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NFL: Rebuild Guide: Diese Teams brauchen den großen Umbruch

Die New York Jets suchen nach einem neuen Gesicht für ihre Franchise.
© getty

Während sich die Topteams der NFL allmählich auf die Playoffs konzentrieren, stehen am anderen Ende der Liga Teams vor der Frage, wie es in aussichtsloser Situation weitergehen soll. Braucht es einen Rebuild? Wie sähe ein solcher aus und woran können sich etwaige Kandidaten orientieren? Ein Überblick.

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Alle Jahre wieder stehen ein paar Teams vor einer Situation, in der ihnen klar wird, dass der eingeschlagene Weg wohl nicht weiter gehen kann. Man dümpelt im Mittelmaß oder sogar darunter, kommt einfach nicht voran und schon gar nicht nach oben. Der Ausweg? Häufig ein Neuaufbau.

Wie ein solcher erfolgreich aussehen kann, zeigen dieser Tage Teams wie die Cleveland Browns, Miami Dolphins oder auch Arizona Cardinals.

Bei allen dreien ist letztlich ein neuer Quarterback das Herzstück dieses Vorhabens - selbstredend gepaart mit einem neuen Head Coach. Die Cardinals wagten sogar zwei Anläufe, um den richtigen QB, nämlich Kyler Murray, zu bekommen. Nachdem ihr 2018er Top-10-Pick Josh Rosen nicht den erwarteten Ertrag und auch keine sonderlich gute Perspektive brachte, zogen sie 2019, dieses Mal sogar an erster Stelle, direkt noch einen QB in Murray und holten damit den idealen Spielmacher für den neuen Head Coach Kliff Kingsbury.

Was bei den Cardinals heraussticht, ist die Mischung aus mehreren Generationen von Spielern. Man hat die ganz große Erfahrung in Larry Fitzgerald, aber auch die junge Riege um einen Murray oder auch Allzweckwaffe Isaiah Simmons. Dazwischen liegen Leute wie Patrick Peterson oder eben hochklassige Trades für Edge-Rusher Chandler Jones und vor allem Wide Receiver DeAndre Hopkins.

Cleveland Browns: Langer Weg zum Rebuild

Während die Cardinals für diesen Turnaround im Grunde zwei bis drei Jahre brauchten - und noch nicht am Ende angekommen sind -, dauerte es bei den Browns bedeutend länger. Vor dieser Spielzeit gelang es ihnen zuletzt 2007, wenigstens acht Siege einzufahren. Zudem fehlte die klare Linie über die komplette Organisation hinweg. Head Coaches wurden teilweise im Jahresrhythmus ausgetauscht, Front Offices alle paar Jahre generalüberholt und die Liste an Quarterbacks ist ein Running Gag auf Twitter.

Die Wende kam letztlich auch hier erst, als mit Baker Mayfield ein halbwegs zuverlässiger QB gefunden und um ihn herum ein Team aufgebaut wurde. Das allein jedoch reichte noch nicht. Es brauchte zudem noch einen fähigen Head Coach, um wirklich die Früchte zu ernten, die in kleineren Portionen über Jahre gesät wurden. Worin Hue Jackson und Freddie Kitchens scheiterten, glänzt Kevin Stefanski nun, in dem er ein schlüssiges System auf die Beine gestellt hat. Topspieler hingegen haben die Browns bereits seit knapp zwei Jahren in verhältnismäßig großer Anzahl mit Leuten wie Odell Beckham, Myles Garrett oder auch Nick Chubb. Nun kam auch noch eine klare Linie rein.

Und dann wären da noch die Dolphins, die - ähnlich wie Cleveland vor Jahren - den radikalen Weg gewählt haben. Sie rüsteten komplett ab über die vergangenen paar Jahre, setzten Head Coach Adam Gase nach durchwachsenen Jahren vor die Tür, akquirierten so viele Draftpicks wie möglich und fingen 2019 von Grund auf neu an.

In den zwei Drafts seither wurde dann eine neue Basis aufgebaut mit Leuten, die eines Tages Leistungsträger werden könnten, jedoch vielleicht noch nicht sofort weiterhelfen würden. Der neue Head Coach Brian Flores sorgte für ein schlüssiges Gerüst auf und neben dem Platz, Ryan Fitzpatrick war mehr als nur ein Platzhalter und sorgte auch für Zusammenhalt im Team, während sich in seinem Schatten die Jüngeren in Ruhe entwickeln konnten. 2020 kamen dank aggressiv geschaffenem Cap Space dann auch teure Free Agents dazu, die die Qualität nochmal steigerten.

Mit Tua Tagovailoa wurde schließlich der QB der Zukunft gezogen.

Miami Dolphins: Weiter Raum für Verbesserungen

Die Entwicklung in Südflorida ist weiter in vollem Gange, doch selbst wenn man bis Januar zum Ergebnis käme, dass irgendeiner der avisierten künftigen Eckpfeiler nicht die richtige Wahl sei, hätte das Team mindestens noch einen weiteren Draft mit zahlreichen Picks - ein Dank geht nach Houston -, um nochmals nachzulegen.

Viele verschiedene Wege führen ans Ziel, wie die genannten Beispiele illustrieren. Welche Teams könnten ab diesem Jahr ähnliche Wege beschreiten? Wer braucht den radikalen Cut? Und wie könnten diese mit den vorhandenen Mitteln aussehen?