NFL

Ranking: Brady, Clowney, Anderson - die 50 besten Free Agents auf dem Markt

SPOX-Redakteur Adrian Franke führt euch durch die 50 besten Free Agents auf dem Markt.
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39. Austin Hooper, Tight End, Falcons

Kommt aus einer statistisch sehr guten Saison, mit 75 Catches für 787 Yards und sechs Touchdowns in nur 13 Spielen, Hooper konnte auf einer guten Vorsaison aufbauen und sich noch steigern. Die große Herausforderung bei Hooper liegt darin, die richtige Rolle in einer Offense zu finden: Pro Football Focus führt 75 Prozent seiner Receiving-Production seit 2016 aus Situationen, wo er unterhalb der Coverage oder zwischen Zones arbeiten konnte, also keinen direkten Gegenspieler schlagen musste. Hatte er einen direkten Gegenspieler, hat er sich verhältnismäßig deutlich schwerer getan, was Fragen aufwirft, in wie weit der 25-Jährige eine echte Matchup-Waffe sein kann. Doch selbst mit dieser Frage im Hinterkopf ist Hooper eine spannende Option, solange er keine primäre Rolle in einer Offense einnehmen muss. Die Gefahr ist jedoch, dass er gemessen an dem, was er mitbringt, zu teuer bezahlt werden wird.

38. Randall Cobb, Slot Receiver, Cowboys

Cobb hat seinen Prove-It-Deal in Dallas exzellent genutzt: Verzeichnete 1,66 Yards pro gelaufener Slot-Route, ein Top-12-Wert (Minimum: 200 Snaps). Cobb fing drei Touchdowns im Slot und verzeichnete rein aus dem Slot heraus 716 Yards. Mit bald 30 Jahren ist er nicht mehr der jüngste Spieler, dennoch sollte Cobb auf einen Vertrag über etwa drei Jahre realistisch hoffen dürfen - und wäre auf einen Schlag für viele Offenses ein klares Upgrade als Nummer-2/3- beziehungsweise Slot-Receiver.

37. Eric Ebron, Tight End, Colts

Eric Ebrons Karriere-Stat-Splits sind noch immer eindrucksvoll: In vier Jahren bei den Lions fing er zusammengerechnet elf Touchdown-Pässe - zwei weniger als in seinem ersten Jahr in Indianapolis. Verletzungsbedingt war die 2019er Saison dann verkürzt, der 26-Jährige könnte seine Karriere aber mit dem ersten Jahr in Indy wiederbelebt haben. Ein ultra-athletischer Receiving-Tight-End, der im richtigen Scheme jede Menge Schaden anrichten kann. Allerdings ist Ebron als Blocker maximal Durchschnitt, sein neuer Coach muss also genau wissen, wie er Ebron einsetzt. Dann kann er auch ein konstantes Matchup-Problem für Defenses sein.

36. Graham Glasgow, Center/Guard, Lions

Seit Jahren ein verlässlicher Interior Lineman für Detroit, gut als Pass-Blocker und im Run-Blocking. Spielte für Detroit zunächst primär Guard, wechselte dann auf Center und wurde letztes Jahr wieder auf Guard geschoben, um Frank Ragnow auf der für ihn besser passenden Center-Position spielen zu lassen. Glasgow kann beides spielen und wäre für zahlreiche Interior Lines in der NFL ein deutliches Upgrade, sollten die Lions es nicht schaffen, den 27-Jährigen zu halten.

35. Jason Peters, Left Tackle, Eagles

Jon Gruden hat in der vergangenen Saison den Satz geprägt, dass "Elite Pass-Rusher schwer zu finden sind". Das trifft ebenfalls auf Elite-Pass-Blocker zu, und genau das war Peters über nahezu seine gesamte NFL-Karriere. Die geht jetzt fraglos dem Ende entgegen, und das Alter des 38-Jährigen ist auch das maßgebliche Argument dafür, dass Peters in der Liste nicht höher steht. Doch ein Team, das eine kurzfristige Lösung benötigt und jetzt angreifen will, könnte in Peters für ein Jahr ein massives Upgrade finden.

