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NFL: Jaguars, Jets, 49ers - und dann? Diese Teams werden 2021 einen Quarterback draften

Von Jan Dafeld
Drew Lock steht als Quarterback bei den Denver Broncos unter Vertrag.
© getty
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Philadelphia Eagles (#12)

Mit der Auswahl von Jalen Hurts in der zweiten Draft-Runde sorgten die Eagles im vergangenen Jahr für eine echte Überraschung. Ob sich Philadelphia mit dieser Entscheidung selbst eine Baustelle im Team aufmachte oder aber sich frühzeitig eine Alternative zum wackelnden Wentz sicherte - darüber gehen die Meinungen auseinander. Klar ist: General Manager Howie Roseman schreckt nicht vor unkonventionellen Entscheidungen zurück.

Genau so eine unkonventionelle Entscheidung wäre ein erneuter Quarterback-Pick im diesjährigen Draft. Schließlich könnte sich Hurts 2021 als möglicher Franchise-Quarterback empfehlen. Tatsächlich scheint ein Quarterback-Pick hier eher unwahrscheinlich: Wären die Eagles tatsächlich auf QB-Suche, hätten sie dem Downtrade mit den Dolphins vermutlich nie zugestimmt. Sollte beispielsweise Lance jedoch bis an Position zwölf fallen, ist es denkbar, dass Roseman der Versuchung nicht widerstehen können wird.

  • Wahrscheinlichste Optionen: Trey Lance, Mac Jones

New England Patriots (#15)

Die Patriots befinden sich weiter auf der Suche nach ihrem Quarterback der Post-Brady-Ära. Cam Newton sieht weiterhin eher wie eine Übergangslösung, nicht wie ein langjähriger Starter, aus. Im diesjährigen Draft könnte New England seinen Quarterback der Zukunft finden. Sehr wahrscheinlich wäre dafür jedoch ein Uptrade vonnöten, vermutlich vor die Broncos.

Sollten die Patriots sich tatsächlich aggressiv zeigen und im Draft nach oben gehen, wäre es äußerst spannend zu beobachten, welchen Typ Quarterback Bill Belichick bei einem solchen Move im Auge hat. Mit Tom Brady als klassischem Pocket-Passer dominierten die Patriots lange die Liga, gleichzeitig häufen sich jedoch die Berichte, wonach die Möglichkeit mit einem mobilen Quarterback wie Fields oder Lance zusammenarbeiten zu können, für Belichick äußerst reizvoll sei.

  • Wahrscheinlichste Optionen: Trey Lance, Mac Jones

Las Vegas Raiders (#17)

Seit der Übernahme von Jon Gruden gelten die Raiders Jahr für Jahr als Kandidat für einen neuen Quarterback. Mit Derek Carr verfügt die Franchise über einen soliden Quarterback, der allerdings gute Umstände benötigt und dessen Upside begrenzt ist. Es scheint naheliegend, dass sich Gruden langfrisitg nach einem Upgrade auf der Position sehnt, zumal die Raiders mit Marcus Mariota im Vorjahr einen teuren Backup-Quarterback als möglichen Konkurrenten verpflichteten.

Dass es im diesjährigen Draft soweit ist und die Raiders einen neuen Quarterback draften, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Mit dem 12. und dem 19. Pick verfügte Las Vegas im vergangenen Draft über das Kapital für einen teuren Uptrade, hielt jedoch die Füße still. Dieses Jahr stehen die Zeichen somit schlechter. Ein QB-Pick scheint hier nur dann möglich, wenn Lance oder Jones überraschend tief fallen sollten.

  • Wahrscheinlichste Optionen: Trey Lance, Mac Jones

Washington Football Team (#19)

Washington ist ein Team mit einem klaren QB-Need, ähnlich wie beispielsweise die Broncos oder die Patriots. Im Rennen um Matthew Stafford ging das Football Team leer aus, mit Ryan Fitzpatrick verpflichtete die Franchise in der Free Agency schließlich einen klassischen Übergangs-Quarterback. Ein Rookie könnte hinter dem Veteranen zunächst lernen und müsste nicht sofort starten, ähnlich wie es die Dolphins in der vergangenen Saison bereits mit Tua Tagovailoa praktizierten.

