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NFL Rookie Watch: Kyler Murray in den Top drei – echte Steals in Washington und New Orleans

Von Jan Dafeld
Kyler Murray (r.) und Erik McCoy zählen zu den besten Rookies der Saison 2019.
© getty
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Platz 3: Kyler Murray, Quarterback, Arizona Cardinals

Eins vorneweg: Platz drei für Kyler Murray in diesem Ranking bedeutet keineswegs, dass die Cardinals mit ihrer Entscheidung im vergangenen Draft unzufrieden sein sollten. Arizona wollte seinen Quarterback für die Zukunft finden und das haben sie sehr wahrscheinlich geschafft. Dass zwei andere Rookies in dieser Saison bislang noch etwas stärker waren, ändert also nichts an der Richtigkeit, den Nummer-eins-Pick für Murray verwendet zu haben.

Schon jetzt hat der 22-Jährige viele seiner Kritiker bezüglicher seiner Größe Lügen gestraft und bewiesen, dass er definitiv das Zeug hat, um ein Starting Quarterback in der NFL zu sein. Nach zehn Spielen rangiert Murray im Vergleich mit allen Quarterbacks in der Liga etwa im Durchschnitt - was alles andere als selbstverständlich für einen Rookie ist, man schaue nur auf Daniel Jones, Dwayne Haskins oder auch Sam Darnold, Josh Allen und Josh Rosen im vergangenen (oder auch in diesem) Jahr.

Besonders beeindruckend, neben seinen Scrambling- und Rushing-Fähigkeiten, ist bislang Murrays Deep Ball. Kaum ein Quarterback beweist bei tiefen Pässen mehr Touch als der ehemalige Sooners-QB. Verbesserungsbedarf besteht derweil noch im Pocket-Verhalten, wo Murray zu viele Sacks schluckt, sowie in der Red Zone. Diese Probleme sind allerdings lösbar. Machen der Rookie sowie das Scheme von Head Coach Kliff Kingsbury in den nächsten Jahren weitere Schritte nach vorne, dürften uns noch einige spektakuläre Spiele bevorstehen.

Platz 2: Erik McCoy, Center, New Orleans Saints

Die Offensive Line der Saints gilt als eine der besten ligaweit - zurecht. Besonders die Tackles Terron Armstead und Ryan Ramczyk, als Duo vielleicht das Beste, das die NFL zu bieten hat, werden mit Lob überhäuft. Aber: Die Leistungen von Erik McCoy in der Mitte dieser O-Line dürfen in keinem Fall unter den Teppich gekehrt werden.

Nach dem überraschenden Rücktritt von Max Unger war die Center-Position in New Orleans ein echtes Fragezeichen, sodass die Saints im Draft schließlich extra nach oben tradeten, um sich mit McCoy dessen Nachfolger zu sichern. Dass der Rookie allerdings auf dem gleichen, wenn nicht sogar auf einem noch höheren Niveau spielen würde wie der Pro Bowler? Das hätte wohl kaum jemand erwartet.

Nach zehn Saisonspielen zählt McCoy ohne jede Frage zu den besten Spielern auf seiner Position und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Pro Bowl sowie womöglich sogar eine Wahl in ein All-Pro-Team machen. Der Zweitrunden-Pick zählt schon jetzt zu den Steals des Drafts und dürfte über Jahre hinweg der Anker in der Mitte der Offensive Line in Louisiana sein.

Platz 1: Nick Bosa, Edge Defender, San Francisco 49ers

Für viele Experten war Nick Bosa der beste Spieler in der Draft-Klasse 2019 und nach neun Spielen des zweiten Picks muss man konstatieren: Diese Einschätzung war wohl korrekt. Bosa zählt nicht nur zu den besten Edge-Rushern dieser Rookie-Klasse, der 22-Jährige spielt bislang wie einer der besten Verteidiger überhaupt und hat einen großen Anteil am defensiven Erfolg seiner 49ers.

Obwohl Bosa nun bereits seit drei Spielen auf seinen nächsten Sack wartet, rangiert er mit derer sieben immer noch in den Top-20 der Liga, in puncto Pressures pro Pass-Rush-Snap führt er die NFL sogar an. Der jüngere der beiden Bosa-Brüder hat obendrein gute Chancen, einen neuen Pressure-Rekord für Rookies aufzustellen.

Um tatsächlich als ein Kandidat für den Titel des Defensive Player of the Year in Frage zu kommen, wird Bosa sich im letzten Saisondrittel nochmals steigern müssen. Für die Trophäe des Defensive Rookie of the Year dürfte er sich allerdings schon mal ein Plätzchen frei halten. Bosa ist bislang der beste Rookie des Jahres und dürfte den Niners in den kommenden Jahren noch viel Freude bereiten.