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NFL Recap: New York Giants vs. Tampa Bay Buccaneers - Drama in New York! Bucs gewinnen Krimi dank böser Fehler von Jones

Von Jan Dafeld
Daniel Jones verlor mit den New York Giants gegen die Tampa Bay Buccaneers.
© getty

Die Tampa Bay Buccaneers haben das Monday Night Football Game gegen die New York Giants mit 25:23 für sich entschieden. Daniel Jones brachte die Gäste durch zwei böse Interceptions auf die Siegerstraße. Kurz vor Schluss hätten die Giants das Spiel beinahe noch in die Overtime geschickt, verpassten jedoch den Ausgleich - auch aufgrund einer kontroversen Schiedsrichter-Entscheidung. Hier könnt Ihr die Highlights des Spiels sehen.

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28 Sekunden vor Spielende hatte Jones (25/41, 256 YDS, 2 TD, 2 INT, 3 ATT, 20 YDS) seinen Receiver Golden Tate (2 REC, 31 YDS, TD) auf einer Seam-Route in der Endzone gefunden, Sean Murphy-Bunting hatte seinen Gegenspieler in seinen Rücken kommen lassen. Der Touchdown brachte die Giants auf 23:25 heran, eine erfolgreiche Two-Point-Conversion hätte das Spiel somit ausgeglichen und vermutlich in die Verlängerung geschickt.

Bei dem Play von der Zwei-Yard-Linie warf Jones auf seinen Running Back Dion Lewis (2 REC, 8 YDS, TD), platzierte seinen Pass jedoch leicht im Rücken seines Mitspielers. Antoine Winfield Jr. konnte so einen Arm an den Ball bringen und den Pass abwehren. Allerdings hatte der Bucs-Safety unmittelbar zuvor Lewis berührt. Es flog eine Flagge in die Endzone, nach kurzer Diskussion entschieden die Schiedsrichter sich jedoch anders: Kein Foul, die Bucs gewannen das Spiel.

Zuvor hatte Jones die Gäste durch zwei böse Interceptions erst auf die Siegerstraße gebracht. Beim ersten Drive nach der Pause warf der 23-Jährige beim Stand von 14:6 für die Giants einen üblen Pick direkt in die Hände von Carlton Davis. Jones hatte den Ball in der Pocket zu lange gehalten und dann unter Druck eine schlechte Entscheidung getroffen.

Im vierten Viertel wiederholte Jones diesen Fehler dann. An der gegnerischen 34-Yard-Linie warf er den Ball unter Druck erneut nicht weg, sondern versuchte ein enges Passfenster an der Seitenlinie zu treffen. Jones platzierte seinen Ball allerdings nicht gut, Sean Murphy-Bunting sorgte für die zweite Interception des Spiels. Im Gegenzug brachte Tom Brady (28/40, 279 YDS, 2 TD) die Bucs mit einem Acht-Yard-Pass auf Mike Evans mit 22:17 in Führung.

NFL: Giants-Defense setzt Brady in der ersten Halbzeit zu

Dabei hatte die erste Halbzeit noch klar den Gastgebern gehört. Nach einem Field Goal von Ryan Succop (4/4 FG, 1/1 XP) beim Eröffnungsdrive des Spiels sowie einem Giants-Punt ließ Ronald Jones (7 ATT, 23 YDS, 4 REC, 23 YDS, FUM) den Ball im ersten Viertel nach einem Tackle von Blake Martinez fallen. Die Giants übernahmen an der gegnerischen Zwölf-Yard-Linie, bei einem Third-and-Five erwischte Lewis Devin White mit einer Wheel-Route auf dem falschen Fuß, sein Touchdown-Catch brachte New York mit 7:3 in Front.

Die Defense der Giants machte Tampa Bay anschließend das Leben schwer. Die Bucs konnten den Ball nicht gut laufen, zudem verzeichneten James Bradberry und Jabrill Peppers starke Defensivaktionen, indem sie Pässe von Brady wegschlugen. New Yorks Offense litt zwar unter einigen verpassten Big Plays von Jones auf Darius Slayton (5 REC, 56 YDS) und Sterling Shepard (8 REC, 74 YDS), konnte den Ball aber dennoch bewegen. Ein Zwei-Yard-Run von Wayne Gallman (12 ATT, 44 YDS, TD, REC, 18 YDS) brachte das Team von Joe Judge knapp zwei Minuten vor der Halbzeit mit 14:3 in Führung.

Im Gegenzug führte Brady seine Offense im Eiltempo an den Rand der gegnerischen Red Zone, mit elf Sekunden auf der Uhr ließ Bruce Arians bei einem Fourth-and-One jedoch das Field Goal zum 14:6 schießen. In der zweiten Halbzeit fanden die Bucs dann, auch aufgrund von Jones' Turnovern, besser ins Spiel.

Brady fand Rob Gronkowski (4 REC, 41 YDS, TD) und Mike Evans (5 REC, 55 YDS, TD) mit kurzen Pässen in der Endzone. Zudem verwandelte Succop bei einem Fourth-and-Three von der 24 und einem Fourth-and-One von der 20 zwei Field Goals. Beim Stand von 17:25 marschierten die Giants in den letzten Minuten des Spiels dann nochmal 70 Yards das Feld herunter, die verpasste Two-Point-Conversion besiegelte jedoch die siebte Saisonniederlage der G-Men.

