NFL

Team-Needs für Free Agency und Draft - Bears, Lions, Packers, Vikings: Die NFC North

Von Jan Dafeld
Mitchell Trubisky (r.) steht in Chicago zunehmend unter Druck.
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Minnesota Vikings (10-6)

Die wichtigsten Free Agents: FS Anthony Harris, CB Trae Waynes, CB Mackensie Alexander, S Andrew Sendejo, WR Laquon Treadwell, FB C.J. Ham (RFA)

Die größten Baustellen:

Secondary: Über Jahre zählte die Secondary mit Spielern wie Harrison Smith und Xavier Rhodes zu den großen Stärken der Vikings, die sich unter Mike Zimmer stets über ihre Defense definierten. Diese Zeit scheint (vorerst) vorbei. Bereits im Vorjahr agierte die Pass-Defense - auch aufgrund von Verletzungen - längst nicht mehr auf dem Niveau der Vorjahre, nun werden gleich mehrere Leistungsträger das Team verlassen.

Rhodes wird nach einem Horrorjahr vermutlich entlassen, Harris dürfte zu teuer für Minnesota werden und auch von Waynes und Alexander ist wohl maximal einer zu halten. Die Vikings haben kaum Cap Space zur Verfügung, das Starting-Cornerback-Duo könnte im nächsten Jahr Mike Hughes und Holton Hill heißen.

Pass-Rush: Eine Möglichkeit für die Vikings, um Cap Space zu schaffen, wäre Pass-Rusher Everson Griffen, der per Option aus seinem Vertrag ausstieg, ziehen zu lassen. Das allerdings würde die Defense einer ihrer Stärken, dem Edge Rush mit Griffen und insbesondere Danielle Hunter, berauben und gleichzeitig eine weitere Schwachstelle nur noch stärker entblößen: Den Interior Pass-Rush.

Das Duo aus Linval Joseph und Shamar Stephen zählt in der NFL zu den besseren gegen den Run, im Pass-Rush kam in der Vorsaison jedoch zu oft zu wenig von den beiden, hier könnte das Team einen echten Third-Down-Rusher gut vertragen. Geht Griffen, würde die Edge Position zudem ein echter Need des Teams werden.

Offensive Line: Probleme in der Offensive Line scheinen mittlerweile ein echter Bestandteil der Vikings zu sein, teilweise wird diese Baustelle allerdings auch überproportional dargestellt. Über weite Strecken präsentierte sich die Line 2019 bereits deutlich besser als im Vorjahr, zum absoluten Bodensatz der Liga gehörte Minnesota definitiv nicht mehr.

Das Team könnte ein Upgrade in diesem Bereich zwar gut vertragen, dies könnte jedoch ein Wunschtraum bleiben. Center Garrett Bradbury wird trotz sehr durchwachsener Rookie-Saison der Starter bleiben, eine bessere Option als Pat Elflein und Josh Kline ohne Cap Space zu finden, dürfte eine Herausforderung werden.

Wide Receiver: Mit Adam Thielen und Stefon Diggs verfügt das Team über eines der besten Receiver-Duos der NFL, mit Kyle Rudolph und Irv Smith Jr. stehen zudem zwei gute Tight Ends unter Vertrag. Was fehlt, ist allerdings ein verlässlicher Slot Receiver sowie mehr Tiefe hinter Thielen und Diggs.

Olabisi Johnson nahm in seiner Rookie-Saison schon eine überraschend große Rolle ein, doch ist er tatsächlich auch die langfristige Antwort? Über die Ressourcen, um in der Free Agency einen neuen Mann für den Slot zu verpflichten, verfügen die Vikings vermutlich ohnehin nicht, hier dürfte der Draft genutzt werden.

Mögliche Team-Fits:

Karl Joseph oder Damarious Randall könnten Harris als Safety neben Smith solide bis gut ersetzen und dürften dabei relativ günstig zu haben sein. Auf der Cornerback-Position würde ein Verbleib von Waynes oder Alexander darüber entscheiden, ob die Vikings eher Outside oder im Slot Hilfe benötigen. Schafft man es, Waynes zu halten, könnten Brian Poole oder Darqueze Dennard relativ preiswerte Slot-Optionen sein.

Lässt man Griffen ziehen, dürfte ein Veteran als Übergangslösung für eine Saison - womöglich in Verbindung mit einem Rookie - vermutlich das höchste der Gefühle sein. Vinny Curry wäre hier eine sehr gute Alternative, auch Michael Bennett oder Jason-Pierre Paul könnten Kandidaten sein.