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NFL: Das Wide-Receiver-Karussell 2021 - Diese Spieler werden Free Agents, diese Teams sind auf der Suche

Von Jan Dafeld
Der Vertrag von Allen Robinson ist nach der vergangenen Saison ausgelaufen.
© getty
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NFL Free Agency: Diese Teams brauchen Wide Receiver

Tampa Bay Buccaneers

Die Bucs hatten in der vergangenen Saison das vielleicht besten Receiving Corps der NFL, in dieser Saison werden allerdings sowohl Chris Godwin als auch Antonio Brown Free Agents. Tampa Bay hätte den Cap Space, um Godwin per Franchise Tag zu halten, müsste sich in diesem Fall aber wohl von Shaq Barrett verabschieden. Auch Lavonte David, Ndamukong Suh und Rob Gronkowski sind zudem Free Agents.

Ob die Bucs tatsächlich über das nötige Kleingeld verfügen, um Godwin ein weiteres Jahr zu halten, darf daher bezweifelt werden. Muss Tampa Bay den jungen Receiver ziehen lassen, könnte Brown als günstigere Alternative eine Priorität werden. Zusammen mit Mike Evans, Scotty Miller und Tyler Johnson könnte er immer noch ein gutes Waffenarsenal für Tom Brady abgeben.

Kansas City Chiefs

Mit Tyreek Hill und Travis Kelce verfügt der AFC-Champion über das wohl beste Receiving-Duo der NFL, dahinter wird es mittlerweile allerdings sehr dünn. Mecole Hardman konnte bislang nicht in die ihm zugedachte Rolle hineinwachsen, nun werden zudem Sammy Watkins und Demarcus Robinson Free Agents.

Die Chiefs verfügen nicht über den Cap Space, um eine der teureren Optionen ins Auge zu fassen, Watkins wird für das Team wohl nicht zu halten sein. Die Aussicht, mit Patrick Mahomes als Quarterback um einen Ring mitspielen zu können, dürfte für so manchen Free Agent allerdings reizvoll sein. Womöglich unterschreiben DeSean Jackson oder Tyrell Williams zum Schnäppchenpreis?

Houston Texans

Mit Fuller verliert Houston seinen besten Receiver voraussichtlich in der Free Agency. Die Texans haben durch Entlassungen zwar so viel Cap Space frei geräumt, um in einem Wettbieten potenziell ein wenig mitgehen zu können, haben allerdings auch andere, noch deutlich größere Baustellen im Kader, insbesondere in der Defense.

Mit Brandin Cooks, Keke Coutee und Randall Cobb ist der Receiving Corps nicht schrecklich besetzt, eine Rückkehr von Fuller erscheint somit eher unwahrscheinlich. Ein günstigerer Receiver wie Cole oder Higgins und/oder ein Rookie könnten für Texans-Fans daher das höchste der Gefühle sein. Je nachdem, wie die Deshaun-Watson-Situation ausgeht, könnte der Umbruch in Houston aber ohnehin noch viel gravierender werden.

Jacksonville Jaguars

Mit D.J. Chark und Laviska Shenault verfügt Jacksonville über zwei junge und talentierte Receiver, es gibt deutlich größere Baustellen im Kader der Jaguars. Die Franchise dürfte ihrem neuen Quarterback (sehr wahrscheinlich Trevor Lawrence) allerdings die bestmöglichen Umstände bieten wollen, das Geld für teure Neuzugänge ist zudem fraglos da.

Die Jaguars sind im Rennen um die absoluten Hochkaräter somit definitiv eine Option. Rein finanziell könnte das Team jeden Konkurrenten ausstechen, eine Verpflichtung von Godwin oder Golladay oder auch eine Rückkehr von Robinson sind somit nicht auszuschließen. Orientiert sich Jacksonville bei den etwas günstigeren Alternativen wären die sehr jungen Smith-Schuster und Samuel Kandidaten.

Ariona Cardinals

Mit dem Trade für DeAndre Hopkins sicherten sich die Cardinals im vergangenen Frühjahr einen der besten Receiver der NFL und hoffte damals wohl, durch dessen Verpflichtung eines der gefährlichsten Receiver-Trios der Liga auf den Rasen bringen zu können. Diese Hoffnungen entpuppten sich allerdings als Luftschlösser. Christian Kirk ist in der NFL wohl nicht mehr als eine gute Nummer drei, Larry Fitzgerald keine konstante Option mehr, Andy Isabella sieht nach zwei Jahren wie ein Draft-Bust aus.

