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Preseason Week 3: Titans-Offense geht baden - Luck überschattet alles

Von SPOX
NFL, Preseason, Week 3, Pittsburgh Steelers, Tennessee Titans
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Philadelphia Eagles (1-2) - Baltimore Ravens (3-0) 15:26 (0:3, 0:23, 15:0, 0:0) BOXSCORE

  • In Philadelphia standen die Quarterbacks und wofür sie standen im Mittelpunkt. Aufseiten der Ravens saß Lamar Jackson draußen und überließ das Feld Rookie Trace McSorley. Und der überragte! McSorley zerlegte die Eagles förmlich und warf für 203 Yards (19/28) und fand Michael Floyd sowie Jaleel Scott für Touchdowns. Bemerkenswert: Die Ravens gingen von ihrer üblichen Offensiv-Philosophie ab und setzten anfangs nahezu komplett auf den Pass - der Lauf war insgesamt aber auch ineffektiv mit 2 Yards pro Carry (20 CAR/40 YDS).
  • Philly startete mit Cody Kessler, der einen Kurzauftritt hatte. Anschließend übernahm Neuzugang Josh McCown, der sich offenbar nicht daran störte, dass er noch kaum Zeit hatte, dass Playbook der Eagles zu studieren. Sollte es einen Zweifel daran gegeben haben, dass der Altmeister den Backup-Job hinter Carson Wentz einnehmen würde, so wischte der Veteran eben diese vom Tisch. McCown brauchte zwar einen Moment, übernahm dann aber in der zweiten Hälfte das Kommando und führte Philly zu 2 Touchdowns (17/24, 192 YDS). Er stand souverän in der Pocket, blieb unter Druck cool und spielte seine ganze Erfahrung aus.
  • Von McCowns guter Vorstellung profitierte vor allem Rookie-Receiver JJ Arcega-Whiteside, der seine bis hierhin beste Leistung zeigte. Er fing 8 Pässe für 104 Yards und einen 20-Yard-Touchdown.
  • Die Ravens bleiben mit diesem Erfolg eine Macht in der Preseason. Ihre letzte Niederlage passierte in Woche 4 im Jahr 2015 gegen die Falcons. Insgesamt hat Baltimore 35 seiner letzten 44 Preseason-Spiele gewonnen.
  • Zu Beginn des Schlussviertels mussten die Teams eine unfreiwillige Pause einlegen, denn ein Gewitter stoppte die Veranstaltung eine Weile. Beide Teams mussten das Feld räumen.

Oakland Raiders (3-0) - Green Bay Packers (1-2) 22:21 (3:0, 7:21, 3:0, 9:0) BOXSCORE

  • Über dieses Spiel wird noch zu reden sein! Die Raiders und Packers reisten nach Winnipeg/Manitoba in Kanada und fanden dort im IG Field keine sonderlich guten Verhältnisse vor. Dabei war nicht der fragwürdige Kunstrasen das Problem, sondern die Tatsache, dass beide Endzonen gefährliche Löcher hatten, weil in der Canadian Football League die Field-Goal-Pfeiler mitten in der Endzone stehen. Aufgefallen war dies erst kurz vor Spielbeginn. Das Resultat: Man verkürzte das Spielfeld auf 80 Yards - von der 10 zur anderen 10 als Goal Lines und der eigentlichen Goal Line als Ende der Endzone. Entsprechend wurde auf Kick-Offs verzichtet und der Ball zum Start an die 25-Yard-Linie gelegt, die technisch gesehen dann die 15 war.

  • Das Spiel wurde letztlich zum Thriller, denn die Raiders legten nach klarem Rückstand gegen Ende eine sehenswerte Aufholjagd hin. Die Krönung war letztlich ein 33-Yard-Field-Goal von Daniel Carlson, das die Entscheidung brachte.

  • Nachdem in der Vorwoche Quarterback Mike Glennon bei Oakland Pluspunkte sammelte, bekam dieser nun den Start und sah kaum Land (4/9, 38 YDS). Deutlich besser machte es dafür Nathan Peterman (23/37, 210 YDS, 2 TD), der das fulminante Comeback seines Teams befeuerte.

    Die Packers durften sich derweil über eine gute Vorstellung von QB Tim Boyle freuen, der den Start bekam und erst spät von DeShone Kizer abgelöst wurde. Boyle (16/25, 191 YDS, 2 TD) verteilte den Ball gut und zeigte guten Touch bei seinen TD-Pässen auf Trevor Davis und Jake Kumerow.

  • Sorgen bereiteten den Packers allerdings auch zwei Verletzungen. Rookie-Linebacker Rashan Gary verließ das Spiel mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung beim Versuch eines Tackles. Er wurde bei der Aktion am Kopf getroffen. Aus deutscher Sicht besonders besorgniserregend war dann auch noch eine Verletzung von Wide Receiver Equanimeous St. Brown, der übel abgeräumt wurde - Attacke gegen den Kopf. Auch er wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung sowie einer möglichen Beinverletzung früh aus dem Spiel genommen.

Cincinnati Bengals (1-2) - New York Giants (3-0) 23:25 (7:3, 3:7, 0:0, 13:15) BOXSCORE

  • Eli Manning bekam den Start für die Giants und legte einen 15-Play-Drive hin, der letztlich mit einem Field Goal endete. Manning warf für 41 Yards (4/8) und verlegte sich vor allem auf risikolose, kurze Pässe.

