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NFL Power Ranking nach Draft und Free Agency: Quo vadis, Chiefs?

SPOX blickt auf die gesamte NFL nach dem Draft und der Free Agency.
© getty
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24. New York Jets

C.J. Mosley, Kelechi Osemele, Le'Veon Bell, Jamison Crowder - die Jets waren in der Free Agency bereits überaus aktiv und haben sich, wenngleich mitunter sehr teuer, ohne Frage deutliche Upgrades geholt. Im Draft gelang ihnen das, ohne zusätzliche Ressourcen zu investieren: Mit Quinnen Williams fiel ihnen an 3 Overall der potenziell beste Spieler dieser Draftklasse in die Hände, Jachai Polite fiel aufgrund eines desolaten Pre-Draft-Prozesses - er könnte aber zumindest ein Teil der Antwort auf die seit Jahren vorhandenen Edge-Rush-Probleme sein. Blake Cashman in Runde 5 gibt Gang Green neben Mosley und Avery Williamson einen weiteren potenziellen Starter. Zwei Punkte stechen aber nach der Free Agency und dem Draft noch immer negativ heraus: Die Center-Position wurde nicht adressiert, während das Cornerback-Corps eines der schlechteren ligaweit sein dürfte. Es wird spannend sein zu sehen, was Gregg Williams mit dieser Defense macht, und wie er Leonard Williams und Quinnen Williams zusammen möglichst effizient einsetzt.

23. Jacksonville Jaguars

Die erhofften Verstärkungen für das Receiving-Corps in Form eines dominanten X-Receivers oder eines Top-Tight-Ends blieben aus - was womöglich auch daran lag, dass Jacksonville in Josh Allen ein Top-5-Prospect in den Schoß fiel, während Jawaan Taylor, womöglich aufgrund von Knieproblemen, zu Beginn der zweiten Runde noch auf dem Board war. Allen gegenüber von Yannick Ngakoue, mit Calais Campbell dazwischen und Jalen Ramsey sowie A.J. Bouye dahinter - es wird nicht einfach sein, gegen die Jags nächstes Jahr zu werfen. Taylor passt als Run-Blocking-Monster super in die Jaguars-Pläne, doch steht am Ende eine zentrale Frage: Wie wird das Passing Game unter John DeFilippo und mit Nick Foles aussehen? Wie groß ist das Upgrade gegenüber Bortles auf eine gesamte Saison gesehen wirklich, und hätte man Foles nicht noch mehr physische Waffen im Passspiel an die Seite stellen müssen?

22. Carolina Panthers

Man kann Carolina auf keinen Fall vorwerfen, dass die Panthers ihre größten Schwächen ignoriert hätten. Brian Burns in der ersten Runde war ein super Pick und sollte den Panthers, gemeinsam mit Neuzugang Bruce Irvin sowie Mario Addison, zumindest einen soliden Edge-Rush geben; Kawann Short und Dontari Poe in der Mitte dürften für Eins-gegen-Eins-Matchups sorgen. Die Secondary dagegen bleibt eine mögliche Schwachstelle, genau wie das Receiving-Corps: Carolina ignorierte auf der Wide-Receiver-Position bis zur siebten Runde eine sehr gute Draft-Klasse komplett, was den Eindruck weiter stärkt, dass das Run Game dominieren soll. Immerhin aber wird Cam Newton - bei dem Stand heute alles darauf hindeutet, dass er nach seiner OP gut im Zeitplan ist - nächstes Jahr mehr Schutz haben, möglich gemacht durch die Verpflichtung von Matt Paradis sowie Zweitrunden-Pick Greg Little.

21. Detroit Lions

Wenn man einem Team für den diesjährigen Draft und die Free Agency das Prädikat "solide" geben will - es wären wohl die Lions. Detroit hat zwar in der Free Agency kräftig zugeschlagen, insbesondere Trey Flowers und Justin Coleman passen hervorragend in die Defense und machen die Lions hier ohne Frage besser. Gemeinsam mit Damon Harrison, A'Shawn Robinson und womöglich auch dem diesjährigen Viertrunden-Pick Austin Bryant wird Detroit die Line of Scrimmage vielleicht nicht dominieren, aber kontrollieren können; seit Jahren das primäre Ziel einer Belichick-Defense. Im Draft gab's mit T.J. Hockenson einen Tight End, der sofort einen Unterschied ausmachen kann, sowie mit Amani Oruwariye einen potentiellen Starting-Cornerback in Runde 5 - ansonsten waren es eher unspektakuläre Picks mit ein paar Reaches. Die Zusammenstellung der Offense, inklusive der Entscheidung für Hockenson, deutet zunehmend darauf hin, dass das Run Game unter Darrell Bevell eine noch größere Rolle spielen soll.

