NFL

Week 17: Dolphins schocken Pats, Zittersieg für Packers - Winston schreibt Geschichte

Von SPOX
Ryan Fitzpatrick gelang mit den Dolphins die Überraschung der finalen Woche der NFL-Saison 2019.
© getty
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Tampa Bay Buccaneers (7-9) - Atlanta Falcons (7-9)

Ergebnis: 22:28 OT (0:10, 22:6, 0:0, 0:6, 0:6) BOXSCORE

  • In einem ansonsten sportlich bedeutungslosen Spiel schrieb einer Geschichte: Jameis Winston ist der erste Quarterback aller Zeiten, der in einer Saison mindestens 30 Touchdown-Pässe sowie mindestens 30 Interceptions aufgelegt hat - und ganz nebenbei knackte er im letzten Saisonspiel auch die Schallmauer von 5.000 Passing Yards. Die historische 30/30-Marke fiel dabei auf die denkwürdigste Art und Weise: Das erste Play in der Overtime war ein Pick Six von Winston (13/24, 201 YDS, 2 TD, 2 INT) zu Linebacker Deion Jones, der das Spiel und die Saison für beide Teams beendete.
  • Für Tampa geht es jetzt darum, zu evaluieren, ob man mit Winston, dessen Vertrag ausläuft, weitermachen will - oder ob man einen Neustart versucht. Auch in diesem Spiel konnte er, selbst ohne die verletzten Mike Evans und Chris Godwin, neben den Turnovern auch einige Big Plays insbesondere auf Perriman (5 REC, 134 YDS, TD) anbringen. Zusätzlich dazu lief Tampa den Ball gut, Ronald Jones hatte sein erstes 100-Rushing-Yard-Spiel.
  • Insgesamt war es ein typisches Week-17-Spiel, in dem es für beide Teams um nichts mehr ging; selbst die Falcons-Coach-Storyline war bereits abgehakt, seitdem klar ist, dass Dan Quinn und auch GM Thomas Dimitroff weitermachen dürfen. Die Falcons eröffneten die Partie mit einem 35-Yard-Touchdown-Pass zu Ty Sambrailo, seines Zeichens hauptberuflich Offensive Lineman; es ist der längste Touchdown in der NFL-Geschichte für einen Spieler, der mit mindestens 300 Pfund gelistet ist.
  • Die Bucs-Offense dominierten das zweite Viertel, in einer von Fehlern geprägten zweiten Hälfte konnte Atlanta schließlich mit zwei späten Field Goals ausgleichen - ehe Winston in der Overtime Geschichte schrieb.

Minnesota Vikings (10-6) - Chicago Bears (8-8)

Ergebnis: 19:21 (0:6, 6:5, 0:7, 13:3) BOXSCORE

  • Lange hatte sich Vikings-Coach Mike Zimmer bedeckt dahingehend gehalten, wie er das Spiel mit Blick auf seine Stars angehen will. Nach der Niederlage gegen Green Bay war klar, dass die Vikings sicher als Nummer-6-Seed in die Playoffs einziehen; kurz vor Spielbeginn gab es erst Klarheit: Die Vikings hatten neben ihren beiden Running Backs Dalvin Cook und Alexander Mattison auch die Starting-Linebacker Eric Kendricks und Anthony Barr sowie beide Starting-Tackles Brian O'Neill und Riley Reiff nicht active.
  • Kirk Cousins stand zwar im Kader, verbrachte den Nachmittag aber an der Seitenlinie - und zunächst schien es das unter diesen Voraussetzungen auch zu erwartende eindeutige Spiel zu werden: Die ersten beiden sowie drei der ersten vier Vikings-Drives endeten in Turnovern (Fumble, Pick, Safety) - Chicago antwortete zwar mit längeren Drives, die jeweils aber nur mit Field Goals endeten.
  • Und so blieb Minnesota trotz eines üblen Auftritts von Sean Mannion (12/21, 126 YDS, 2 INT) im Spiel: Einerseits konnten Trubisky (26/37, 207 YDS) und die Bears-Offense nicht davonziehen, andererseits hatte Backup-Running-Back Mike Boone (17 ATT, 148 YDS, TD) für die Vikes mehrere Big Plays und machte die Offense auf diese Art gefährlich.
  • Minnesota kam so in der zweiten Hälfte zurück, nachdem die Bears ihren besten Drive des Spiels gleich zu Beginn des dritten Viertels hingelegt hatten. Minnesota ging fünf Minuten vor dem Ende gar per Field Goal in Führung - Chicago aber antwortete mit einem 15-Play-Drive, der die Uhr fast komplett runter laufen ließ und schließlich das Game-Winning-Field-Goal für die Bears brachte. Chicago geht mit 8-8 aus der Saison - und die Frage lautet jetzt: Welche Schlüsse ziehen die Bears aus dieser enttäuschenden Saison?

