NFL

Team-Needs für Free Agency und Draft - Ravens, Bengals, Browns und Steelers: Die AFC North

Von Jan Dafeld
Die Baltimore Ravens und die Cincinnati Bengals wollen sich verstärken.
© getty

Die Free Agency rückt immer näher, in wenigen Wochen können sich Teams mit vertragslosen Spielern verstärken, ehe anschließend der Draft ansteht. Die Problemzonen und Nöte der Teams fallen dabei äußerst unterschiedlich aus. SPOX blickt im Detail auf alle Divisions. Nach der AFC South folgt nun die AFC North.
 
 
 

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Offseason Needs: Free Agency und Draft - die AFC North

Baltimore Ravens (Vorjahresbilanz 14-2)

Die wichtigsten eigenen Free Agents: Edge Matthew Judon, DT Michael Pierce, CB Jimmy Smith, LB Josh Bynes, C Matt Skura (RFA).

Die größten Baustellen:

Pass-Rush: Druck auf den gegnerischen Quarterback kreierten die Ravens in der Vorsaison vor allem durch ihr kreatives und aggressives Blitzing, Eins-gegen-eins-Duelle gewann die Front Four 2019 zu selten. Mit Judon wird der einzige individuell überdurchschnittliche Pass-Rusher nun auch noch Free Agent, und selbst der dürfte auf dem Markt deutlich überbezahlt werden.

Der Vertrag von Pernell McPhee läuft ebenfalls aus, Tyus Bowser und Jaylon Ferguson empfiehlen sich bislang nicht für größere Aufgaben. Selbst wenn Baltimore Judon hält - der Franchise Tag wäre eine Option -, müsste daher wohl noch ein weiterer Edge-Rusher her.

Und: Auch Inside mangelt es in der Defensive Line an Qualität. Auch hier konnten die Ravens im vergangenen Jahr zu selten Druck ausüben, mit Pierce und Jihad Ward haben zwei der Rotationsspieler zudem auslaufende Verträge.

Wide Receiver: Marquise Brown deutete sein Potenzial als Speedster in seinem Rookie-Jahr an, und das obwohl er die Saison angeschlagen absolvierte. Willie Snead ist eine solide Waffe im Slot, ein zusätzlicher guter und verlässlicher Receiver würde den Ravens jedoch gut zu Gesicht stehen.

Ja, das Run Game ist die Basis dieser Offense und im Passing Game nehmen die Tight Ends eine sehr große Rolle ein, eine weitere Receiver-Waffe würde die Optionen des Teams aber zusätzlich erhöhen - insbesondere bei Rückständen und klaren Passing Downs.

Guard: Die Offensive Line zählte im Vorjahr zu den großen Stärken des Teams und dank des starken Tackle-Duos Ronnie Stanley und Orlando Brown Jr. sollte dieser Status vorerst auch bestehen bleiben. Doch: Marshal Yanda denkt nach wie vor über einen Rücktritt nach, dieser würde eine große Lücke im Team hinterlassen. Baltimore wird wohl kaum eine Interior Line aus Bradley Bozeman, Matt Skura und Ben Powers aufs Feld schicken wollen.

Selbst wenn Yanda für eine weitere Saison zurückkehren sollte, werden die Ravens im nächsten Jahr vor dem gleichen Problem stehen. Baltimore sollte dieses daher vorzeitig angehen, womöglich ist der Draft dafür jedoch der bessere Weg als die Free Agency.

Linebacker: Nach dem Abgang von C.J. Mosley entwickelte sich die Linebacker-Position zu Beginn der vergangenen Saison zu einer echten Problemzone in Baltimore. Patrick Onwuasor funktionierte nicht in der Mike-Rolle, andere Kandidaten fielen komplett aus der Rotation.

Mit Bynes und L.J. Fort fand man zwar im Laufe der Saison gute Alternativen, langfristig dürften diese jedoch auch nicht die Lösung sein. Bynes, der Free Agent ist, könnte zum Team zurückkehren, die Ravens werden aber sicher bei einigen anderen Optionen anklopfen.

Mögliche Team-Fits: Die Ravens zeigten sich in den Vorjahren in der Free Agency durchaus bereit, defensiv zu investieren. Sollte Judon nicht gehalten werden, könnte man es daher tatsächlich bei einem großen Namen wie Yannick Ngakoue, Dante Fowler oder Shaq Barrett - wenn sie denn auf dem Markt kommen - versuchen, Shaq Lawson könnte eine zusätzliche Option sein.

Hält Baltimore bei den Edge-Rushern die Füße still, könnte das Team in der Interior Defensive Line zuschlagen. Javon Hagrave vom Erzrivalen aus Pittsburgh könnte gut ins Beuteschema des Division-Champs passen.

Angesichts der tiefen Receiver-Klasse im Draft erscheint es wahrscheinlicher, dass Baltimore diese Baustelle eher dort angeht und daher die Finger von teuren Kandidaten wie A.J. Green oder Robby Anderson lässt. Das würde die Tür für eine mögliche Linebacker-Verpflichtung öffnen: Cory Littleton oder Joe Schobert würden den Ravens eine Cover-Option auf diesem Level der Defense geben, die dem Team zuletzt lange gefehlt hat.