geworfen und wenige Tage wegen unerlaubten Waffen- und Drogenbesitz verhaftet. Ob Kendrick für die kommende Saison noch ein Team findet, ist äußerst fraglich. Und selbst wenn, sind das jetzt schon fast zu viele rote Flaggen, um trotz seines Talents in der ersten Runde gedraftet zu werden.

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