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Top 10: Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Wildcard-Playoff-Runde

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4. Die NFC-Playoff-Verlierer: Wie geht es weiter?

Für insgesamt sechs Teams endet die Saison nur eine Woche später als für die Franchises, die die Playoffs gleich komplett verpasst haben. Und für einige stehen jetzt potenziell Franchise-verändernde Entscheidungen und Fragen im Mittelpunkt.

Washington Football Team: Ist Alex Smith noch der Starter? Sieht man in der Hauptstadt Alex Smith noch als mögliche Lösung für ein Jahr, um weiter aufzubauen und die Quarterback-Frage dann perspektivisch anzugehen? Smith gewissermaßen als Game Manager und Übergangslösung, vielleicht auch für einen Rookie? Oder erhofft sich Washington zeitnah ein mögliches Titelfenster, wenn man ein schnelles Quarterback-Upgrade - womöglich auch dann per Free Agency oder Trade - findet? Hat sich Taylor Heinicke mit seinem tollen Auftritt vielleicht sogar eine Chance erspielt? Auf der Quarterback-Position scheint in der Hauptstadt mit dem Ende dieser Saison so einiges denkbar zu sein.

Seattle Seahawks: Wie soll die Defense aussehen? Neben den bereits ausführlicher thematisierten Offense-Punkten muss auch Seattles Defense im Fokus stehen. Der Last-Minute-Trade für Carlos Dunlap unterstrich nur nochmals, wie drastisch Seattle den Pass-Rush in der Offseason ignoriert hatte. Stattdessen wurde viel in Jamal Adams investiert, der gegen die Rams einmal mehr ein beliebtes Matchup für die gegnerische Offense darstellte - böse Zungen würden sagen, dass Adams die Investition in den Edge-Rush war. Doch so steht eine Defense, in der Quinton Dunbar auch verletzungsbedingt nicht funktioniert hatte, Shaq Griffin einen Schritt zurück gemacht hat, und Adams nur sehr eindimensional funktioniert hat, während Bobby Wagner langsam aber sicher älter wird. Seattle könnte defensiv schon bald eine Kernsanierung benötigen.

Chicago Bears: Was ist der Quarterback-Plan? Mitchell Trubisky ist nicht die Antwort. Nick Foles noch weniger. Und die Bears sind in einem schwierigen Spot: Der defensive Kader ist stark besetzt, es werden teure Verträge - konkret jetzt der von Allen Robinson - fällig. Und die Draft-Ressourcen sind überschaubar. Zumindest aber gibt es wieder einen Erstrunden-Pick. Die Bears waren zuletzt regelmäßig aggressiv mit ihren Draft-Uptrades - gibt es jetzt den aggressiven Move für einen Quarterback? Mit Foles als halbwegs günstigem Backup? Einen kompletten Rebuild des Kaders würden die aktuellen Verantwortlichen wohl nicht im Amt überstehen.

5. Die AFC-Playoff-Verlierer: Wie geht es weiter?

Indianapolis Colts: Was macht Philip Rivers? Rivers selbst erklärte nach dem Spiel in Buffalo: "Wenn es Gottes Wille ist, dass ich auch nächstes Jahr bei den Colts bin, dann werde ich da sein. Wenn nicht, werde ich an der Seitenlinie stehen und ein Team coachen." Ein ernsthaft angedachter Rücktritt klingt anders, und Rivers spielt definitiv auch nach wie vor gut genug, um mit ihm noch einmal anzugreifen. Zumal Indianapolis die Ressourcen hat. Gerüchte um Carson Wentz werden die Colts über die nächsten Wochen allein durch die Frank-Reich-Connection mit hoher Wahrscheinlichkeit begleiten, und die Idee, sich eher für die Zukunft auszurichten, hat auch ihren Reiz. Aber wenn die Colts gewillt sind, das Team um Rivers herum nochmal zu verbessern und noch einen Anlauf zu starten, könnte ich das gut nachvollziehen.

Tennessee Titans: Was passiert, falls Arthur Smith geht? Tennessees Offensive Coordinator ist dieser Tage ein gefragter Mann, und das frühe Playoff-Aus könnte diesen Prozess jetzt noch zusätzlich anschieben. Alle sechs Teams mit offenen Head-Coach-Posten haben Smith zum Interview angefragt - was wird aus der Titans-Offense, wenn Smith geht? Jene Offense, die so ideal zu Tannehill, zu Henry, zu Brown und Co. passt? Kann Tennessee die enorme Explosivität, gerade durch die Luft, aufrechterhalten? Und in ähnlicher Kategorie: Entschließt sich Mike Vrabel, einen Defensive Coordintor anzustellen? Es wäre wohl eine durchaus empfehlenswerte Schlussfolgerung aus dieser Saison.

Pittsburgh Steelers: Umbruch oder erneuter Angriff? Um die Steelers soll es gleich noch ausführlicher gehen, und natürlich steht dabei Ben Roethlisberger im Fokus. Das ist die weichenstellende Personalie in Pittsburgh: Gibt es den Neustart, oder greift man mit Big Ben nochmals an? Diese Überlegungen gehen aber auch darüber hinaus, wenn es um die Frage des Offensive Coordinators geht - und wenn es um die Kaderplanung geht. Unter anderem Bud Dupree, Alejandro Villanueva, Matt Feiler, JuJu Smith-Schuster, James Conner, Cameron Sutton und Tyson Alualu sind angehende Free Agents.