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Super Bowl Head to Head: San Francisco 49ers vs. Kansas City Chiefs

Die San Francisco 49ers treffen in Super Bowl LIV auf die Kansas City Chiefs.
© getty
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Receiver/Tight Ends 49ers vs. Secondary Chiefs

  • George Kittle, Deebo Samuel, Emmanuel Sanders, Kendrick Bourne vs. Bashaud Breeland, Charvarius Ward, Kendall Fuller, Tyrann Mathieu, Daniel Sorensen

Grundsätzlich zeichnet sich das Receiving Corps der 49ers durch seine körperliche Robustheit aus. Besonders Tight End George Kittle verkörpert das komplette Paket: Er ist ein starker Blocker und als Receiver kaum zu halten. Rookie Deebo Samuel wiederum sorgte auch schon für den einen oder anderen stabilen Block, der dann einem Teamkollegen (im Run Game) zugutekam.

Emmanuel Sanders wiederum war via Trade unter der Saison eine nahezu perfekte Ergänzung zum Offensivspiel der 49ers. Insgesamt sind sie alle nur schwer einzeln zu verteidigen, wobei in der Regel Kittle die Top-Option darstellt, während die Receiver durchaus in der Lage sind, nach dem Catch noch einiges an Boden gut zu machen. Zudem sind gerade Samuel und Sanders auch immer eine Gefahr für einen Jet-Sweep.

Die Chiefs stellen hier in erster Linie Bashaud Breeland als Corner dagegen. Weitaus gefährlicher wird jedoch Safety Tyrann Mathieu daherkommen, der sich nahezu überall auf dem Feld aufhalten kann, um ein wichtiges Play zu machen. Sowohl in der Passverteidigung als auch gegen den Lauf zeigt er stets sehr viel Präsenz. Und für eine Interception ist er eigentlich immer zu haben.

Spannend wird generell, wie die Chiefs Kittle in den Griff kriegen wollen. Wird er gedoppelt? Spielen Sorenson oder Mathieu direkt gegen ihn? Es ist das Schlüssel-Matchup für die 49ers.

Vorteil: 49ers.

Receiver/Tight Ends Chiefs vs. Secondary 49ers

  • Travis Kelce, Tyreek Hill, Sammy Watkins, Mecole Hardman vs. Richard Sherman, Ahkello Witherspoon, K'Waun Williams, Jimmie Ward, Jaquisky Tartt

Was für die 49ers Kittle ist, ist für die Chiefs Travis Kelce. Auch der Chiefs-Tight-End ist kaum zu stoppen und in der Regel immer offen. Wenn alle Stricke reißen, sucht Mahomes in erster Linie ihn. Dabei schaffen es die Chiefs auch immer wieder, Kelce in Eins-gegen-Eins-Duelle mit einem meist überforderten Verteidiger zu verwickeln - Stichwort: Y-Iso! Anders formuliert: Der Tight End stellt sich alleine auf eine Seite der Line, die in der Regel drei anderen Receiver der Chiefs wiederum postieren sich in einer Bunch-Formation auf der anderen Seite. So hat die Defense zumeist nur einen direkten Gegenspieler für Kelce übrig, was selten gut geht.

Hill, Hardman und Watson stehen derweil für puren Speed, wobei gerade Hill auch ein großartiger Route Runner ist, der seine Gegenspieler gerne mit geschickten Körpertäuschungen alt aussehen lässt. Sobald er Fahrt aufnimmt, kommt kaum noch jemand hinterher. Spannend wird daher sein, wie die 49ers speziell in diesem Spiel verteidigen werden. Spielen sie wie eigentlich immer Zone? Oder wechseln sie auf Man-to-Man Coverage, um etwa Kelce oder Hill zu doppeln?

