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NFL: Das sind die zehn besten Verpflichtungen der bisherigen Free Agency

Von Jan Dafeld
Kyle Van Noy kehrt zu den New England Patriots zurück.
© getty
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Jameis Winston (Quarterback, New Orleans Saints)

Vertrag: Ein Jahr, 5,5 Mio. (12 Mio. Maximum)

Cam Newton, Ryan Fitzpatrick - Winston ist einer von mehreren Quarterbacks, die in den vergangenen Tagen einen relativ günstigen Einjahresvertrag unterschrieben. Und aus Teamsicht weiß der Deal des Saints-Quarterbacks am besten zu gefallen. Winston ist nach wie vor erst 27. Dass er über das physische Talent verfügt, um ein NFL-Quarterback zu sein, steht außer Frage. Nun kann er in New Orleans beweisen, dass er auch mental dazu gelernt hat.

Aus Sicht der Saints tendiert das Risiko bei diesem Deal gegen Null. Winstons Cap Hit beträgt 2021 geradezu lächerliche 2,5 Millionen Dollar. Spielt er nicht oder kaum, kostet er das Team nicht mehr als ein Backup-Quarterback. Ruft Winston sein Potenzial in einem neuen Scheme und unter neuen Coaches aber doch noch ab, wären die Saints der große Gewinner. Winston mag vorerst nur einen Einjahresvertrag unterschrieben haben, durch den Franchise Tag hielte das Team aber weiterhin alle Zügel in der Hand.

Kevin Zeitler (Guard, Baltimore Ravens)

Vertrag: Drei Jahre, 22,5 Mio. (16 Mio. garantiert)

Zeitler unterschrieb bereits vor Beginn der Legal Tampering Period, also vor der "echten" Free Agency. Knapp eine Woche später wirkt der Deal auch im Vergleich mit anderen Signings in diesem Jahr aber nach wie vor sehr gut. Zeitler mag kein Elite-Guard (mehr) sein, ist allerdings nach wie vor ein klar überdurchschnittlicher Starter. Auch schematisch dürfte er zudem gut zu seinem neuen Team passen.

Bei den Ravens stopft der 31-Jährige einen klaren Need: Die Interior Offensive Line zählte im Vorjahr zu den größten Schwächen des Teams, Zeitler stellt hier ein klares Upgrade dar. Für Baltimore, das bekanntlich großen Wert auf Compensatory Picks legt und in der Free Agency Matt Judon und Yannick Ngakoue ziehen ließ, außerdem ebenfalls wichtig: Als zuvor entlassener Spieler ist Zeitler in der Comp-Pick-Formel kein Faktor.

John Johnson III (Safety, Cleveland Browns)

Vertrag: Drei Jahre, 33,8 Mio. (24 Mio. garantiert)

Aufgrund teilweise großer schematischer Unterschiede in verschiedenen NFL-Schemes können Neuverpflichtungen von Safeties besonders risikobehaftet sein. Das zeigten Deals wie die für Landon Collins oder Jamal Adams in der Vergangenheit. Wie wichtig ein neuer, sehr guter Safety für eine Defense sein kann, unterstrichen jedoch Spieler wie Tyrann Mathieu oder Adrian Amos in den vergangenen Jahren.

Johnson war der wohl beste und variabelste Safety auf dem freien Markt, er hat die Qualität, um für die Browns zu genau so einer Verpflichtung zu werden. Und: Das Risiko hält sich für Cleveland in Grenzen. Mit etwas mehr als elf Millionen pro Jahr wurde der 26-Jährige klar unter der Spitze des Safety-Markts bezahlt. Johnson könnte für die Browns - insbesondere mit dem neuen TV-Deal im Auge - in den kommenden Jahren ein echtes Schnäppchen werden. Schlägt er nicht ein, wäre eine Entlassung nach zwei Saisons zudem schmerzlos möglich.

Corey Linsley (Center, Los Angeles Chargers)

Vertrag: Fünf Jahre, 62,5 Mio. (26 Mio. garantiert)

Im Gegensatz zu einigen anderen Spielern auf dieser Liste ist Linsley kein echtes Schnäppchen. Der 30-Jährige unterschrieb für 12,5 Millionen Dollar pro Jahr und liegt damit minimal über der bisherigen Center-Bestmarke von Ryan Kelly (12,4 Mio.). Doch Linsley ging auch als der klar beste Center in die diesjährige Free Agency, dementsprechend wurde er bezahlt. Die Chargers wollten ihre Offensive Line upgraden, um Justin Herbert zu unterstützen. Und das haben sie getan.

Linsley dürfte dem jungen Quarterback in einer entscheidenden Phase von dessen Karriere eine große Hilfe sein und die Offensive Line gemeinsam mit Matt Feiler klar besser machen. Und: Überbezahlt hat Los Angeles für seinen neuen Center auch nicht. Nur 27 Prozent von Linsleys Vertrag sind garantiert, nach zwei oder spätestens drei Jahren könnten die Chargers problemlos aus dem Vertrag aussteigen. Spielt er noch lange auf sehr hohem Niveau, könnte Linsley in einigen Jahren womöglich sogar doch noch zu einem Schnäppchen werden.

Shaquil Barrett (Edge Defender, Tampa Bay Buccaneers)

Vertrag: Vier Jahre, 68 Mio. (36 Mio. garantiert)

Chris Godwin. Lavonte David. Shaq Barrett. Die Bucs haben es tatsächlich geschafft, den Kern ihres Super-Bowl-Kaders trotz mehrerer auslaufender Verträge beisammen zu halten. Besonders positiv sticht dabei Barretts Deal ins Auge. Nach zwei Jahren, in denen er ohne jede Frage zu den besten Pass-Rushern der Liga zählte (27,5 Sacks), unterschrieb Barrett für 17 Millionen Dollar pro Jahr - deutlich unter vergleichbaren Spielern wie Joey Bosa oder Myles Garrett.

Offensichtlich hat der Bucs-Star für die Chance, beim Champion bleiben zu können, auf Geld verzichtet. Barrett ist erst 29 Jahre alt, gut möglich, dass er seinen Vierjahresvertrag auf hohem Niveau ausspielen kann. In einigen Jahren dürfte Tampa Bay aufgrund von Void Years und Dead Money einen Preis für seine Verträge aus diesem Jahr zahlen. Um seinen Super-Bowl-Kader noch mehrere Jahre beisammen halten zu können, dürfte dieser Preis aber absolut angemessen sein.

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