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NFL: Fünf Fragen zu den Tampa Bay Buccaneers und Antonio Brown - Sind die Bucs nun der Topfavorit?

Tom Brady (l.) dürfte ein gehöriges Wörtchen mitgesprochen haben bei der Verpflichtung von Antonio Brown bei den Buccaneers.
© getty
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Was bedeutet der Brown-Deal für die Buccaneers?

Die Bucs starteten in die Saison mit einer ohnehin schon imposanten Offense. Doch in den vergangenen Wochen wurden sie von einigen Verletzungen geplagt. Top-Receiver Mike Evans etwa plagt sich seit Woche 4 mit einer Knöchelverletzung herum, während Chris Godwin mit Oberschenkelproblemen bereits zwei Spiele verpasst hat.

Darüber hinaus verloren die Bucs Tight End O.J. Howard in Woche 4 mit einer Achillessehnenverletzung für den Rest der Saison.

Brady war also mehr und mehr auf eher unerfahrene Receiver angewiesen. Mit solchen hatte er bereits zu Patriots-Zeiten öfter so seine Probleme. Erschwerend kam hinzu, dass Deep Threat Scotty Miller mit Problemen an der Leiste und der Hüfte zu kämpfen hat, was auch seine Verfügbarkeit und Effektivität infrage stellt.

Eine mögliche Lösung für die Situation kristallisierte sich bereits in der Vorwoche gegen die Packers heraus, denn Tight End Rob Gronkowski wurde im Prinzip erstmals intensiv in die Offense eingebunden. War er zuvor hauptsächlich ein glorifizierter Blocker, durfte er dieses Mal auch im Passspiel in Erscheinung treten. Das Ergebnis: 5 Receptions (8 Targets) für 78 Yards und sein erster Touchdown seit 2018!

Doch mit der Verpflichtung von Brown eröffnet sich den Bucs für die zweite Saisonhälfte nun eine ganz neue Welt. Sie spielten ohnehin schon größtenteils (59 Prozent ihrer Offensiv-Snaps) in 11-Personnel, also mit drei Wide Receivern. Das dürfte nun auch so bleiben mit Gronkowski als Tight End und einem der zahlreichen Running Backs im Backfield. Doch mit Brown bekommen die Bucs nun einen zweiten Outside-Nummer-1-Typ, der gegenüber von Evans spielen kann.

Buccaneers: Brown bedeutet mehr Flexibilität im Receiving Corps

Das wiederum ermöglicht es Godwin, in seine Paraderolle als Slot-Receiver zu gehen. Genauso kann aber auch Godwin außen und Brown im Slot spielen. Brown ist das perfekte Paket für einen Receiver: Er ist schnell, kann alle Routes laufen und schafft konsequent Separation, was in der heutigen Zeit wahrlich nicht jeder von sich behaupten kann. Zudem fängt er auch die schwierigen Bälle in enger Coverage.

Was Brown aber noch viel attraktiver macht für die Bucs, ist, dass er ein bemerkenswert gutes Verständnis mit Brady auf dem Platz hat. Auch wenn die beiden nur ein Spiel zusammen absolvierten, war jener Auftritt gegen die Dolphins bemerkenswert: Er fing 4 Pässe (8 Targets) für 56 Yards und einen Touchdown. Mehr noch: Brown lief 14 Routes in dem Spiel und sah 8 Targets. In 2300 Fällen, in denen ein Wide Receiver mindestens 10 Routes in einem Spiel gelaufen ist seit 2019, wurde nur einer häufiger anvisiert als Brown in einem Spiel - Deebo Samuel bei den 49ers in Woche 2 2019.

Zudem legte Brown in seiner Karriere eine Konstanz an den Tag, die man so gerade in Tampa nicht kennt. Von 2013 bis 2018 legte er sechs 100-Catch-Saisons in Serie hin, was die längste derartige Strähne in der Geschichte der NFL ist. Für die Bucs gab es eine solche Saison nur einmal überhaupt.

Zudem hat Brady nun drei der acht Spieler als Anspielstationen, die seit 2014 - Mike Evans' Rookie-Saison - die meisten Touchdowns in der NFL gefangen haben. Brown (60), Evans (54) und Gronkowski (38). Evans belegt aktuell im Übrigen Rang 2 der NFL mit 6 Touchdown-Receptions.