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Coin Toss Week 2 Preview: New York Jets vs. Cleveland Browns

Woche 2 endet in New York, wo die Jets die Cleveland Browns empfangen.
© getty

Woche 2 endet in New York: Die New York Jets, die vorerst ohne Sam Darnold auskommen müssen, empfangen die Cleveland Browns. Für beide Teams geht es darum, einen Fehlstart zu verhindern - im Coin Toss diskutieren mySPOX-User MrWest und SPOX-Redakteur Adrian Franke über das Monday Night Duell. Das Spiel gibt's ab 2.15 Uhr live auf DAZN!

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Preview: New York Jets vs. Cleveland Browns (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User MrWest: Das Dasein als Jets-Fan ist dieser Tage (mal wieder) nicht leicht. Als hätte die bittere Niederlange gegen die Bills nicht schon gereicht, folgte wenig später die nächste Hiobsbotschaft: Quarterback Sam Darnold fällt auf unbestimmte Zeit mit Pfeifferschem Drüsenfieber aus.

Und nun geht es am Montagabend auch noch gegen die Cleveland Browns. Zwar erlebten die Spieler von Freddie Kitchens ebenfalls einen Saisonstart zum Vergessen - in New York treffen sie nun aber nicht nur auf ein Team, das von Ersatz-Quarterback Trevor Siemian aufs Feld geführt wird; sondern auch sonst auf eine ersatzgeschwächte Franchise. Neben Darnold müssen die Jets auf First-Round-Pick Quinnen Williams und ihren Star-Linebacker C.J. Mosley verzichten.

Stellt sich die Frage: Welche Hoffnung bleibt Gang Green für Woche zwei? Da wäre Le'Veon Bell. Gegen die Bills kam der 27-Jährige auf insgesamt 92 Srimmage Yards, einen Touchdown und eine 2-Point-Conversion. Einige Male bügelte er das schlechte Blocking seiner Offensive Line aus (bei neun von 17 Laufspielen ließ er den ersten Tackler ins Leere laufen) und zeigte, dass ihm das Jahr Pause nicht geschadet hat.

Doch auch Bell ist von seiner Offensive Line abhängig und die sah gegen Buffalo oft sehr schlecht aus. Da Ryan Kailil erst spät zum Team dazustieß und die Starter kaum Spielpraxis zusammen sammeln konnten, sollte hier ein Schritt nach vorne erwartet werden. Dass die Jets gegen die Bills offensiv nur acht Punkte erzielten, ist aber vor allem Adam Gases Schuld.

Denn dessen Play-Calling war schlecht - um es beschönigt auszudrücken. Und hier kommen wir zu einem essentiellen Problem: Es ist nicht das erste Mal, dass Gase keine Alternative für sein Kurzpasspiel hatte und stur an seinem Gameplan festhielt. Dass Slot-Receiver Jamison Crowder 14 Bälle bekommt und dabei nicht einmal 100 Yards erzielt (nur 5 Yards nach dem Catch pro Reception, Crowder bekam 41 Prozent der Jets-Targets), darf nicht passieren.

Trumaine Johnson vs. Odell Beckham - Trabi versus Ferrari

Deshalb sollten die New York Jets offensiv gegen Cleveland vermehrt auch auf Ty Montgomery und 21- oder 20-Personnel setzen. Mit ihm und Bell im Backfield bieten sich deutlich mehr Möglichkeiten. Beide können außerdem im Slot und als Wideout eingesetzt werden und Mismatches gegen Linebacker ausnutzen. Dass Cleveland gegen die Titans vor allem bei Screen-Pässen große Probleme offenbarte, sollte den Jets dazu in die Karten spielen. Die Chance auf Big Plays wird erhöht.

Defensiv könnten die Voraussetzungen jedoch schlechter kaum sein. C.J. Mosley, der Play-Caller auf dem Feld, kann nach dem Saisonausfall von Avery Williamson kaum ersetzt werden. Kopfzerbrechen bereiten vor allem aber Trumaine Johnson und Darryl Roberts. Johnson ließ bei acht Targets gegen die Bills 110 Yards zu. Roberts' Gegenspieler kamen bei fünf angekommenen Pässen auf 77 Yards. Und es ging "nur" gegen Josh Allen und John Brown.

Nun warten Baker Mayfield, Odell Beckham und Jarvis Landry. Und dazu auch noch Tight End David Njoku. Da Johnson seiner Geschwindigkeit nicht mehr traut und keine Press-Coverage mehr spielen kann, lässt er sich schon vor dem Snap fallen. Beckham sollte also einige Yards bei Slant-Routes sammeln. Und die schlechte Coverage hat auch Folgen für die aggressiven Blitz-Pakete von Gregg Williams. Denn die werden nun deutlich eingeschränkt. Der Ausfall von Quinnen Williams tut sein übriges.