Buffalo Bills (10-6) - New York Jets (7-9)

Ergebnis: 6:13 (0:0, 0:3, 3:0, 3:10) BOXSCORE

  • Bei Buffalo war schon vor Kickoff klar: Die Bills gehen, egal was in Woche 17 passieren würde, als Nummer-5-Seed in die AFC-Playoffs. Und so gab Coach Sean McDermott dann auch mehreren Startern eine Pause: Unter anderem Cole Beasley, John Brown, Devin Singletary, Tre'Davious White und Dawson Knox hatten frei. Josh Allen und die Starting-O-Line dagegen standen zu Spielbeginn auf dem Feld.
  • Nach zwei Drives - zwei Three-and-Outs - war dann auch für Allen (3/5, 5 YDS) Feierabend; ein etwas merkwürdiges Experiment ohne die Starting-Receiver, doch offensichtlich hatte McDermott genug gesehen. Matt Barkley (18/35, 232 YDS, 2 INT) fiel dann primär durch Turnover auf; einige Big Plays auf Duke Williams stachen am ehesten positiv heraus.
  • Die Aussage bezüglich "genug gesehen" ließ sich schnell auch auf das gesamte Spiel übertragen. Abgesehen von einzelnen Lichtblicken sah die Jets-Offense weitestgehend ebenfalls ernüchternd aus, trotz der Personalentscheidungen beim Gegner. Darnold (23/36, 199 YDS, TD, INT) dirigierte zwei gute Scoring-Drives, ansonsten fand auch die Jets-Offense in einem in jeder Hinsicht von Fehlern und vom starken Regen geprägten Spiel nie einen Rhythmus.

Los Angeles Rams (8-7) - Arizona Cardinals (5-9-1)

Ergebnis: 31:24 (3:7, 14:3, 0:7, 14:7) BOXSCORE

  • Im wohl letzten NFL-Spiel überhaupt im altehrwürdigen Los Angeles Memorial Coliseum ging es für beide Teams um nichts mehr, entsprechend befreit spielten sie auf.
  • Jared Goff spielte nochmal eine gute Partie und warf für 3 Touchdowns, während er sich auf seine besten Waffen - Cooper Kupp (7 REC, 99 YDS, TD) und Robert Woods (7 REC, 67 YDS, TD) verlassen konnte.
  • Bei den Gästen wiederum schrieb QB Kyler Murray Geschichte und wurde zum erst zweiten Rookie in der Geschichte der NFL, der es auf mindestens 3500 Passing und 500 Rushing Yards gebracht hat. Der andere war Cam Newton.

Jacksonville Jaguars (5-10) - Indianapolis Colts (7-8)

Ergebnis: 38:20 (3:10, 13:10, 8:0, 14:0) BOXSCORE

  • Die Jaguars fackelten ganz zum Schluss nochmal ein kleines Feuerwerk ab und erzielten nach der Pause 22 Punkte in Serie. Grund dafür waren auch zwei verlorene Fumbles der Colts in Serie: Erst verlor Quarterback Jacoby Brissett einen Fumble, den Calais Campbell zum Touchdown in die Endzone trug. Im folgenden Drive verlor Brissett dann einen weiteren Fumble, was die Vorlage lieferte für einen Touchdown-Pass von Gardner Minshew auf Dede Westbrook.

  • In der ersten Hälfte gelangen Running Back Marlon Mack für die Gäste zwei Touchdowns und hielt sie damit im Rennen, nachdem Keelan Cole Jacksonville durch einen 14-Yard-Touchdown-Catch auf Kurs gebracht hatte. Insgesamt erzielten beide Teams insgesamt fünf Field Goals vor der Pause, keines nach dem Break. Bemerkenswert: Für die Colts musste Chase McLaughlin für den verletzten Adam Vinatieri ran.

  • Colts-Linebacker Darius Leonard ist nun erst der neunte Spieler seit mindestens 1982, der es in einer Saison auf mindestens fünf Sacks und fünf Interceptions brachte.

Seattle Seahawks (11-4) - San Francisco 49ers (12-3)

Ergebnis: 21:26 (0:10, 0:3, 7:6, 14:7) BOXSCORE