NFL

NFL: Diese Storylines werden die Saison 2020 prägen

Wer wird den anderen mehr vermissen? Tom Brady oder Bill Belichick?
© imago images / Fred Kfoury III
Cookie-Einstellungen

NFL 2020: Wie präsentiert sich Kyler Murray in seiner zweiten Saison in Arizona?

Kyler Murrays Rookie-Saison gepaart mit Head Coach Kliff Kingsburys erster Saison in Arizona kann man durchaus als Erfolg bezeichnen, und das nicht nur, weil Murray direkt zum Offensive Rookie of the Year gewählt wurde.

Schon im Vorfeld der Saison 2019 wurde spekuliert, wie weit Kingsbury mit Murray seinen Air-Raid-Ansatz würde treiben können. Ziemlich weit im ersten Jahr, wie sich herausstellte: Die Cardinals setzten mit weitem Abstand am häufigsten von allen Teams auf 10-Personnel, also einen Running Back und vier Wide Receiver (31 Prozent ihrer offensiven Snaps).

Nun wäre es nicht abwegig, wenn sich die Nutzung dieses Packages noch erhöhen würde, denn durch den Trade für DeAndre Hopkins haben die Cardinals Murray nun einen echten Nummer-1-Receiver zur Seite gestellt, was dieser Offense einige Optionen mehr geben wird.

Sowohl Hopkins als auch Larry Fitzgerald können außen und im Slot spielen, was die Coverage gegen sie kompliziert gestaltet, weil nicht jeder klassische Top-Cornerback auch im Slot effektiv ist. Mit Christian Kirk und dem schnellen Andy Isabella kommen zwei weitere Receiver dazu, die ebenfalls äußerst effektiv im Slot sind. Will sagen: Alle vier sind mindestens mal in der Lage, nach dem Catch noch einigen Raumgewinn zu erzeugen, sodass das Laufspiel des Teams noch weiter zurückgeschraubt werden könnte.

Das wiederum dürfte beim Gegner dazu führen, eher leichtes Personal aufs Feld zu schicken, also eher wenige bis keine Linebacker, was den Weg für Murray frei macht, aus der Pocket auszubrechen und auch mal selbst zu laufen. Die Cardinals hatten bereits in der Vorsaison eines der besten Run Games der Liga.

Murray spielte eine starke erste Saison, doch in der kommenden Spielzeit könnte er nochmal einen gewaltigen Schritt nach vorne machen mit noch besseren Targets - zumal er Running Back Kenyon Drake nun schon von Anfang an haben wird - und einem Jahr mehr an Erfahrung in diesem System und der Liga.

"The Sky is the Limit" in der Wüste.

Kyler Murray könnte sich nach guter Rookie-Saison nochmal gewaltig steigern in der Offense der Cardinals.
© imago images / Kevin Abele
Kyler Murray könnte sich nach guter Rookie-Saison nochmal gewaltig steigern in der Offense der Cardinals.

NFL 2020: Wie präsentieren sich die Rookie-Quarterbacks?

Die Rookie-Quarterback-Klasse von 2020 könnte eine ganz besondere werden. Allerdings stellt sich die Frage, welcher der hochveranlagten Neulinge denn auch direkt das Feld sehen und einen größeren Einfluss haben wird.

Durch Corona und die ausgefallenen Mini-Camps über den Sommer gehen die Rookies mit gewaltigem Rückstand in die Saison, was sicherlich Auswirkungen auf deren Einsatzzeit in der kommenden Spielzeit haben wird.

Aktuell ist davon auszugehen, dass nur Heisman-Gewinner und First-Overall-Pick Joe Burrow als Starter seines Teams in die Saison gehen wird. Das ist einerseits seiner schon früh gezeigten Reife, aber anderseits sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Bengals voll auf ihre neue Nummer 9 setzen - eine wirkliche Alternative gibt es im Kader nicht, nachdem sich Cincinnati von Andy Dalton getrennt hat.

Anders sieht das aus für die anderen beiden Top-Ten-Picks im vergangenen Draft. Tua Tagovailoa etwa hat bislang im Training noch nicht vollends überzeugt und hat mit Ryan Fitzpatrick einen erfahrenen Mann vor sich, dessen Magie wohl noch für eine weitere Saison auf ordentlichem Niveau ausreichen könnte. Allerdings droht dieser eventuell doch noch kurzfristig auszufallen, da er gerade den plötzlichen Tod seiner Mutter verarbeiten muss.

Sollte er dem Team letztlich doch länger fallen, könnte auch Josh Rosen starten. Head Coach Brian Flores hat sich verständlicherweise noch nicht zu einem Plan B geäußert. Zumindest aber soll Tagovailoa nach seiner schweren, im College erlittenen Verletzung wieder bei 100 Prozent sein und stünde aus dieser Perspektive zur Verfügung.

NFL: Chargers setzen wohl auf Tyrod Taylor

Dann wäre da noch Justin Herbert bei den Los Angeles Chargers. Jener war ohnehin am weitesten von einem Starter-Job entfernt, das fehlende Offseason-Programm dürfte seinen Chancen auf frühe Einsätze wohl den Rest gegeben haben. Wie nicht zuletzt in der Serie "Hard Knocks" zu beobachten war, ist Herbert noch recht grün hinter den Ohren und könnte sich vom erfahrenen Platzhalter Tyrod Taylor noch einiges abschauen.

Ebenfalls in Runde 1 wurde Jordan Love von den Packers gezogen. Jener gilt aber ohnehin nur als Projekt und hat nur im äußersten Notfall eine reelle Chance auf Einsatzzeit hinter Aaron Rodgers.

Allerdings gehen wir hier vom Idealfall aus. Wer weiß, ob dieser 2020 eintritt. Schon deshalb lohnt es in jedem Fall, die Rookie-Quarterbacks im Auge zu behalten. Irgendetwas Unvorhergesehenes wird schon passieren.