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Coin Toss Week 16 - Vikings vs. Packers: Sichert sich Green Bay die Division-Krone?

Von Jan Dafeld
Aaron Rodgers und die Green Bay Packers treffen auf die Minnesota Vikings.
© getty

Die Minnesota Vikings und Green Bay Packers treffen im letzten Spiel von Woche 16 aufeinander. Beide Teams sind bereits sicher in den Playoffs, dennoch geht es in dem Duell um einiges: Mit einem Sieg können die Gäste sich vorzeitig den Sieg in der NFC North sichern. Zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

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Preview Week 16: Minnesota Vikings (10-4) - Green Bay Packers (11-3) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Butfumble93:

Trotz Leistungsabfall ist Aaron Rodgers weiterhin ein Top-10-Quarterback. Jedoch lassen sich mittlerweile mehrere atypische Verhaltensweisen des 36-Jährigen feststellen: Unter Druck und besonders gegen den Blitz hat die Nummer 12 der Cheeseheads ungewohnte Probleme. Mit den eigenen Fans im Rücken und Mike Zimmers Affinität zum aggressiven Bespielen der Line of Scrimmage rechne ich bei mit konstanten Blitzen der Wikinger.

Extra-Pressure bedeutet natürlich auch, dass das Spielerkapital in der Coverage reduziert wird. Nun ist das Receiver-Corps des Gegners wahrlich nicht mit Qualität gespickt, doch Davante Adams ist weiterhin einer der besseren Wideout und absoluter Go-to-Guy für Rodgers. Es wird nicht ausbleiben, Adams auch mal im Eins-gegen-eins zu verteidigen, was bei uns Wikingern zwangsläufig zu Kopfzerbrechen führt.

In der Vergangenheit war es meist Xavier Rhodes, der den physischen Adams übers Feld begleitete, doch rennt Rhodes seiner längst vergangenen Topform meilenweit hinterher - ganz im Gegensatz zum anderen Outside Corner. Trae Waynes hatte einen ebenso schwachen Saisonstart, konnte sich aber - ohne dass es vielen aufzufallen scheint - in den vier Spielen seit der Bye Week merklich steigern.

Es ist nicht so, dass Waynes Adams komplett aus dem Spiel nehmen kann, aber er scheint schlicht das beste Matchup. Neben Adams ist besonders auf die im Receiving Game brandgefährlichen Backs Aaron Jones und Jamaal Williams zu achten. Eric Kendricks ist der beste Spieler Minnesotas, auf den Middle Linebacker wartet die nächste, vielleicht schwerste, Bewährungsprobe.

Die Packers-Offense ist eine gute, aber keine sehr gute. Im heimischen US Bank Stadium traue ich der Defense mit einem aggressiven Gameplan ein Spiel unter 20 zugelassenen gegnerischen Punkten zu.

Minnesota Vikings: Achtung vor diesem Passrush!

Die Defense des Gegners besticht durch ihre Front. Besonders Za'Darius Smith und Kenny Clark stechen heraus. Beide könnten den Vikings große Probleme bereiten und so wird Kirk Cousins keinen so entspannten Abend wie gegen die Chargers verbringen können. Wahrscheinlicher ist es, dass der Ball schnell oder aber wie so oft mit viel Play-Action- und Rollout-Elementen geworfen werden muss, um so dem Druck Paroli zu bieten. Dennoch: Eine wirklich schwere Aufgabe für eine verbesserte, aber längst keine gute Protection rund um Cousins.

Mehr Hoffnung macht dagegen der Blick auf die gegnerischen Offball-Linebacker, die maximal NFL-Durchschnitt widerspiegeln. Das lädt zu erneuten Underneath-Pässen über die Tight Ends ein. Outside feiert Adam Thielen nach langwieriger Harmstring-Verletzung sein Heimcomeback. Mit Kevin King haben die Packers auf der Position des zweiten Cornerbacks einen Schwachpunkt, den es mit dem vielleicht besten WR-Tandem der Liga anzugreifen gilt.

Offensive Coordinator Kevin Stefanski wählte vorherige Woche einen passiven Ansatz, der die Chargers zu lange im Spiel hielt und nur dank der unfassbaren Turnover aufging. Auch wenn man gegen diese Packers-Defense den Ball effektiver laufen können sollte, hoffe ich auf aggressiveres Playcalling, besonders beim ersten Down, um so dem gegnerischen Pass-Rush möglichst wenige Third-and-long-Situationen zu bieten.

Bei einem Heimsieg wäre ein drittes Aufeinandertreffen beider Teams in der Wild-Card Runde wahrscheinlich. Das alleine sollte genug Motivation für die Gastgeber sein.

Jan Dafeld (SPOX): Die Passing-Offense der Packers mag während dieser Saison klar an Explosivität verloren haben, die Zeiten, in denen Aaron Rodgers zu den MVP-Kandidaten der Liga zählte, sind seit einigen Wochen vorbei. Und dennoch ist das Matchup der Packers-Offense gegen die Defense der Vikings kein so schlechtes.

Der große Trumpf der Vikings ist defensiv ihr Pass-Rush über Everson Griffen und ganz besonders Danielle Hunter. Green Bay verfügt über die Qualität, um diesen zu neutralisieren, vielleicht mehr als jedes andere Team der Liga. Mit Bryan Bulaga und David Bakhtiari können beide Offensive Tackles in diesen Duellen bestehen, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Gegen die anfällige Secondary der Vikings könnte das entscheidend werden.

Ja, die Packers verfügen zwar selbst nicht zwingend über das Receiving Corps, um konstant Eins-gegen-eins-Duelle zu gewinnen und so die Outside-Cornerback-Schwäche der Vikings ausnutzen zu können. Aber: Zumindest Adams ist so gut, dass er Rhodes und Co. vor nahezu unlösbare Probleme stellen könnte. Im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams hatte Adams ein großes Spiel, gut möglich, dass ihm das in der Nacht auf Dienstag erneut gelingt.

Green Bay Packers: Setzt Cousins unter Druck!

Auch auf der Gegenseite könnte der Schlüssel im Duell an der Line of Scrimmage liegen, da gehe ich ganz mit meinem Gegenüber mit. Mit Za'Darius Smith, Preston Smith und Kenny Clark verfügt Green Bay fraglos über das Spielermaterial, um Kirk Cousins dauerhaft unter Druck zu setzen - so wie es ihnen bereits in Woche zwei dieser Saison gelang.

Die Offense der Vikings mag nicht mehr die gleiche wie damals sein, sollte Cousins allerdings erneut in dem Maße unter Druck stehen wie damals, wird das Passing Game Minnesotas gehörig ins Stocken geraten. Zudem könnte somit eine Schwäche des Vikings-QBs entblößt werden: seine Fumbles. Ballsicherheit innerhalb der Pockets gehört nicht zu Cousins' Qualitäten. Kann Green Bay hier Turnover produzieren, könnte das letztendlich mit entscheidend sein.

Das Receiver-Duo aus Adam Thielen und Stefon Diggs bleibt zwar eine große Gefahr - in der Vergangenheit zerlegten die beiden die Packers in mehr als nur einem Spiel - in der Vorwoche schien Thielen allerdings noch nicht bei hundert Prozent zu sein. Im Zusammenspiel mit dem eigenen Pass-Rush muss dies für die talentierte Packers-Secondary somit kein klares Mismatch sein.

Schaffen es die Packers tatsächlich, die jeweiligen Duelle an der Line of Scrimmage für sich zu entscheiden, spricht nichts dagegen, dass Green Bay auch im zweiten Spiel der beiden Rivalen siegreich vom Feld gehen wird.

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