34. Bryan Bulaga, Right Tackle, Packers

Verletzungen waren bei Bulaga über die letzten Jahre immer wieder ein Thema, doch ansonsten ein guter Right Tackle - mindestens. Bulaga ist gerade 31 Jahre alt geworden und in Kombination mit den verletzungsbedingten Ausfällen wird er vermutlich etwas günstiger werden als ein Spieler seiner Qualität sonst als Free Agent sein würde. Sehr guter Pass-Blocker, ließ letztes Jahr bei 612 Pass-Blocking-Snaps nur 27 QB-Pressures zu.

33. Derrick Henry, Running Back, Titans

Ein fantastischer Contact-Runner, und es wird hochspannend sein zu sehen, welchen Wert die NFL dem gibt. Denn wahr ist auch: Etwas anderes sollte man von Henry nicht erwarten. Er hat nur einen minimalen Value im Passspiel, er kommt mit einer immensen Anzahl an Runs (601 über die letzten beiden Jahre, 1.524 seit 2013 inklusive College), und auch letztes Jahr war überdeutlich, wie er von den Umständen abhängig ist: Erst als Tannehill und das Passspiel Defenses aus der Box zogen, nahm auch Henry Fahrt auf - im übertragenen Sinne und im wahrsten Sinne des Wortes. Henry ist ein physischer Power-Runner und rein als Runner einer der Top-Spieler in der NFL. Welchen Wert hat das 2020 in der NFL?

32. James Bradberry, Cornerback, Panthers

Ein guter Zone-Corner, der am besten spielt, wenn er aus einer Cover-3 oder Cover-4 heraus Quarterbacks und die Routes lesen und antizipieren kann. Bradberry ist ein solider Corner, doch ist er eine Nummer 1? Stimmen die Gerüchte, könnte er sehr wohl als solcher auf dem Free-Agent-Markt bezahlt werden - obwohl seine vergangene Saison merklich schwächer war als 2018. Der 26-Jährige ist nicht der beste Run-Defender, alles in allem aber ein guter Spieler. Doch kann er mehr sein?

31. Matt Judon, Edge, Ravens

Ein Free Agent, der die Gemüter ein wenig spalten dürfte. Auf den ersten Blick hatte Judon letztes Jahr 9,5 Sacks, und das nicht zufällig - auch 63 Quarterback-Pressures sind ein sehr guter Wert, um genau zu sein: Nur 15 Edge-Rusher hatten letztes Jahr mehr QB-Pressures, alle 15 hatten mehr Pass-Rush-Snaps als Judon. Warum also nur Platz 35? Judon profitierte massiv vom Scheme in Baltimore. Der 27-Jährige hatte eine extrem hohe Quote an ungeblockten Pressures und "Clean-Up"-Pressures; also Plays, bei denen er durch das Play-Design, durch die sehr hohe Blitz-Quote der Ravens und dergleichen, Pressures und Sacks sammelte, ohne dass er einen Gegenspieler schlagen oder durch einen Move schnell zum Quarterback gelangen musste. Die Balance daraus zu finden ist die Aufgabe der Interessenten, und diese Situation macht Judon zum perfekten Kandidat für einen Franchise Tag oder einen Prove-It-Deal.

30. Leonard Williams, Defensive Line, Giants

Hatte nach seinem Wechsel zu den Giants im Laufe der vergangenen Saison einige gute Spiele, Williams' Kernproblem aber bleibt: Er ist ein sehr guter Run-Stopper - aber nur ein durchschnittlicher Pass-Rusher. Er ist als Pass-Rusher gut genug, dass er ein in der Summe guter 3-Down- und sehr guter Early-Down-Verteidiger sein kann; sein Value liegt allerdings nicht im Spiel gegen den Pass. Das wiederum drückt seinen Value insgesamt.