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Draft: Nick Bosa oder Quinnen Williams - wer ist das bessere Prospect?

Nick Bosa und Quinnen Williams gelten als die beiden besten Prospects im diesjährigen Draft.
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Draft: Bosa oder Williams - wer ist besser?

Vielleicht ist, wenn es darum geht, ob man eher Bosa oder Williams draften sollte, die Frage nach dem besseren Spieler im Vakuum gar nicht so entscheidend.

In einer ausführlichen Studie hat Pro Football Focus vor der vergangenen Saison dargelegt, dass Edge-Rusher, wenn sie Druck auf den Quarterback ausüben, einen größeren Einfluss auf die Offense haben, als Interior-Rusher, wenn diese den Quarterback unter Druck setzen.

Das wirft in der Folge zunächst einmal eine konkrete Frage auf: Könnten wir hier eine Trendwende sehen? Die NFL geht immer stärker in Richtung Spread-Offenses und Kurzpassspiel; könnte vereinfacht gesagt der Wert von Defensive Tackles gegen den Pass größer werden, weil die Entwicklungen im Passing Game Edge-Rusher besser aus dem Spiel nehmen?

Kann Williams auf Donald-Level kommen?

Die zweite Frage geht dann doch wieder auf die Qualität der beiden zurück. Bosa ist als Spieler weiter entwickelt, er bringt aber auch gewisse Limitierungen mit. Quinnen Williams ist noch etwas roher, zeigt auf Tape und mit seiner Athletik aber, dass sein Potenzial das von Bosa übertrifft.

Anders gesagt: Angenommen, Williams wird einer der drei, vier besten Defensive Tackles und Bosa einer der zwölf bis 15 besten Edge-Rusher - was könnte das für den Value bedeuten?

Wir kommen gerade aus einer Saison, in der mit Aaron Donald, Fletcher Cox und Chris Jones drei Defensive Tackles zu den dominantesten Pass-Rushern der Liga gehörten. Insbesondere Donald und Cox stellten die Edge-Rusher mit 106 beziehungsweise 95 Quarterback-Pressures in den Schatten, kein Edge-Rusher kam auf über 80 Pressures. Donald führte die Liga gar mit 21 Sacks an.

Es wäre nicht fair, Donald als Maßstab für irgendein Draft-Prospect zu nehmen. Doch falls man Williams, der letztes Jahr zehn Sacks sowie alle sechs Pass-Rushing-Snaps einen QB-Pressure hatte (Donald: 5,5; Cox: 6,2), zutraut, in die Kategorie von Cox oder Chris Jones (74 QB-Pressures, 16 Sacks letztes Jahr) vorzustoßen - und ich glaube, dass das im Rahmen seines Potentials liegt -, dann kann man problemlos argumentieren, dass Williams der beste Spieler im diesjährigen Draft ist.

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