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NFL Week 15 Recap: Packers, Seahawks und Patriots wackeln - Last-Minute-Schock für 49ers

Von SPOX
Dak Prescott und die Dallas Cowboys sind nach einem Kantersieg über die Rams wieder auf Playoff-Kurs.
© getty
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Carolina Panthers (5-9) - Seattle Seahawks (11-3)

Ergebnis: 24:30 (0:13, 7:7, 3:3, 14:7) BOXSCORE

  • Zunächst entwickelte sich diese Partie exakt so, wie man es erwartet hatte: Die Panthers konnten das Run Game der Seahawks nicht stoppen, Russell Wilson (20/26, 286 YDS, 2 TD) hatte zudem einige Big Plays durch die Luft - darunter ein 44-Yard-Pass zu Lockett sowie ein 58-Yard-Pass zu Gordon - und so legte Seattle mit den ersten drei Drives drei Touchdowns und war scheinbar auf dem Weg zu einem ungewöhnlich ungefährdeten Auswärtssieg.
  • Allein - das würde nicht zum Seahawks-Stil passen. Obwohl Kyle Allen (25/41, 277 YDS, TD, 3 INT) teilweise riesige Probleme hatte und die Panthers-Offense abgesehen von einem einzigen Touchdown-Drive in der ersten Hälfte überhaupt keinen Rhythmus fand, erlaubten es die Seahawks - bei denen Jadeveon Clowney fehlte - Carolina, im Spiel zu bleiben.
  • Seattle selbst wurde teilweise in den falschen Momenten konservativ, etwa mit einem Field Goal bei 4th&1 in der Red Zone, teilweise aber auch zu trickreich: Ein Trick Play mit einem Pass von Josh Gordon auf D.K. Metcalf endete in einer Interception. Mit zwei späten Touchdown-Drives kamen die Panthers so zurück in die Partie und hätten mit einem erfolgreichen Onside Kick auf den späten Sieg gehen können - der Kick aber landete bei den Seahawks.
  • Zwei Punkte bleiben aus Panthers-Sicht. Einmal steht die Frage im Raum, warum Rookie Will Grier weiterhin keine Chance bekommt. Was Kyle Allen an diesem Punkt ist, scheint relativ klar zu sein, und auch in diesem Spiel waren es vor allem Checkdowns und einige schwere Fehler, die hängen bleiben. Der andere Punkt: Christian McCaffrey knackte gegen die Seahawks die Marke von 2.000 Scrimmage-Yards innerhalb einer Saison; das war zuvor keinem Panthers-Spieler jemals gelungen.

 

Washington Redskins (3-11) - Philadelphia Eagles (7-7)

Ergebnis: 37:27 (7:3, 7:7, 0:7, 13:20) BOXSCORE

  • Kein Lane Johnson, kein Alshon Jeffery, kein Nelson Agholor und ohnehin schon lange kein DeSean Jackson - die Eagles-Offense geht am Stock, und das merkte man ohne jede Frage auch in dieser Partie: Nachdem die Eagles bereits am Montagabend gegen die Giants ein enormes Comeback hatten hinlegen müssen, blieb ihnen auch gegen Washington ein offensiver Kraftakt nicht erspart.
  • Mit 27:24 führte Washington, als Philadelphia mit etwas unter fünf Minuten den Ball zurückerhielt. Wentz (30/43, 266 YDS, 3 TD), der einige fantastische Pässe in diesem Spiel hatte, mehrfach aber auch mit schlechtem Pocket-Verhalten und in der Folge Fumbles aufgefallen war, trug die Offense wie bereits in der Vorwoche in der kritischen Phase. Big Plays zu verschiedenen Targets, am Ende stand der 4-Yard-Pass auf Greg Ward, ein super Pass und ein spektakulärer Catch.
  • Es war der Game-Winner, der vermeintlich deutliche Sieg kam nur durch ein kurioses letztes Play zustande: Als Washington noch einen Hail Mary versuchen wollte, kam der Pass-Rush zu Haskins durch - doch statt den Sack zu nehmen, pitchte der den Ball noch nach hinten, Philadelphias Defense schlug zu und trug den Ball in die Endzone.
  • Davor aber hatte sich Haskins (19/28, 261 YDS, 2 TD) sehr ordentlich verkauft. Auch Washingtons nicht gerade gefürchtete Offense bereitete der Eagles-Defense gewaltige Probleme; am deutlichsten wurde das beim 75-Yard-Catch-and-Run von Terry McLaurin (5 REC, 130 YDS, TD). Doch auch Adrian Peterson (16 ATT, 66 YDS, TD) fand mehrfach Lücken, in der All-Time-Rushing-TD-Liste schloss er mit Nummer 110 zu Walter Payton auf. So entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit Fehlern auf beiden Seiten, der in beide Richtungen hätte ausgehen können. Die Eagles bleiben im Division-Rennen.

