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NFL: Die größten Herausforderungen der Corona-Krise

Von Miller war bereits in der Offseason mit dem Coronavirus infiziert worden.
© imago images / Zach Bolinger
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NFL: Können Spieler und Coaches auf die Saison 2020 verzichten?

Wie bereits in NBA und MLB gesehen, gibt es zahlreiche Spieler, die sich schlicht nicht wohlfühlen mit dem Gedanken, während einer Pandemie Sport professionell auszuüben. Sei es, weil sie selbst einer Risikogruppe angehören oder mit Menschen zusammenleben, die einer solchen zuzurechnen sind. In beiden Ligen gibt es die Möglichkeit, in dem Fall auf die komplette Saison zu verzichten.

Die NFL hat sich zu dieser Saison noch nicht geäußert, Pro Football Talk allerdings berichtete, dass es zumindest mal innerhalb der Liga diese Überlegung gebe. Die Frage bleibt jedoch, wie sich dies aufs Gehalt des Spielers sowie auf seinen späteren Free-Agent-Status auswirken würde.

Generell jedoch sollte jeder selbst entscheiden, ob er sich dem erheblichen Gesundheitsrisiko, die das Coronavirus mit sich bringt, aussetzen will oder eben nicht. Aus welchen Gründen auch immer.

Abgesehen davon stellt sich die Frage, wie zahlreiche Head und Assistant Coaches in die Saison gehen werden. Nicht wenige haben schon ein Alter jenseits der 60 erreicht, sodass sie per se zur Risikogruppe zählen. Was tut man, ob eben jene bestmöglich zu schützen? Stellt man ihnen ebenfalls frei, das Jahr auszusetzen? Wird man verstärkt Coaches in Logen auf der Tribüne sehen?

NFL: Wie werden die Spieler auf dem Platz besser geschützt?

Noch steht nicht fest, welche On-Field-Maßnahmen die NFL ergreifen wird, um die Ansteckung mit dem Coronavirus während des Spiels oder des Trainings zu verhindern. Im Raum stehen allerdings modifizierte Gesichtsmasken für die Spieler. Wie diese aussehen, ist unklar.

Die auf Social-Media kursierenden Helme mit kompletter Ummantelung des Gesichts ähnlich eines Motorradhelmes, werden es aber wohl eher nicht sein. Denkbar ist jedoch ein transparenter Gesichtsschutz, der am Gitter des Helms angebracht wird.

NFL: Erhöhtes Verletzungsrisiko durch Corona

Football ist naturgemäß ein gefährlicher Sport. Bedenkt man nun, dass es in dieser Saison keine Mini-Camps gab und lediglich virtuell via Videokonferenz Kontakt zwischen Spielern und Trainern herrschte, droht nun ein gesteigertes Verletzungsrisiko.

Die Spieler werden relativ "kalt" ins Training Camp kommen, hatten sich doch zumindest mal seit Ende der Vorsaison kein organisiertes Teamtraining mehr. Hinzu kommt jetzt noch, dass gerade zu Beginn des Camps die neuen Richtlinien erstmal implementiert werden müssen und dann schrittweise an der Fitness gearbeitet werden muss.

Sollte dann auch noch die Preseason drastisch verkürzt und Teamtraining zudem aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden, droht Anfang der Saison nicht nur ein verringertes Spielniveau mangels Einspielmöglichkeiten. Spieler, die körperlich nicht bei 100 Prozent sind, laufen eher Gefahr, sich zu verletzten, als solche, die topfit sind.

NFL: Die Folgen einer Saison ohne Zuschauer

Nicht nur finanziell drohen massive Einschnitte durch den Wegfall von Zuschauern. Auch sportlich stellt sich die Frage, wie Spieler - das gilt für alle anderen Sportarten ebenso - auf die gänzlich veränderte Atmosphäre reagieren werden. Und: Werden Teams Publikumsgeräusche über die Soundanlage einspielen, um eine dem Normalfall entsprechende Geräuschkulisse zu erzeugen?

Abgesehen davon aber könnte ein weiterer Faktor für Unruhe in der Liga führen: Manche Bundesstaaten haben die Möglichkeit eingeräumt, auch während der Coronavirus-Pandemie Zuschauer ins Stadion zu lassen. So angenehm das wohl für alle Beteiligten wäre, stellt sich doch die Frage, ob dies fair wäre. Spieltagseinnahmen in Stadien werden nicht im Revenue-Sharing-Programm der NFL geteilt, sondern gehören den jeweiligen Teams. Somit könnten manche Teams einen finanziellen Vorteil erhalten.

Allerdings wurde dieses Szenario in den Raum gestellt, als die Lage in Bundesstaaten wie Texas oder Florida noch weit weniger dramatisch gestaltete als Anfang Juli. Am Ende läuft es dann wohl doch auf keine Zuschauer in allen Stadien hinaus.

NFL: Kann der Spielplan verkürzt oder der Super Bowl verschoben werden?

Grundsätzlich betont die NFL stets, dass man von einem geregelten Spielbetrieb ab September ausgehe. Doch sollte es doch zu einer Situation kommen, in der kein normaler Betrieb möglich ist, wäre eine Spielverschiebung zumindest mal nicht ausgeschlossen.

Vor Veröffentlichung des Spielplans wurde spekuliert, dass in den ersten paar Wochen der Saison keine Division-Duelle terminiert würden, um diese Wochen zur Not streichen zu können. Letztlich trat dies jedoch nicht ein. Eine klare Sollbruchstelle gibt es also nicht.

Mehreren Medienberichten zufolge wäre die NFL jedoch dazu bereit, die Playoffs und den Super Bowl gegebenenfalls nach hinten zu verschieben. Zur Not auch um mehrere Monate.

Sichergestellt ist damit wohl, dass es auch für die Saison einen Champion geben wird, wann dieser aber konkret gekrönt werden wird, hängt vor allem von Corona ab.

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