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NFL Power Ranking zum Start der Playoffs: Schmilzt der Vorsprung der Ravens?

SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert zum Start der Playoffs alle zwölf Postseason-Teams.
© getty
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8. Tennessee Titans (9-7)

Platzierung nach Woche 13: 11.

Die Titans sind ohne Frage ein faszinierendes Team und das hängt maßgeblich an Ryan Tannehill. Der hat - in kleiner Sample Size, das sei immer erwähnt - eine in Phasen spektakuläre Saison gespielt. Insbesondere in der Kombination aus vertikalem Passspiel und daraus resultierenden Big Plays auf der einen sowie dennoch hoher Accuracy und wenigen gravierenden Fehlern auf der anderen Seite. Was Tannehill auf der anderen Seite aber auch mitbringt, ist eine alarmierende Sack-Quote. Das geht in Teilen damit einher, dass Tannehill den Ball lange hält, um die Big Plays anzubringen; teilweise aber verliert er auch sein Gefühl in der Pocket oder ist ein zu leichtes Ziel. Dennoch macht die Offense insgesamt Spaß, getragen von Tannehill, A.J. Brown und der Art und Weise, wie Derrick Henry den Ball läuft. Tennessee hat Explosivität und jede Menge Physis. Doch die Defense? Tennessee kann den Run relativ gut stoppen, aber wie viel ist das wert, wenn es gegen die Liga-Elite geht? Die Titans sind im Laufe der Saison - auch bedingt durch einige Verletzungen wie die von Malcolm Butler und Cam Wake - konstant anfälliger gegen den Pass geworden und wirken hier inzwischen mehr und mehr löchrig. Das könnte ein massives Problem werden.

7. Green Bay Packers (13-3)

Platzierung nach Woche 13: 10.

Wie gefährlich sind die Packers wirklich? Green Bay hat gezeigt, dass sie dieses Jahr Spiele auf ihre Art und Weise - mit einem starken Pass-Rush angeführt durch Za'Darius Smith, einem hartnäckigen Run Game und einem Passspiel, das primär von kurzen Pässen lebt - gewinnen können. Das mag durchaus auch in den Playoffs funktionieren, doch mein oberstes Problem mit den Packers bleibt: Der Spielraum für Fehler ist einfach sehr gering. Die Packers sind im Passspiel ohne Zweifel wacklig, das liegt teilweise an Aaron Rodgers, teilweise an den mangelnden Wide-Receiver-Waffen außerhalb von Davante Adams. Die Packers könnten es schwer haben, in den mit explosiven Offenses bestückten NFC-Playoffs bis zum Schluss mitzuhalten, wenn sie in Shootouts gehen müssen. Und das ist nicht auszuschließen: Green Bays Defense ist gut und hat bisweilen dominante Phasen oder auch mal Spiele. Aber sie ist nicht auf dem Level der Patriots, Bills oder Ravens in der AFC, bei denen man deutlich mehr Vertrauen darauf hat, dass sie eine starke Offense neutralisieren können. Und dennoch ist natürlich auch richtig, dass die Packers an einem guten Tag mit ihrer Spielweise eine harte Nuss sein können, umso mehr im Lambeau Field.

6. Houston Texans (10-6)

Platzierung nach Woche 13: 6.

Die Texans sind eines der wackligeren Playoff-Teams, im Sinne von: mit die größte Diskrepanz zwischen den Höhen und den Tiefen. Wenn Houston in Bestbesetzung spielt - das beinhaltet gerade offensiv ganz konkret auch Will Fuller, der abermals ausfallen könnte -, können die Texans jedem Team gefährlich werden. Dann nämlich ist diese Offense von ihrem Potenzial her mit der verbesserten Line, mit einem noch besser aufspielenden Deshaun Watson und mit eben dem Receiver-Trio bestehend aus Fuller, DeAndre Hopkins und Kenny Stills viel zu explosiv und das hat Houston auch mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch defensiv hatte Houston durchaus gute einzelne Spiele. Umgekehrt aber waren auch die enttäuschenden Auftritte da: gegen Denver in Woche 14 etwa oder auch gegen Tampa Bay im vorletzten Spiel der Regular Season. Bekommen wir die bestmögliche Version der Texans, mit dem vertikalen Passspiel, mit einem effizienten Run Game, mit Watson bei 100 Prozent und mit J.J. Watt zurück? Dann Vorsicht vor Houston! Und gleichzeitig wäre es keineswegs überraschend, würden die Texans offensiv nicht an das eigene Leistungs-Maximum kommen - dann haben sie defensiv nicht die Möglichkeiten, um in den Playoffs auf diese Art zu bestehen.

5. Seattle Seahawks (11-5)

Platzierung nach Woche 13: 4.

Die wöchentliche Achterbahnfahrt namens Seattle Seahawks. Seattle ist in der Lage, ein Spiel mit seiner Offense innerhalb kürzester Zeit zu drehen - so gut sind Russell Wilson, D.K. Metcalf und Tyler Lockett. Doch das Play-Calling ist inkonstant und Schottenheimer reagierte zuletzt nicht gut, als die Offensive Line wackelte. Es wird für Seattle elementar wichtig sein, dass Duane Brown spielen kann. Defensiv ist Quandre Diggs blitzartig ein elementarer Faktor, gerade gegen den Pass, geworden, auch bei ihm wäre es wichtig, dass er spielen kann. Die Defense ist im Liga-Mittelmaß, mit Diggs, Clowney, Bobby Wagner - wenngleich der ein für seine Verhältnisse wackliges Jahr hat - und Shaquill Griffin, der sich zu einem sehr guten Cornerback entwickelt hat, hat man auf jedem Level einige sehr gute Stützen. Von defensiver Dominanz sind die Seahawks dennoch weit entfernt, was dann wiederum schlechte In-Game-Entscheidungen von Pete Carroll sowie inkonstantes Play-Calling umso gravierender macht. Seattle könnte die ultimative Wundertüte dieser Playoffs werden.

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