New York Giants (3-11) - Miami Dolphins (3-11)

Ergebnis: 36:20 (0:0, 7:10, 16:3, 13:7) BOXSCORE

  • Für Daniel Jones könnte die Rookie-Saison verletzungsbedingt vorzeitig enden, zumindest verpasste er gegen Miami sein zweites Spiel in Folge - Eli Manning durfte somit abermals ran. Sollte es Mannings letztes Heimspiel vor den Giants-Fans gewesen sein, dann war es unter dem Strich ein schöner Abschied: Manning (20/28, 283 YDS, 2 TD, 3 INT) hatte zwar fraglos auch einige Fehler, doch mit fortlaufender Spieldauer bekam er zunehmend mehr Zeit in der Pocket und fand dann auch seine Receiver.
  • Beim Touchdown-Pass zu Tate war einiges an Glück dabei, später fand er Darius Slayton, ebenfalls mit jeder Menge Zeit in der Pocket. Vor allem aber war die Unterstützung von den Rängen konstant zu hören. Zum Start des Spiels und dann vor allem auch beim letzten Giants-Drive: Es wäre ein schönerer Abschied, als man ihn sich für Manning vor einigen Wochen noch vorgestellt hatte.
  • Und einer der neueren Giants-Star hatte ebenfalls nach langer Zeit mal wieder eine Feel-Good-Partie: Saquon Barkley (24 ATT, 112 YDS, 2 TD; 4 REC, 31 YDS) hatte sein erstes 100-Rushing-Yard-Spiel seit Week 2 und war endlich einmal wieder ein maßgeblicher Faktor in der Giants-Offense - wenngleich es gegen eine überforderte Dolphins-Defense ging.
  • Und auf der anderen Seite? Fitzpatrick (23/41, 279 YDS, 2 TD; 4 ATT, 33 YDS) tat einmal mehr alles, um den Dolphins eine Chance zu geben - inklusive sich mit 33 weiteren Rushing-Yards zum Leading-Rusher der laufenden Dolphins-Saison aufzuschwingen. Zur Halbzeitpause hatte Fitzpatrick, der zwei Mal DeVante Parker zum Touchdown fand, selbst 225 Total Yards aufgelegt - die Giants als Team standen bei 152. Doch Miamis Defense war trotz der eigenen Turnover schlicht zu löchrig.

Detroit Lions (3-10-1) - Tampa Bay Buccaneers (7-7)

Ergebnis: 17:38 (0:14, 3:7, 7:3, 7:14) BOXSCORE

  • Manchmal sind NFL-Spiele eben doch vorhersehbar - diese Partie fiel in das Muster. Winston (28/42, 458 YDS, 4 TD, INT) warf eine weitere Interception bei einem Opening Drive; in dieser Kategorie war es bereits Nummer 5 für Winston in der laufenden Saison, ein neuer NFL-Rekord für Picks beim Opening Drive. Er stellte allerdings auch seine eigene TD-Bestmarke innerhalb einer Saison (28) ein und legte den längsten TD-Drive in der Geschichte der Bucs hin, als die Offense 99 Yards das Feld runter marschierte.
  • All die hier aufgezählten Dinge passierten im ersten Viertel, genau wie Winstons 221 Passing-Yards - der dritthöchste Wert für einen Quarterback im ersten Viertel in den letzten 40 Jahren! Winston hatte also einmal mehr ein Spiel einem Turnover zum Kopfschütteln - der Pick war wieder einmal in die Underneath-Coverage -, legte aber auch einmal mehr die Big Plays auf, die im Gesamtpaket Jameis Winston so konstant vorhanden sind wie die Turnover. Diese Big Plays gelangen auch ohne Mike Evans, der verletzt fehlte. Winston hatte 196 Yards und zwei Touchdowns bereits zum Ende des ersten Viertels.
  • Die Bucs-Offense machte nach der frühen Interception, was sie wollte - und Detroits Offense konnte nicht ansatzweise schritthalten. Als Winston Perriman zum zweiten Touchdown bediente, hatten die Bucs 314 Offense-Yards - Detroit hatte 2. Zur Halbzeitpause stand Winston bei 308 und Blough (24/43, 260 YDS, 2 INT) bei 45 Passing-Yards, während Detroit als Team gleichzeitig auf gerade einmal 18 Rushing-Yards kam. Es war eine komplett einseitige Angelegenheit.
  • Und dennoch war die Partie noch nicht entschieden, denn in der zweiten Hälfte entglitt das Spiel den Bucs mehr und mehr. Tampa verlor auch noch Chris Godwin aufgrund einer Oberschenkelverletzung, und Detroits Offense fand jetzt insbesondere durch die Luft etwas mehr ins Spiel; Amendola verzeichnete einige Big Plays. So stand es plötzlich nur noch 24:17 für Tampa und Detroit hatte die Chance auf den Ausgleich - die war allerdings auf einen Schlag weg, als Bloughs Pass von Sean Murphy-Bunting abgefangen und zum Pick Six zurückgetragen wurde. Game Over.
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