NFL

Mock Draft 4.0: Der finale Mock - Quarterback für die Patriots, Mac Jones fällt

SPOX-Redakteur Adrian Franke präsentiert seinen vierten und letzten Mock Draft für 2021.
© getty/imago
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+++TRADE! Die Cardinals traden mit Denver und kommen von Pick 16 hoch+++

9. ARIZONA CARDINALS (via DEN) - JAYLEN WADDLE, WR, ALABAMA

Hier häufen sich die Gerüchte in zweierlei Richtungen: Arizona will Kyler Murray im dritten Jahr alle Möglichkeiten geben, um den nächsten Schritt zu machen - und GM Steve Keim könnte dafür auch einen Uptrade wählen, um sich einen sofortigen Impact-Spieler zu sichern.

Taktisch wäre es klüger, an 16 zu bleiben und etwa auf einen Drop von DeVonta Smith zu hoffen, den manche Teams aufgrund seiner Statur und seines Gewichts zu sehr als Outlier sehen könnten - aber Keim braucht jetzt Erfolg, Arizona hat in der Free Agency eine gewisse "Win-Now"-Mentalität gezeigt und deshalb lässt Keim es nicht darauf ankommen, an 16 notfalls einen Linebacker oder Cornerback zu draften, der 2021 einen überschaubaren Impact hätte.

Mit Waddle müsste man sich dahingehend eher weniger Sorgen machen. Er ist nicht nur ein brandgefährlicher Speedster, Waddle spielt auch mit einer Explosivität und mit einer Physis, die an Tyreek Hill erinnern. Und genau diese Rolle könnte er in der Cardinals-Offense im Schatten von DeAndre Hopkins, A.J. Green und Christian Kirk übernehmen - und so auch den gefährlichen Deep Ball von Kyler Murray noch prominenter in Szene setzen.

10. DALLAS COWBOYS - PATRICK SURTAIN, CB, ALABAMA

Hier hat sich für mich im gesamten Draft-Prozess wenig geändert; die einzige Frage, die ich mir bei Dallas stelle, lautet: Nehmen sie Patrick Surtain, oder doch lieber Jaycee Horn? Cornerback ist so ein logischer Fit hier, mit dem Need der Cowboys auf der Position und der Tatsache, dass Dallas vermutlich den ersten Corner - womöglich sogar den ersten Defense-Spieler überhaupt - auswählen kann. Surtain wäre die High-Floor-Wahl, Horn der Upside-Pick, der einer der besten Press-Man-Corner der Liga werden könnte. Die Cowboys, die primär Zone spielen werden, wählen einen der sichersten Spieler dieser Klasse.

11. NEW YORK GIANTS - KWITY PAYE, EDGE, MICHIGAN

Hier kann der Draft spannend werden. Die Giants haben sich mit Kenny Golladay und Adoree' Jackson nicht nur prominent verstärkt, sie haben auch Baustellen adressiert, die sonst vielleicht ein logischer Ansatzpunkt mit dem Nummer-11-Pick gewesen wären. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dave Gettleman hier nochmal in einen Receiver oder einen Cornerback investiert; Offensive Line, Linebacker oder Edge, das ist meine Vermutung.

Azeez Ojulari oder Kwity Paye, das war letztlich meine Überlegung hier. Und es war knapp, nicht nur weil ich beide relativ nah beieinander sehe, sondern auch weil die Giants großes Interesse an Leonard Floyd gezeigt hatten, und sie vielleicht einen agilen Speed-Rusher wie Ojulari hier bevorzugen könnten. Paye ist letztlich der komplettere Spieler, der physische Freak, der Spieler mit dem höheren und dominanteren Ceiling, während Ojulari etwas eindimensionaler und gerade gegen den Run anfälliger ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Gettleman das Komplettpaket, das Paye mitbringt, unter dem Strich bevorzugt.

