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NFL: Training Camp Battles - die spannendsten Positionskämpfe der Liga

EQ St. Brown hat bei den Green Bay Packers die Chance auf eine größere Rolle im Passspiel.
© imago images / Rich Graessle
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Green Bay Packers: Wide Receiver hinter Davante Adams

Seit längerem schon ist bekannt, dass die Green Bay Packers gewisse Probleme auf Wide Receiver haben. Davante Adams ist die klare Nummer 1 und sicherlich einer der besten Receiver in der NFL. Daran besteht kein Zweifel. Doch dahinter ist die Depth Chart alles andere als klar.

Seit ein paar Jahren bereits versuchen die Packers hier günstige Lösungen zu finden mit späten Draftpicks, Undrafted Free Agents oder Verpflichtungen von Practice Squads der Konkurrenz. Bislang jedoch kristallisierte sich daraus keine klare Hierarchie heraus. Speziell die Positionen 2 und 3 der internen Rangfolge sind nicht klar definiert und damit auch in diesem Training Camp wieder vakant.

Basierend auf den Vorstellungen des Vorjahres zeigte Allen Lazard (118 DYAR, Platz 36 / 14,8 Prozent DVOA, Platz 18) noch die konstantesten Leistungen. Dahinter herrschte schon ein deutlicher Abstand zu Marquez Valdes-Scantling (-13 DYAR, Platz 71 / -15,5 Prozent DVOA, Platz 72). Dahinter rangierte dann Geronimo Allison, der mittlerweile in Detroit spielt.

Im Endeffekt war allerdings wohl ohnehin eher Running Back Aaron Jones die zweitbeste Anspielstation für Aaron Rodgers hinter Adams, was die allgemeine Thematik noch etwas verwässert haben dürfte.

Zu den Genannten gesellen sich im anstehenden Camp Jake Kumerow, Neuzugang Devin Funchess und der zuletzt verletzte Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown. Lazard und Valdes-Scantling mögen zwar als Favoriten in diesen Mehrkampf gehen, doch war im von Rodgers früher in der Offseason geäußerten Wunsch nach Verstärkungen im Receiving Corps abzulesen, wie wenig zufrieden der QB mit seinem Personal bislang war. Dass die Packers dies dann komplett ignorierten und keinen einzigen Receiver im Draft zogen, erscheint auch heute noch unbegreiflich.

Das Rennen wird somit weit offen sein und ohne Mini-Camps kann sich auch noch niemand einen Vorsprung erarbeitet haben. Somit bleibt die Depth Chart auf Receiver die größte Baustelle in Green Bay.

EQ St. Brown hat bei den Green Bay Packers die Chance auf eine größere Rolle im Passspiel.
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EQ St. Brown hat bei den Green Bay Packers die Chance auf eine größere Rolle im Passspiel.

Indianapolis Colts: Running Backs Jonathan Taylor vs. Marlon Mack

Die Colts verblüfften etwas mit ihrer Entscheidung, in der zweiten Draftrunde mit Jonathan Taylor einen Running Back zu ziehen.

Mack spielte eine solide dritte NFL-Saison und bestätigte seine Rolle als Finisher (17 Touchdowns in den vergangenen zwei Jahren). Zudem durchbrach er erstmals in seiner Karriere die 1000-Rushing-Yard-Marke. Im Passspiel dagegen ist er noch nie ein Faktor gewesen und das wird sich voraussichtlich auch nicht ändern.

Mit Taylor kommt nun ein Running Back, der seine Qualitäten ebenso vor allem als Runner hat. In drei Jahren für Wisconsin lief er für über 6000 Yards und erzielte 50 Touchdowns. Doch auch er war nie wirklich ein echter Faktor im Passspiel. Auf dem College sicherlich kein Problem, in der NFL jedoch sehr wohl.

Beide sind sich also recht ähnlich, was die generellen Qualitäten angeht, wenngleich Taylor als der fraglos talentiertere Runner daherkommt. Doch es gibt noch einen anderen, womöglich entscheidenden Unterschied zwischen beiden Spielern.

Während Taylor als Rookie nun vier Jahre günstig unter Vertrag steht, geht Mack schon in sein viertes und finales Vertragsjahr. Insofern scheint es nicht abwegig, dass die Colts letztlich wohl eher Taylor vorne sehen und ihm über die Saison hinweg mehr Touches ermöglichen werden als Mack, der Free Agent wird.

Für Mack spricht natürlich, dass er System und seine O-Line-Kollegen bereits seit geraumer Zeit kennt, doch letzten Endes werden die Colts auch sehen wollen, was sie in Taylor haben. Schließlich werden sie ihn im Camp erstmals überhaupt bei sich in Aktion sehen. Mack dagegen ist bekannt.

Hier sprechen wir also wohl nur kurzfristig über einen echten Positionskampf, mutmaßlich noch bis in die Regular Season hinein. Mittel- und langfristig jedoch dürfte Taylor die Nase vorn haben.