  • Aufseiten der Bengals absolvierte Andy Dalton (7/10, 104 YDS) drei Angriffsserien mit gemischten Resultaten. Nach zwei Punts orchestrierte er einen Touchdown-Drive. Er fand Tight End C.J. Uzomah für einen 26-Yard-Touchdown-Pass, bei dem dieser Giants-Safety Jabrill Peppers überwand.

  • Nach Mannings Auftritt waren alle Augen mal wieder auf Rookie-Quarterback Daniel Jones gerichtet. Und der sechste Pick im Draft überzeugte abermals. Er komplettiere 9 seiner 11 Passversuche für 141 Yards. Die Highlights: Ein 35-Yard-Pass auf Brittan Golden und ein 27-Yarder auf Darius Slayton. Jones führte sein Team letztlich zu einem Touchdown, den schließlich Running Back Rod Smith von der 1-Yard-Linie besorgte.

  • Ein Spieler, der sich bei den Giants ins Rampenlicht spielte, war indes besagter Brittan Golden, der nicht nur zwei Pässe für 59 Yards fing. Seine beste Aktion war nämlich ein Punt-Return-Touchdown über 68 Yards. Insgesamt returnierte er drei Punts für 73 Yards.

  • Die Bengals offenbarten mal wieder größere Probleme in der Pass Protection und kassierten insgesamt 5 Sacks. 3 davon gingen auf das Konto von Rookie Ryan Finley (14/20, 155 YDS).

Atlanta Falcons (0-4) - Washington Redskins (1-2) 7:19 (0:3, 7:3, 0:10, 0:3) BOXSCORE

  • Bei den Redskins ist die Quarterback-Frage offenbar weiterhin nicht geklärt. Case Keenum startete für Washington und war nicht unbedingt überzeugend. Ihm gehörte die erste Hälfte und er lieferte letztlich nur zwei Field-Goal-Drives ab. Seine auffälligste Aktion war ein Fumble genau in die Arme von Takkarist McKinley, was letztlich zum einzigen Falcons-Touchdown führte.

  • Rookie Dwayne Haskins durfte in der zweiten Hälfte ran und zeigte seine bisher beste Leistung in der Preseason. Er führte Washington zu drei Scores, darunter ein Touchdown-Lauf von Running Back Samaje Perine.

  • Bei den Falcons, bei denen Matt Ryan die erste Hälfte durchspielte (9/14, 74 YDS), war das Hauptthema Turnovers. Sie leisteten sich 4 Fumbles, von denen sie 3 verloren. Die Fumbles bereiteten allesamt Scores der Gäste vor. Zweimal verloren die Falcons die Bälle beim Versuch, einen Punt unter Kontrolle zu bringen.

  • Special Teams machten insgesamt den Unterschied, denn während Redskins-Kicker Dustin Hopkins alle seine 4 Field-Goal-Versuche versenkte, vergab Atlantas Giorgio Tavecchio aus 39 Yards, nachdem er in der Vorwoche bereits einen 42-Yarder vergeben hatte.

  • Erfreulich für die Redskins war zudem, dass Running Back Derrius Guice erstmals seit seiner Knieverletzung in der Preseason 2018 wieder auf dem Platz stand. Guice bekam 11 Carries für 44 Yards.

Miami Dolphins (2-1) - Jacksonville Jaguars (0-3) 22:7 (0:7, 6:0, 6:0, 10:0) BOXSCORE

  • Die Miami Dolphins sind einer Entscheidung in der Quarterback-Frage auch im dritten Preseason-Spiel nicht wirklich nähergekommen. Ryan Fitzpatrick begann die Partie und spielte bis zur Mitte des dritten Viertels. Er überzeugte nicht. Er brauchte bis zum dritten Viertel, um erstmals einen Pass zu einem Wide Receiver (ein 14-Yard-Pass zu Kenny Stills) zu komplettieren. Immerhin fand er schließlich noch Mark Walton für einen 8-Yard-TD - es war Fitzpatricks erster Red-Zone-Drive in dieser Preseason!

  • Anschließend übernahm Josh Rosen, der Miami zu einem Touchdown-Lauf von Patrick Laird führte. Es war der krönende Abschluss eines 99-Yard-Drives. Doch sowohl Fitzpatrick als auch Rosen zeigten die positiven Ansätze erst, nachdem die Topleute der Jaguars längst das Spiel verlassen hatten.

  • Bei den Jaguars gab Nick Foles sein Preseason-Debüt und führte Jacksonville direkt zum ersten Touchdown. Er fand Dede Westbrook nach einem 75-Yard-Drive über 8 Plays in der Endzone. Allerdings leistete sich Foles auch eine Interception, da er den lauernden Cornerback Eric Rowe in der Red Zone übersah.

  • Defensiv machte Jaguars-Rookie Josh Allen auf sich aufmerksam. Er kam auf 4 Tackles, 2 Pressures und 2 Tackles for Loss. Er stellte damit unter Beweis, dass er nicht nur im Pass Rush, sondern auch gegen den Lauf produktiv sein kann.

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