12. PHILADELPHIA EAGLES (via SF) - JAYCEE HORN, CB, SOUTH CAROLINA

Der Pick hat sich im Vergleich zu meinem dritten Mock Draft nicht geändert. Ein Receiver ist hier natürlich auch denkbar, gerade falls DeVonta Smith noch zu haben ist. Aber nehmen die Eagles nach dem Reagor-Pick wirklich einen derartigen Outlier gleich mit dem nächsten Erstrunden-Pick? Auch Alijah Vera-Tucker würde mich hier nicht überraschen.

Letztlich bin ich bei Horn geblieben, der immenses Potenzial mitbringt und durchaus der beste Corner der Klasse werden könnte. Würde in Philly gegenüber von Darius Slay erstmal herangeführt und würde zudem von der Verpflichtung von Safety Anthony Harris profitieren. Die Eagles könnten so auch aggressiver in ihren Coverages sein, und ein Spieler wie Horn als perspektivischer Leader innerhalb der eigenen Defense würde jedes Team bereichern.

13. LOS ANGELES CHARGERS - CHRISTIAN DARRISAW, OT, VIRGINIA TECH

Falls die Chargers die Wahl zwischen Horn und Darrisaw haben, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass Brandon Staley in Horn seinen neuen Jalen Ramsey sieht; und Cornerback wäre durchaus ein Need. Aber ich denke auch, dass die Chargers die Offensive Line weiter priorisieren - und hier gibt es vermutlich früh in Runde 2 dann einen klaren Drop-Off, während die Cornerback-Gruppe für Tag 2 des Drafts einigermaßen tief ist. Der physische Darrisaw wäre der Day-1-Starter auf Left Tackle und das nächste Puzzleteil in einer kernsanierten Offensive Line.

14. MINNESOTA VIKINGS - ALIJAH VERA-TUCKER, OG, USC

Die Vikings hätten an diesem Spot sicher gerne Darrisaw gehabt. Ich würde außerdem nicht ausschließen, dass Mike Zimmer Safety Trevon Moehrig an diesem Spot ebenfalls ernsthaft in Erwägung zieht. Aber auch Vera-Tucker, mit seinem immens hohen Floor, dürfte auf dem Vikings-Board einigermaßen hoch platziert sein - nicht zuletzt, weil er die seit Jahren schwache Interior Line sofort besser machen würde. Und vielleicht gibt Minnesota ihm ja trotz der geringen Länge die Chance, sich auf Left Tackle zu zeigen.

15. DETROIT LIONS (via NE) - MICAH PARSONS, LB, PENN STATE

Parsons galt im Januar scheinbar als sicherer Top-10-Pick, mein Eindruck ist, dass sich das - trotz guter Tests im Pre-Draft-Prozess - ein wenig relativiert hat. Das mag mit einigen Fragezeichen abseits des Platzes zusammenhängen, aber auch Parsons' Tape weist einige Schwachstellen auf, insbesondere in Coverage. Die Mitte der ersten Runde sehe ich mittlerweile als realistische Prognose für ihn an - und ein Team wie die Lions, das eine Vielzahl an Baustellen hat und das tougher und explosiver werden will, könnte gerade in einem Downtrade-Szenario ein sehr wahrscheinlicher Landing Spot für Parsons werden.

16. DENVER BRONCOS (via ARI) - MAC JONES, QB, ALABAMA

Die spannende Frage bei Jones ist doch: Falls die 49ers ihn nicht nehmen - wer nimmt ihn dann? Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem Jones ein sicherer Top-10-Pick zu sein scheint, aber das ist nahezu ausschließlich mit San Francisco verknüpft. Gehen die Niners in eine andere Richtung, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Jones aus der Top 10 und vielleicht sogar ein bisschen weiter fällt.

Für Denver wäre es dann hier ein guter Value-Pick. Man hätte eine Alternative zu Drew Lock in der Hinterhand, und mehr noch: Jones könnte schnell starten, sein Spiel sollte sich relativ gut auf die NFL übertragen - und bei den Broncos hätte er ein vergleichbar stark besetztes Waffenarsenal und eine solide Offensive Line vor sich. Jones in Denver unter Pat Shurmur könnte funktionieren.