Die Giants treffen in der kommenden Woche auf das Washington Football Team, ehe es anschließend gegen die Philadelphia Eagles geht. Die Bucs empfangen in der Nacht auf Sonntag die New Orleans Saints, im darauffolgenden Spiel treffen Brady und Co. auf die Carolina Panthers.

New York Giants (1-7) - Tampa Bay Buccaneers (6-2)

Ergebnis: 23:25 (7:3, 7:3, 3:9, 6:10) BOXSCORE

Giants vs. Buccaneers - die wichtigsten Statistiken

  • 38 Punkte hatten die Giants in dieser Saison bereits unmittelbar vor der Halbzeit zugelassen, mehr als fünf Punkte pro Spiel also, kein Team wies einen höheren Wert auf. Auch die Bucs schafften es in ihrer Two-Minute-Offense bis in die Red Zone der Giants, schossen dort allerdings elf Sekunden vor der Halbzeit ein Field Goal.
  • In 20 Goal-to-Go-Situationen hatten die Bucs in dieser Saison bislang 20 Touchdowns erzielt. Diese Serie setzte sich auch gegen die Giants fort. Gleich beim ersten First-and-Goal des Spiels fand Brady Gronkowski in der Endzone, beim zweiten First-and-Goal fing Evans einen Brady-Pass zum Touchdown.
  • Bradys Touchdown-Pass auf Evans im vierten Viertel war Bradys 560. Touchdown-Pass seiner NFL-Karriere. Durch diesen Score zog Brady auch wieder an Drew Brees vorbei und sicherte sich zumindest vorübergehend den NFL-Rekord. Brees hat in seiner Karriere 559 Touchdown-Pässe geworfen.

Der Star des Spiels: Tom Brady (Quarterback, Tampa Bay Buccaneers)

Gegen eine stark eingestellte Giants-Defense erhielt Brady nur wenige offene Würfe, forcierte jedoch nichts, verschaffte seinen Receivern durch gutes Verhalten in der Pocket oft mehr Zeit und warf einige punktgenaue Pässe in enge Fenster. Nahe der Goalline brachte Brady seine zwei Pässe für zwei Touchdowns an, mit etwas mehr Mut von Bruce Arians bei Fourth Down wären auch mehr Touchdowns drin gewesen. Auf Seiten der Giants stark: Darius Slayton, der seine Duelle gegen die Bucs-Cornerbacks immer wieder gewann und mit einem besseren Quarterback under Center locker dreistellige Receiving Yards und mindestens einen Touchdown hätte auflegen können.

Der Flop des Spiels: Daniel Jones (Quarterback, New York Giants)

Trotz zwei Touchdown-Pässen ein übles Spiel des Giants-Quarterbacks. Jones überwarf in der ersten Halbzeit mehrere offene Receiver und ließ dadurch einige Big Plays liegen, zumindest vermied er aber größere Fehler und hielt so manchen Drive durch ein effizientes Kurzpassspiel am Leben. Dies war in der zweiten Halbzeit nicht mehr der Fall: Jones verpasste weiterhin lange Pässe auf Slayton und warf zusätzlich zwei schreckliche Interceptions. Beide Male hielt Jones den Ball zu lange, beide Male warf er unter Druck genau in die Hände eines Bucs-Verteidigers. Sein guter letzter Drive inklusive schönem Touchdown-Wurf auf Tate kam letztendlich zu spät.

Analyse: Buccaneers vs. Giants - die Taktiktafel

  • Die Giants starteten mit großen Problemen im Run Game. Bei ihren ersten sechs Carries holten die Gastgeber gerade mal sechs Yards. Im Anschluss setzte New York mehr auf Pull-Blocks - mit Erfolg. Die folgenden neun Runs in der ersten Halbzeit holten im Schnitt mehr als sechs Yards.
  • Tampa Bay setzte defensiv zunächst in erster Linie auf Two-High-Looks, also Defenses mit zwei tiefen Spielern in Coverage. Die Giants setzten daher stark aufs Lauf- und das Kurzpassspiel. Jones wurde den Ball schnell los und fand immer wieder offene Receiver, vor allem in den Flats nahe der Seitenlinie.
  • Todd Bowles, Defensive Coordinator der Bucs, blitzte in der ersten Halbzeit anfangs nicht so aggressiv, wie man es teilweise von seinen Units gewohnt ist. Bei einem Third-and-Seven im zweiten Viertel ließ er allerdings sechs Mann rushen, Devin White täuschte dabei zunächst an, dass er sich in Coverage fallen lassen würde. Der Linebacker brach ungeblockt durch die O-Line durch und brachte Jones zu Fall, der Sack machte durch den Raumverlust ein Field Goal unmöglich, die Giants mussten punten.
  • Die Giants hatten offensichtlich Jamel Dean als Schwachpunkt in Tampa Bays Defense ausgemacht. New York ließ Sterling Shepard und insbesondere Darius Slayton immer wieder Double Moves gegen den Corner laufen, die Receiver gewannen mehrere dieser Duelle und hatten so manche Chance auf Big Plays. Daniel Jones überwarf seine Receiver allerdings jedes Mal.
  • Die Giants setzten mehrfach auf eine ungewöhnliche Punt-Return-Taktik: New York stellte keinen Returner auf und hatte dadurch einen Rusher mehr an der Line of Scrimmage. Bradley Pinion hatte damit durchaus seine Probleme: Pinions Punts in diesen Situationen kamen im Schnitt auf nur 35,5 Net Punt Yards.