Das Problem: Durch die überraschende Playoff-Teilnahme pickt Washington vermutlich deutlich zu tief, um einen seiner Top-Vier- oder sogar Top-Fünf-Quarterbacks bekommen zu können. Wie aggressiv das Football Team einen Rookie-Quarterback zu jagen bereit ist, bleibt vorerst abzuwarten. Der achte Pick der Panthers könnte ein mögliches Trade-Ziel sein - würde allerdings sehr teuer werden.

  • Wahrscheinlichste Optionen: Trey Lance, Mac Jones

Chicago Bears (#20)

Nach dem gescheiterten Versuch, mit Mitchell Trubisky endlich eine längere Quarterback-Ära in der Windy City einzuleiten, wurden die Bears während der Offseason mit äußerst klangvollen Namen in Verbindung gebracht. Mit den Seahawks sollen sogar Gespräche bezüglich eines Monster-Trades für Russell Wilson stattgefunden haben. Trotz all der Bemühungen musste Chicago letztlich jedoch Andy Dalton als seinen "QB1" vorstellen. Eine Übergangslösung, kein Franchise-Quarterback.

Dementsprechend werden die Bears nun natürlich auch im Draft wieder mit Quarterbacks in Verbindung gebracht. Genau wie das Football Team pickt Chicago aber schlicht zu spät. 2018 und 2019 musste die Franchise zudem bereits ohne Erstrundenpicks auskommen, einen weiteren hohen Pick abzugeben, kann sich General Manager Ryan Pace daher wohl eher nicht erlauben. Völlig ausschließen sollte man ein solches Szenario aber dennoch nicht. Bezüglich Draft-Picks braucht man ja schließlich nur zu den Rams nach Los Angeles zu blicken...

  • Wahrscheinlichste Optionen: Trey Lance, Mac Jones

Pittsburgh Steelers (#24)

Ein weiteres Jahr wird Ben Roethlisberger noch für die Steelers spielen, anschließend dürfte die Ära von Big Ben jedoch endgültig zu Ende gehen, das hat die jüngste Vertragsumstrukturierung des 39-Jährigen deutlich gemacht. Pittsburgh braucht somit einen Nachfolger für den zukünftigen Hall-of-Famer. Mason Rudolph - Drittrundenpick im Jahr 2018 - kann nicht die Antwort sein.

Die Steelers haben allerdings gleich mehrere Baustellen zu schließen, darunter die Offensive Line und die Running Backs, doch auch in der Defense musste Pittsburgh mehrere Starter ziehen lassen. Dementsprechend unwahrscheinlich scheint es, dass die Steelers wertvolle Ressourcen in einen teuren Uptrade investieren werden. Denkbar ist jedoch ein Pick von Kyle Trask - dieser dann allerdings eher in der zweiten Runde.

  • Wahrscheinlichste Optionen: Mac Jones, Kyle Trask

New Orleans Saints (#28)

Auch bei den Saints geht die langjährige Karriere ihres Superstar-Quarterbacks zu Ende. Drew Brees wird bereits 2021 nicht mehr für New Orleans spielen, der 42-Jährige hat seine Karriere in diesem Frühjahr beendet. Holen die Saints bereits im darauffolgenden Draft dessen Nachfolger?

Die meisten Vorzeichen sprechen dagegen. Head Coach Sean Payton scheint große Stücke auf Jameis Winston zu halten, der erneut einen Einjahresvertrag bei den Saints unterschrieben hat. New Orleans steckt zudem in der Cap-Hölle und kann günstige Rookie-Verträge daher gut gebrauchen, ein teurer Uptrade passt da eher nicht in die Planung. Eine Auswahl von Kyle Trask, auch hier eher in der zweiten Runde, scheint somit wahrscheinlicher. Aber: Bei Saints-GM Mickey Loomis darf man sich nie zu sicher sein ...

  • Wahrscheinlichste Optionen: Mac Jones, Kyle Trask
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