Eine echte Nummer zwei müsste also her. Das Geld, um einen solchen Spieler zu verpflichten, wäre da. In diesem Fall könnten anderen Baustellen wie die Secondary aber vermutlich nicht mehr adressiert werden. Tyrell Williams könnte, sofern er sehr günstig zu haben ist, eine Option für die Cardinals sein, andernfalls bleibt der Draft als eine weitere Möglichkeit.

Green Bay Packers

Auch die Packers verfügen mit Davante Adams über einen überragenden Receiver, mit Allen Lazard und Marquez Valdes-Scantling stehen zudem zwei gute Deep Threats unter Vertrag. Was dem Team bereits seit längerer Zeit fehlt, ist allerdings eine verlässliche Nummer zwei.

Ein Umstand, der den Packers wohl bewusst ist: In der vergangenen Saison soll das Team versucht haben, Fuller von den Texans loszueisen. Das Geld, um einen namhaften Spieler unter Vertrag zu nehmen, ist allerdings nicht wirklich da - zumal die Packers mit Corey Linsley und Aaron Jones kritische eigene Free Agents haben. Fullers Marktwert müsste wohl deutlich unter den Erwartungen bleiben, damit dieser erneut ein Thema in Green Bay werden könnte. Ob Williams oder Agholor bei den Packers echte Upgrades wären, darf bezweifelt werden.

New York Giants

Mit Darius Slayton und Sterling Shepard verfügen die Giants über zwei gute Receiver. Kommt in diesem Jahr nun der Neuzugang, der die Gruppe auf ein neues Niveau hebt und somit auch Daniel Jones' Entwicklung positiv beeinflussen könnte?

Fraglich. Das Geld für einen Spieler des Kalibers Robinson, Godwin und Golladay fehlt wohl, zumal die Defensive und die Offensive Line klare Problemzonen sind. Gut möglich, dass die Giants die Receiver-Position eher im Draft angehen wollen - wenn überhaupt.

Cincinnati Bengals

A.J. Green wird Free Agent, mit Tyler Boyd und Tee Higgins verfügt Cincinnati bereits über zwei sehr talentierte Receiver. Ein dritter starker Passempfänger im Bunde dürfte Joe Burrow das Leben in der kommenden Spielzeit einfacher machen. Doch steht ein solcher Spieler tatsächlich hoch auf der Liste?

Das Geld für einen neuen Receiver wäre da, Priorität dürfte in der Free Agency allerdings zunächst die Offensive Line, wo es mit Trent Williams, Brandon Scherff, Joe Thuney und Co. ebenfalls hochkarätige Optionen in der gibt, genießen. Ein Receiver wie Fuller oder Davis könnte - zum richtigen Preis - Sinn für die Bengals ergeben, das Hauptaugenmerk dürfte jedoch auf anderen Positionen liegen.

Philadelphia Eagles

Der Receiving Corps der Eagles war in der vergangenen Spielzeit, auch aufgrund von Verletzungen, eine herbe Enttäuschung, nun wurde DeSean Jackson entlassen, Alshon Jeffery dürfte bald folgen. Verstärkung für Jalen Reagor, Greg Ward, Travis Fulgham und John Hightower wird es vermutlich dennoch keine geben.

Den Eagles fehlt schlicht das Geld für eine teure Verpflichtung, aktuell liegt Philadelphia noch fast 40 Millionen Dollar über der möglichen Salary-Cap-Grenze von 185 Millionen Dollar. Mehr als ein günstiger Receiver wie beispielsweise Higgins ist wohl nicht drin. Wenn es Verstärkungen auf der Receiver-Position gibt, dann vermutlich eher über den Draft.

Seattle Seahawks

Mit Tyler Lockett und D.K. Metcalf verfügen die Seahawks über ein hervorragendes Receiver-Duo. Dahinter wird es in der kommenden Saison - Stand jetzt - allerdings extrem dünn. Vorjahres-Rookie Freddie Swain wäre bislang die einzigen Alternative, David Moore und Phillip Dorsett haben auslaufende Verträge.

Der unzufriedene Russell Wilson hatte während der vergangenen Spielzeit offen für eine Verpflichtung von Antonio Brown geworben. Möglich, dass Seattle hier einen Anlauf startet. Es scheint allerdings wahrscheinlicher, dass sich das Team mit einer der sehr günstigen Optionen auf dem Mark zufrieden gibt. Womöglich wird Moore erneut unter Vertrag genommen.