Jets: Der Erfolg hängt von den Fehlern der Browns ab

Spätestens mit dem Ausfall von Darnold dürften die Chancen auf einen Erfolg gegen die Browns gegen Null gehen. Wenn die Jets auch das zweite Spiel verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach dem Spiel gegen die Patriots in Woche drei mit einem 0-3 in die Bye-Week gehen, sehr hoch. Danach warten die Eagles, Cowboys und wieder New England. Mehr muss nicht gesagt werden.

Wenn Gang Green das Spiel gegen die Browns gewinnen sollte, hängt der Erfolg wohl viel mehr von Fehlern der Browns als von den eigenen Fähigkeiten ab. Und das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn Gregg Williams' aggressive Defensive diese Fehler nicht provoziert und Adam Gase als Play-Caller wieder einen schlechten Tag erwischt, gehen die New York Jets mit einem 0-2 in das Duell gegen die Patriots.

Adrian Franke (SPOX): Meine Meinung zu dem massiven Browns-Hype-Killer in Woche 1 bleibt: Da war viel Nervosität und Emotionalität mit dabei. Das führte zu den absurden 18 Strafe inklusive des Platzverweises von Greg Robinson, wodurch die Offensive Line noch deutlich mehr ins Schwimmen geraten ist. Und für meinen Geschmack wollte Baker Mayfield auch mehrfach Pässe erzwingen, womöglich ebenfalls ein Effekt davon.

Das größte Mismatch auf dem Papier, wenn wir die Quarterback-Situation in New York mal ausklammern, sollten die Browns-Waffen gegen diese Jets-Secondary sein. New York hat ein gutes Safety-Duo und in Jamal Adams einen der besten jungen Safeties der NFL; Cornerback dagegen ist, wie du ja auch schon unterstrichen hast, ein riesiges Fragezeichen.

Ich wäre wirklich geschockt, wenn Cleveland Odell Beckham, Jarvis Landry und Rashard Higgins dagegen nicht vernünftig einsetzen würde. Das kann auch gelegentlich aus 4-Receiver-Sets funktionieren, um so noch größere Mismatches gegen den dritten und vierten Cornerback zu kreieren. Vielleicht kann Mayfield den Ball so auch schneller loswerden und die Offensive Line sowie sich selbst damit entlasten.

Auf der anderen Seite dieser Medaille: Die Browns, das hat mich überrascht, agierten in Woche 1 nahezu exklusiv aus 11-Personnel (ein RB, ein TE, drei WR), nachdem sie letztes Jahr besonders aus 2- und 3-Tight-End-Sets explosiv waren und Mismatches ausnutzten. Womöglich sehen wir davon wieder mehr gegen die Jets, wobei die 3-Receiver-Sets gerade angesichts dieser Secondary ebenfalls funktionieren sollten.

Jets vs. Browns: Was spricht für New York?

Was spricht für die Jets? Cleveland könnte in der Interior Offensive Line Probleme bekommen, umso wichtiger ist es, dass Freddie Kitchens Mayfield klare Reads und schnelle Pässe ermöglicht. Das würde auch Leonard Williams ein Stück weit neutralisieren. In Woche 1 waren die Browns bereits effizient im Run Game, dahingehend, dass sie mit Nick Chubb kein einziges Mal gegen acht oder mehr Verteidiger in der Box gelaufen sind.

Aber natürlich ist der Ausfall von Sam Darnold ein erheblicher Tiefschlag für das Spiel am Montagabend. Trevor Siemian ist ein guter Backup, dem ich sogar zutraue, dass er in dieser extremen Kurzpassoffense ein paar solide Auftritte hat. Doch selbst mit Darnold brauchten die Jets deutlich mehr als das, was sie in Woche 1 gezeigt haben; mehr Mut in der Offense, mehr explosive Plays.

Dass die mit Siemian plötzlich kommen, darf natürlich bezweifelt werden und dann sollte es angesichts der Problemzonen in der eigenen Secondary sehr schwer für die Jets werden, mit der Browns-Offense mitzuhalten. So enttäuschend die beim Auftakt gegen die Titans auch war. Die Browns sollten mit ihrer Front-Four die Line of Scrimmage und das Run Game kontrollieren - können die Jets dann über das Passspiel mehr Explosivität erzielen?

Clevelands Kader hat Playoff-Potenzial, um diese Ambitionen zu untermauern, ist ein Sieg gegen dieses Jets-Team absolute Pflicht.

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