Der beste Spieler in der Niners-Secondary ist zweifelsohne Cornerback Richard Sherman, doch der wäre in Zone womöglich kaum ein Faktor, da er meist auf seiner Seite bleibt und gegen den Receiver spielt, der sich eben dort aufstellt. Mahomes könnte seine Seite so komplett meiden und gar kein Risiko einzugehen. Witherspoon und Williams im Slot haben ebenfalls ihre Qualität, aber die Chiefs wären mit ihren schnellen Leuten wohl im Vorteil - ebenso bei einem Duell Sherman gegen Hill, denn dafür ist der Veteran nicht mehr schnell genug.

Vorteil: Chiefs.

Offensive Line 49ers vs. Defensive Line Chiefs

  • Joe Staley, Laken Tomlinson, Ben Garland, Mike Person, Mike McGlinchey vs. Frank Clark, Chris Jones, Derrick Nnadi, Terrell Suggs

Die 49ers sind eine relativ homogene Truppe in der Offense. Wenn sie aber eine Schwäche aufweisen, dann sicherlich in der Offensive Line. Sicher auch verletzungsbedingt ließen sie über die gesamte Saison hinweg eine Adjusted Sack Rate von 6,9 Prozent zu, was gerade mal Rang 15 in der NFL bedeutete. In den Playoffs dann kassierte Garoppolo trotz einer überschaubaren Anzahl an Dropbacks insgesamt 3 Sacks.

Die Qualitäten der O-Line liegen eher im Run Blocking, was zugegeben ihr Kernkonzept ist. Mit 4,53 Adjusted Line Yards belegen sie Rang 8 der NFL und leben natürlich auch von ihrem Outside Zone Scheme, dass die Familie Shanahan im Laufe der Jahre perfektioniert hat. Diese Line war dann auch der Grund dafür, dass die Vikings und Packers phasenweise überhaupt keinen Zugriff auf den Ballträger bekamen.

Die Chiefs stellen eine Defensive Line dagegen, die sich in der Regular Season durchaus fähig präsentierte und gerade im Pass Rush Potenzial zeigte. Besonders Defensive Tackle Chris Jones stellte viele Interior Lines vor Probleme und könnte auch gegen die Niners für große Gefahr sorgen, auch gegen den Lauf. In Sachen Pass Rush störten diese Gruppe vor allem Verletzungen. Doch Frank Clark und Terrell Suggs sind fit und sollten ihre Chancen auch am Sonntag bekommen.

Allerdings erwies sich die Front der Chiefs auch immer wieder als löchrig gegen den Lauf: Sie belegten Platz 28 mit 4,82 Adjusted Line Yards, was den Niners in die Karten spielen könnte.

Vorteil: 49ers.

Offensive Line Chiefs vs. Defensive Line 49ers

  • Eric Fisher, Andrew Wylie, Austin Reiter, Laurent Duvernay-Tardif, Mitchell Schwartz vs. Nick Bosa, DeForest Buckner, Sheldon Day, Arik Armstead

Wird hier der Super Bowl entschieden? Es spricht einiges dafür, denn das vermeintliche Prunkstück der Niners ist deren defensive Front, während die O-Line der Chiefs bislang starke Form zeigte und selbst kaum Schwächen offenbarte. Sicherlich hilft Mahomes mit, wenn es darum geht, Sacks zu verhindern, aber die Line gibt ihm per se schon ordentlich Zeit, um den offenen Receiver zu finden.

Die D-Line der 49ers war die zweiteffektivste im Pass Rush in dieser Saison. Mit einer Adjusted Sack Rate von 9,1 Prozent dürfte sie gegen jeden Gegner eine Herausforderung sein. Doch die Chiefs-O-Line muss sich hier keineswegs verstecken. Sie ließ lediglich eine Adjusted Sack Rate von 4,9 Prozent zu. Beide Lines gehören also zum Besten, was die Liga zu bieten hat.

Wie bereits angesprochen wird auf die Niners-D-Line die besondere Herausforderung zukommen, dass Mahomes auch zu Fuß Gefahr ausstrahlt und die Edge-Verteidiger somit nicht hemmungslos auf QB-Jagd gehen sollten. Doch insgesamt begegnen sich diese Units auf Augenhöhe, weshalb wohl die Tagesform den Ausschlag gibt.

Ausgeglichen.

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