20. Tampa Bay Buccaneers

In der Summe ein enttäuschender Draft in Tampa Bay. Die Bucs haben es verpasst, eines der Elite-Prospects für die Secondary oder den Edge-Rush zu verpflichten und somit müssen Jason Pierre-Paul und der in der Free Agency verpflichtete Shaquil Barrett, sowie die Day-2-Picks Sean Bunting und Jamel Dean es richten. Tampa Bays Pass-Defense wird unter Todd Bowles aggressiver auftreten, es wird sich zeigen, wie blitzlastig er im Endeffekt wirklich spielen kann. Warum die Bucs also trotzdem noch innerhalb der Top-20? Ich glaube, dass diese Offense gut sein wird. Winston sollte unter Bruce Arians auch statistisch seine beste NFL-Saison spielen, die Line ist solide und mit Mike Evans und Chris Godwin hat man eines der Top-WR-Duos, ergänzt natürlich durch O.J. Howard und Cameron Brate. Es ist fast ein wenig schade, dass - mit Blick auf die Arians-Offense - DeSean Jackson abgegeben wurde.

19. Baltimore Ravens

Die Ravens haben in der Free Agency einiges an Qualität verloren - aber nach und nach wird der Plan sichtbar. Jaylon Ferguson dürfte als Edge-Rusher schnell starten, Marquise Brown gibt den Ravens etwas, das sie letztes Jahr nicht hatten: Eine unheimlich gefährliche Waffe nach dem Catch. Miles Boykin kann perspektivisch ein Outside-Receiver-Starter werden, und dass die Tight Ends sowie mutmaßlich auch Plays mit mehreren Running Backs gleichzeitig auf dem Feld eine Rolle spielen werden, lässt sich ebenfalls erkennen. Die Defense wird, angeführt von einer wirklich sehr gut besetzten Secondary, auch nächstes Jahr gut sein; in der Offense bauen sich die Ravens etwas zusammen, das komplett gegen den (Pass-)Trend der Zeit geht. Es wird spannend sein zu sehen, wie das funktioniert.

18. Tennessee Titans

Es ist ein Alles-oder-Nichts-Jahr für Marcus Mariota, zumindest bei den Titans. Und Tennessee gibt ihm dafür jedenfalls gute Rahmenbedingungen: Rodger Saffold ist das dringend benötigte und enorme Upgrade für die Interior Offensive Line, A.J. Brown war der wohl kompletteste Receiver im Draft und mit Adam Humphries wurde einer der besten Slot-Receiver der vergangenen Jahre verpflichtet. Mir fehlt das Speed-Element in dieser Offense noch immer, und dass Mariota schon wieder eine zumindest in Teilen neue Offense lernen muss, ist auch nicht ideal. Insgesamt aber sieht diese Offense auf dem Papier gut aus. Defensiv ist der Edge-Rush noch ein Fragezeichen; kann D'Andre Walker hier gegenüber von Cameron Wake schnell eine größere Rolle übernehmen? Wenn Jeffery Simmons fit ist, könnte er gemeinsam mit Jurrell Casey das beste Defensive-Tackle-Duo der Liga bilden.

17. San Francisco 49ers

Man könnte das hier letztlich ganz kurz halten: Wenn Jimmy Garoppolo fit bleibt und das Potenzial, das er angedeutet hat, über eine ganze Saison abruft, dann werden die Niners ein richtig gutes Team haben. Die Offensive Line ist gut, Deebo Samuel ist eine gute Ergänzung zu Goodwin, Kittle und Pettis, das Backfield ist zwar überbesetzt, Tevin Coleman passt aber glänzend in das Scheme von Kyle Shanahan. Und die Defense? Mit dem Trade für Dee Ford und Nummer-2-Overall-Pick Nick Bosa haben die 49ers aus einer jahrelangen Schwachstelle eine Stärke gemacht - der Edge-Rush sollte deutlich gefährlicher sein, was Buckner entlastet und Solomon Thomas nach innen schiebt. Hieraus sollten definitiv mehr Turnover resultieren. Die Secondary allerdings ist auch nach Draft und Free Agency noch immer ein größeres Fragezeichen.